Der altgriechische Ausdruck “Heureka” bedeutet so viel wie “ich habe es gefunden”. Erstmals verwendet wurde er angeblich von dem dem griechischen Mathematiker Archimedes, nach der Entdeckung des nach ihm benannten Archimedes-Prinzips. Seitdem ist “Heureka” Synonym für eine unerwartete Erkenntnis, oder freudiger Ausruf nach der Lösung eines Problems – und übrigens auch das Motto des US-Staates Kalifornien. Unerwartete Erkenntnisse und Lösungen für Probleme – das erhoffen sich auch viele der größtenteils recht jungen Konferenzbesucher, die an diesem heißen Berliner Sommertag in die historischen Klinkerbauten der alten Malzfabrik zwischen Berlin Tempelhof und Schöneberg strömen. Als eine der ersten englischsprachigen Gründerkonferenzen Deutschlands lädt die Heureka bereits zum sechsten Mal Early Stage Startups, Investoren und Corporates nach Berlin.

+++ It’s HEUREKA Time! +++

“Gründergeschichten zwischen Erfolg und Scheitern”

Thematischer Schwerpunkt in diesem Jahr: Gründergeschichten zwischen Erfolg und Scheitern. Die fast 800 Teilnehmer können sich auf zwei Bühnen und in zwei Workshop-Räumen sowohl von alten Namen als auch neuen Gesichtern informieren und inspirieren lassen. Zudem gibt es ein VC-Pitching, bei dem ausgewählte Startups ihre Ideen vor mehr als 15 nationalen und internationalen Venture Capital-Firmen vorstellen können. Neu in diesem Jahr: die erweiterte “Hardware Area” mit ausgewählten Startups aus den Bereichen Mobility, Food und AI. Vom Schoko- Riegel bis zum Scooter ist hier alles dabei.

Ihre ganz eigene Version von Erfolg und Scheitern erzählen dieses Jahr unter anderem Carsten Maschmeyer, CEO der Maschmeyer Group und Juror in der Fernsehserie “Die Höhle der Löwen”, Christoph Gerber, Co- Founder von Liferando, Hubertus Bessau, Managing Director von mymuesli, Mariano Costelic, CEO von Uniplaces sowie Alessio Borgmeyer, CEO von Jodel.

Eindrücke von der Heureka Konferenz 2017

“Der Risikokapital Mark ist nichts anderes als ein arabischer Basar”

Schnell wird klar, Geschichten erzählen ist kein Privileg erfolgreicher Gründer. Vielmehr ist vor allem für early stage Startups richtige Kommunikation ein Schlüssel zum Erfolg. Gründer, so Carsten Maschmeyer, müssen vor allem Verkaufen können – ihre Vision an Investoren und ihr Produkt an Kunden. Das bestätigt auch Stephan Jacquemot, Strategy Lead bei Microsoft. Gerade Investoren achten oft darauf, wie gut Gründer kommunizieren und zuhören können. „Der Risikokapital-Markt ist nichts anderes als ein arabischer Basar”, sagt Jacquemot. Man müsse sich also präsentieren können.

+++ Jenseits des Startup Mythos: Female Entrepreneurship und Venture Capital +++

“Brand Empathy ist schon jetzt das Buzzword des Jahres”

Richtige Kommunikation wird auch für Firmen immer wichtiger. Marketing-Strategien müssen sich einem veränderten Kommunkationsumfeld anpassen, erläutert Beth James, Head of Brand and Culture bei Delivery Hero. “Brand Empathy” sei schon jetzt das Buzzword des Jahres. Das können Social Influencer wie Pamela Reif und Daniel Fuchs nur bestätigen. Auf ihrem Panel diskutieren sie über ihre neue Rolle als Kommunikationsmedium zwischen Firmen und Followern und über die Wichtigkeit von Authentizität.Vor allem bei innovativen Produkten kann diese Art der Kommunikation viel einfacher eine soziale Akzeptanz schaffen.

Von Mobilität über Cannabis zu Pornos

Innovation, gerade auch jenseits des Tech-Bereiches, spielt natürlich eine große Rolle auf der diesjährigen Heureka. Hier ging es unter anderem um die Zukunft der Mobilität (Holger Weiss von AutoLab und Gabriele Semino von WarrHyperloop), des Bargeldes (Linda Wollgast von Wirecard), der Cannabis Regulierungen (Mark Williams von firefly und Oscar Kuhl von HanfPassion) und ja, sogar um die Zukunft der Porno- Industrie (Rene Pour von Reality Lovers).

Viel Inspiration trotz oberflächlicher Einsichten

So viel spannender Input liefert natürlich einiges an Gesprächsstoff. Und so geht es auf der Aftershow Party eher gemäßigt zu- die Teilnehmer lassen den Tag lieber bei einem kühlen Bier auf der Dachterrasse der Malzfabrik ausklingen. Doch wie viele “Heureka-Momente” liefert die Konferenz den jungen Gründern? Der Konsens: Die Heureka bietet auf jeden Fall viel Inspiration. Gerade auch Gründern, die nicht aus Berlin kommen, bietet die Konferenz zudem interessante Möglichkeiten zu Netzwerken. Auf Grund der kurzen Vortragszeiten von jeweils 20 Minuten bleiben die Einsichten allerdings eher oberflächlich. Oder, wie Carsten Maschmeyer die Frage eines Teilnehmers beantwortet, “wenn sie mehr Geschichte von mir hören wollen, dann müssen Sie eines meiner Bücher kaufen”.

+++ Pioneers 2017: PR-Tipps von Techcrunch und Co +++