11.01.2023

hi.health: 6 Mio. Euro Investment für Wiener Startup des mySugr-Co-Founders

hi.health überzeugte in seiner Pre-Series A-Runde unter anderem Speedinvest, Calm/Storm und zwei Silicon Valley VCs.
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Die hi.health-Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber | (c) Anna-Clara Holmberg
Die hi.health-Gründer Fredrik Debong und Sebastian Gruber | (c) Anna-Clara Holmberg

HealthTech, FinTech oder doch InsurTech? Beim Wiener Startup hi.health fällt die Zuordnung gar nicht so leicht. Denn es ist auf die Kostenerstattung bei Privatversicherungen spezialisiert. Patient:innen mit privater Krankenversicherung müssen üblicherweise Arztrechnungen und Medikamenten-Rezepte zunächst aus eigener Tasche bezahlen und dann zur Erstattung einreichen. Das 2019 gestartete Unternehmen von Sebastian Gruber und Fredrik Debong, der als mySugr-Co-Founder bekannt wurde, erspart seinen User:innen dieses Prozedere – und das mit Erfolg.

Seit Launch 2019 “mehrere Hunderttausend” Einreichungen abgewickelt

Seit dem Launch der hi.health App im Jahr 2019 seien Rückerstattungen in Höhe von mehr als 50 Millionen Euro für Versicherte über die App abgewickelt worden, heißt es vom Startup. “Dass wir nach knapp drei Jahren am Markt bereits mehrere Hunderttausend Einreichungen für unsere Nutzerinnen und Nutzer abwickeln konnten, zeigt, wie groß der Bedarf an einer digitalen Lösung für die Kostenerstattung bei Privatversicherungen ist”, kommentiert Mitgründer Gruber. Mittlerweile können auch Rückerstattung für Zahlungen an Online-Apotheken, Online-Optiker, Telemedizin-Anbieter oder Anbieter von Präventionskursen über eine Anwendung in der App abgewickelt werden.

Speedinvest, Calm/Storm und Silicon Valley VCs investieren in hi.health

Nun holte sich hi.health in einer Pre-Series-A Finanzierungsrunde sechs Millionen Euro Kapital. Neben bestehenden Investoren wie Speedinvest und Calm/Storm aus Österreich konnte das Unternehmen auch neue internationale Kapitalgeber wie Haymarker Ventures und Fin VC aus San Francisco sowie Nina Capital aus Barcelona überzeugen.

Nach Start in Deutschland sollen weitere Märkte folgen

“Das frische Kapital gibt uns nun die Möglichkeit, unser großartiges Team noch weiter auszubauen und Partnerunternehmen sowie Nutzer:innen künftig noch mehr digitale Services von hi.health anzubieten”, kommentiert Gruber. Zudem soll das Kapital in die Erschließung neuer Märkte innerhalb Europas fließen – bislang ist hi.health nämlich nur in Deutschland aktiv. Auch das Portfolio an Partnerunternehmen soll weiter wachsen: Künftig will das Startup seinen Service auch in Arzneimittelunternehmen oder Anbietern von Arztsoftware anbieten.

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FlexCo Aws netidee
(c) AdobeStock

Die FlexCo habe sich “erfolgreich etabliert”, heißt es in einer Aussendung, die das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) heute ausschickte. Dazu die Zahl ein Jahr nach Start der neuen Rechtsform: “rund 800” FlexCos – konkret 784 wurden seit der Einführung gegründet. “Die Zahl zeigt, dass diese neue Möglichkeit bereits gut angenommen wird”, wird dazu Wirtschaftsminister Martin Kocher zitiert. Die Rechtsform werde nicht nur von Startups, sondern auch von anderen kleinen und mittleren Unternehmen genutzt.

FlexCo- und GmbH-Gründungen im Verhältnis 1:17

Setzt man die nun kommunizierte Zahl in den Kontext, kann man allerdings zumindest noch einiges an Luft nach oben attestieren. Den etwas weniger als 800 gegründeten FlexCos stehen laut Daten der “Elektronischen Verlautbarungs- und Informationsplattform des Bundes” (EVI) mehr als 13.500 GmbH-Neugründungen zwischen 1. Jänner und 31. Dezember 2024 gegenüber. Auf eine FlexCo-Gründung kamen im Vorjahr also rund 17 GmbH-Gründungen.

Steigerung um 27 Prozent im zweiten Halbjahr

Zudem gab es nur eine moderate Steigerung bei den FlexCo-Gründungen vom ersten auf das zweite Halbjahr. 336 FlexCos wurden von Jänner bis Ende Juni 2024 gegründet, neun GmbHs in FlexCos umgewandelt, wie brutkasten im Sommer berichtete. Entsprechend kamen im zweiten Halbjahr 439 FlexCo-Neu- bzw. Umgründungen hinzu. Das entspricht einer Steigerung um 27 Prozent. Von einem Boom der neuen Rechtsform kann also jedenfalls nach einem Jahr nicht die Rede sein.

Durchsetzung im Lauf der nächste Jahre?

Doch was nicht ist, kann freilich noch werden. Startup-Anwalt und FlexCo-Experte Keyvan Rastegar schätzte gegenüber brutkasten schon bei der FlexCo-Halbjahresbilanz im Sommer 2024, dass die Durchsetzung der neuen Gesellschaftsform einige Jahre dauern dürfte: “Ich persönlich gehe davon aus, dass der österreichische Markt erst überhaupt vom Neuen erfahren und die Änderungen verstehen muss, bis eine gewisse Vertrautheit einkehrt und dann die Mühlen unaufhaltsam mahlen.”

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