22.06.2017

Heureka Konferenz 2017: Geschichten zwischen Erfolg und Scheitern

Die Heureka Konferenz in Berlin ging diese Woche über die Bühne. Sie ist vor allem bei Early Stage Startups und jungen Gründen beliebt. Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr: Gründer und ihre Geschichten zwischen Erfolg und Scheitern.
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(c) Klara Schroeder: Sophie Chung von Qunomedical als Speakerin bei der Heureka Konferenz 2017.
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Der altgriechische Ausdruck “Heureka” bedeutet so viel wie “ich habe es gefunden”. Erstmals verwendet wurde er angeblich von dem dem griechischen Mathematiker Archimedes, nach der Entdeckung des nach ihm benannten Archimedes-Prinzips. Seitdem ist “Heureka” Synonym für eine unerwartete Erkenntnis, oder freudiger Ausruf nach der Lösung eines Problems – und übrigens auch das Motto des US-Staates Kalifornien. Unerwartete Erkenntnisse und Lösungen für Probleme – das erhoffen sich auch viele der größtenteils recht jungen Konferenzbesucher, die an diesem heißen Berliner Sommertag in die historischen Klinkerbauten der alten Malzfabrik zwischen Berlin Tempelhof und Schöneberg strömen. Als eine der ersten englischsprachigen Gründerkonferenzen Deutschlands lädt die Heureka bereits zum sechsten Mal Early Stage Startups, Investoren und Corporates nach Berlin.

+++ It’s HEUREKA Time! +++

“Gründergeschichten zwischen Erfolg und Scheitern”

Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr: Gründergeschichten zwischen Erfolg und Scheitern. Die fast 800 Teilnehmer können sich auf zwei Bühnen und in zwei Workshop-Räumen sowohl von alten Namen als auch neuen Gesichtern informieren und inspirieren lassen. Zudem gibt es ein VC-Pitching, bei dem ausgewählte Startups ihre Ideen vor mehr als 15 nationalen und internationalen Venture Capital-Firmen vorstellen können. Neu in diesem Jahr: die erweiterte “Hardware Area” mit ausgewählten Startups aus den Bereichen Mobility, Food und AI. Vom Schoko- Riegel bis zum Scooter ist hier alles dabei.

Ihre ganz eigene Version von Erfolg und Scheitern erzählen dieses Jahr unter anderem Carsten Maschmeyer, CEO der Maschmeyer Group und Juror in der Fernsehserie “Die Höhle der Löwen”, Christoph Gerber, Co- Founder von Liferando, Hubertus Bessau, Managing Director von mymuesli, Mariano Costelic, CEO von Uniplaces sowie Alessio Borgmeyer, CEO von Jodel.

Eindrücke von der Heureka Konferenz 2017

“Der Risikokapital Mark ist nichts anderes als ein arabischer Basar”

Schnell wird klar, Geschichten erzählen ist kein Privileg erfolgreicher Gründer. Vielmehr ist vor allem für early stage Startups richtige Kommunikation ein Schlüssel zum Erfolg. Gründer, so Carsten Maschmeyer, müssen vor allem Verkaufen können – ihre Vision an Investoren und ihr Produkt an Kunden. Das bestätigt auch Stephan Jacquemot, Strategy Lead bei Microsoft. Gerade Investoren achten oft darauf, wie gut Gründer kommunizieren und zuhören können. „Der Risikokapital-Markt ist nichts anderes als ein arabischer Basar”, sagt Jacquemot. Man müsse sich also präsentieren können.

+++ Jenseits des Startup Mythos: Female Entrepreneurship und Venture Capital +++

“Brand Empathy ist schon jetzt das Buzzword des Jahres”

Richtige Kommunikation wird auch für Firmen immer wichtiger. Marketing-Strategien müssen sich einem veränderten Kommunkationsumfeld anpassen, erläutert Beth James, Head of Brand and Culture bei Delivery Hero. “Brand Empathy” sei schon jetzt das Buzzword des Jahres. Das können Social Influencer wie Pamela Reif und Daniel Fuchs nur bestätigen. Auf ihrem Panel diskutieren sie über ihre neue Rolle als Kommunikationsmedium zwischen Firmen und Followern und über die Wichtigkeit von Authentizität.Vor allem bei innovativen Produkten kann diese Art der Kommunikation viel einfacher eine soziale Akzeptanz schaffen.

Von Mobilität über Cannabis zu Pornos

Innovation, gerade auch jenseits des Tech-Bereiches, spielt natürlich eine große Rolle auf der diesjährigen Heureka. Hier ging es unter anderem um die Zukunft der Mobilität (Holger Weiss von AutoLab und Gabriele Semino von WarrHyperloop), des Bargeldes (Linda Wollgast von Wirecard), der Cannabis Regulierungen (Mark Williams von firefly und Oscar Kuhl von HanfPassion) und ja, sogar um die Zukunft der Porno- Industrie (Rene Pour von Reality Lovers).

Viel Inspiration trotz oberflächlicher Einsichten

So viel spannender Input liefert natürlich einiges an Gesprächsstoff. Und so geht es auf der Aftershow Party eher gemäßigt zu- die Teilnehmer lassen den Tag lieber bei einem kühlen Bier auf der Dachterrasse der Malzfabrik ausklingen. Doch wie viele “Heureka-Momente” liefert die Konferenz den jungen Gründern? Der Konsens: Die Heureka bietet auf jeden Fall viel Inspiration. Gerade auch Gründern, die nicht aus Berlin kommen, bietet die Konferenz zudem interessante Möglichkeiten zu Netzwerken. Auf Grund der kurzen Vortragszeiten von jeweils 20 Minuten bleiben die Einsichten allerdings eher oberflächlich. Oder, wie Carsten Maschmeyer die Frage eines Teilnehmers beantwortet, “wenn sie mehr Geschichte von mir hören wollen, dann müssen Sie eines meiner Bücher kaufen”.

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Computerbildschirm zeigt auf der linken Seite des Bildschirms das Gesicht eines Mannes mit einer Mütze zu sehen, auf das ein geometrisches Netz projiziert ist. Rechts im Bild ist ein unscharfer Ausschnitt einer anderen Person zu erkennen.
(c) Adobe Stock (c) terovesalainen

Wie gefährlich sind Deepfakes? Die Technik, die es für überzeugende Deepfake-Videos braucht, wird immer besser. Brutkasten hat sich umgehört, wie die Gefahrenlage in Österreich aussieht und Startups und größere Unternehmen sich vor Betrug schützen können.

KI im Videocall

Auf den Kacheln im Video-Call sind Kolleg:innen zu sehen, die sich virtuell wöchentlich, aber noch nie in echt begegnet sind. Der Kollege aus der IT-Abteilung kündigt ein System-Update an. Damit das durchgeführt werden kann, werden die Anwesenden gebeten, das Update durch Klicken auf den Link im soeben versendeten Mail zu bestätigen. Klingt plausibel, wird gemacht. Dass es sich dabei um einen Phishing-Link handelt, stellt sich erst später heraus. So einfach können Unternehmen Opfer von Live-Deepfakes werden. 

Deepfakes machen es möglich, Gesichtszüge, Mimik und Stimme einer Person in Echtzeit zu generieren. Roland Pucher, Leiter des Cybersecurity Innovation Labs bei PwC Österreich, schätzt, man brauche von einer Person nur fünf Minuten Videomaterial und lediglich zwei Minuten Audiomaterial als Trainingsdaten für die KI. Einem schnellen, unkritischen Blick während einem Online-Meeting hält diese KI-generierte Persona für kurze Zeit stand.

Betrug ist nicht teuer

Hier sieht Pucher einen der größten Anwendungsbereiche für Deepfakes in Unternehmen. Videokonferenzen sind mittlerweile alltäglich, auch stark verpixelte Videos oder abgehackter Ton sind keine Seltenheit. Das macht es Betrüger:innen noch leichter. Pucher schätzt, dass man heute bereits mit einem Setup um knapp 10.000 Euro ein relativ überzeugendes Deepfake herstellen kann. Der erhoffte Gewinn der Betrüger:innen muss ein Vielfaches davon sein, damit sich das rentiert.

Mehr Cyberkriminalität

Durch Deepfakes eröffnen sich neue Gefahren für die Sicherheit von Unternehmen. Vor allem die konstante technische Weiterentwicklung macht es der Cybersecurity schwer. 2023 wurden laut dem Cybercrime Report des Bundesinnenministerium 65.864 Anzeigen verzeichnet. Das sind um 11 Prozent mehr als 2022 und damit setzt sich der Trend der steigenden Internetkriminalität weiter fort. 

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© brutkasten I Daten Cybercrime Report 2023 BMI

Hier sind allerdings nur angezeigte Delikte erfasst, die Dunkelziffer in diesem Bereich dürfte weitaus höher sein. Wie es im Cybercrime Report heißt, scheuen viele Betroffene “die Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle, teils aus Scham, Angst vor Reputationsverlust oder weil angenommen wird, dass der Fall ohnehin nicht verfolgt werden könnte”. 

Der oben beschriebene Phishing-Link-Fall könnte unter den Straftatbestand der Datenfälschung fallen. Im letzten Jahr wurde dieses Delikt 729 Mal zur Anzeige gebracht – wobei auch hier von einer weitaus größeren Dunkelziffer ausgegangen werden kann. Nur 183 der Fälle konnten bislang aufgeklärt werden. Allgemein scheint die Aufklärung die Behörden vor immer größere Probleme zu stellen: Die Aufklärungsquote hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als halbiert, nur in 25 Prozent der Fälle wurden die Schuldigen gefunden.

Ausgeklügelte Technik braucht es meist nicht

Sind Live-Deepfakes nun eine Bedrohung für österreichische Startups? Roland Pucher von PwC Österreich sieht die Gefahr auf jeden Fall gegeben. Mit seinem Team macht er regelmäßig Schulungen bei Unternehmen, um auf die Gefahr von Deepfakes aufmerksam zu machen. Er erkennt hier eine Lücke in der Awareness, was die Bedrohung und den aktuellen technischen Stand der Deepfakes betrifft.

Gleichzeitig weist Pucher darauf hin, dass für gängige Betrugsversuche gar keine so ausgeklügelte Technik notwendig ist. “Die gute alte Phishing-Email” genüge in den meisten Fällen, um sich Zugang in Unternehmensinterna zu beschaffen. Gerade in größeren Unternehmen sei es immer noch relativ einfach, sich zum Beispiel als Mitarbeiter:in der IT auszugeben und so an Passwörter zu gelangen. Das testen Pucher und seine Kolleg:innen regelmäßig.

Für Unternehmen bedeuten diese neuen Gefahren vor allem eines: Sicherheitsschulungen sollten um die Themen Audio und Video erweitert werden. Cyber-Kompetenz muss ausgebaut werden, Sicherheitslücken geschlossen werden. Das wird auch im Cybercrime Report des Innenministeriums als zentrale Aufgabe von Unternehmen gesehen.

Tricks gegen Deepfakes

Was sind nun also Maßnahmen, die Unternehmen setzen können? Bei E-Mails von unbekannten Absender:innen seien viele von uns bereits darauf trainiert, skeptisch zu sein, glaubt Roland Pucher. Dieselbe Skepsis brauche es aber bei allen Kommunikationsformen. Lieber einmal zu oft eine Info gegenchecken, als auf einen Betrug hereinfallen. Sollte es doch einmal dazu kommen, sollte unbedingt eine Anzeige erstattet werden. Cybercrime kann übrigens bei jeder Polizeidienststelle gemeldet werden.

Ein einfacher Trick, um zum Beispiel Live-Deepfakes von Gesichtern schnell zu erkennen ähnelt übrigens einer Alkoholkontrolle: Den Finger auf die Nase halten. Damit wird das Bild unterbrochen und ein Deepfake könnte als solches enttarnt werden. Und sollte die Person doch echt sein, hat man auf diesem Weg zumindest ein Meeting aufgelockert. 

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