29.01.2020

Hermann Hauser und Herbert Gartner investieren in Tiroler Quanten-Startup ParityQC

Hermann Hauser und Herbert Gartner investieren in das Tiroler Startup ParityQC, welches Anwendungen für kommerzielle Quantencomputer entwickelt. Hardware und Software sollen dabei gleichzeitig vorangetrieben werden.
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Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser wollen das Unternehmen von Tirol aus groß machen. © ParityQC

Das Ende des vergangenen Jahres gegründete Unternehmen ParityQC, das als Spin-Off aus der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften hervorgegangen ist, hat ein sechsstelliges Investment von Hermann Hauser, Venture Capitalist und Investor in Deep-Tech-Firmen, und Herbert Gartner, Angel Investor bei eQventure, erhalten. Künftig will das Startup den weltweiten Standard für Quantenoptimierung setzen, heißt es von den Gründern.

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ParityQC möchte nützliche Anwendungen für kommerzielle Quantencomputer entwickeln und stellt dafür ein Instruction Set und Layout für Quantencomputer bereit. Derzeit ist das Lösen von komplexen Optimierungsproblemen auf riesigen Supercomputern noch eine komplizierte und zeitaufwendige Sache. Quantencomputer sollen laut der Vision des Tiroler Unternehmen dank Quantenoptimierung aber deutlich schneller und effizienter zu Lösungen gelangen.

ParityQC: Erwarteter Vorsprung durch Quantenbit und Algorithmus

Den entscheidenden Wettbewerbsvorteil – schließlich wird weltweit von Unternehmen daran gearbeitet den “Quantenvorteil” gegenüber herkömmlichen Computern auszuspielen – erwartet sich das Innsbrucker Unternehmen durch die Entwicklung von Quantencomputern, die auf Optimierungsprobleme spezialisiert sind. Die an der Universität Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften entwickelte und mittlerweile patentierte Architektur bietet nämlich den Vorteil, dass sie programmierbar, skalierbar und parallelisierbar ist.

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Besagte Architektur, die unter dem Namen Parity Quantum Computing Architecture vertrieben wird, ermöglicht es, dass Quantenbits für Optimierungsprobleme erstmals voll programmierbar sind. Darüber hinaus erlaubt diese Architektur die Parallelisierbarkeit von Algorithmen, womit Leistungsengpässe verhindert werden können.

Insgesamt möchte man außerdem die Entwicklung von Software und Hardware gleichzeitig vorantreiben. So entwickelt ParityQC neben der Architektur auch das dazugehörige Betriebssystem ParityOS: Eine Plattform, die Compiler, Optimierung von Algorithmen und Chip-Layouts automatisiert erstellt.

Potential am Quantencomputermarkt

Der Investor Hermann Hauser sieht im Unternehmen enormes Potential. “Aufbauend auf der exzellenten Forschung von Wolfgang Lechner hat ParityQC das Potential zu einem großen Player am Quantencomputermarkt zu werden”, so Hauser. Auch der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märkt erwartet sich viel: “Diese Ausgründung von Universität und Akademie gemeinsam mit privaten Investoren ist ein weiterer Schritt, um den wissenschaftlichen Vorsprung Europas bei den Quantentechnologien in einen kommerziellen Erfolg umzumünzen.”

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Auch die beiden Geschäftsführer, Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser, haben große Zukunftspläne. Man wolle künftig zwar auch weiterhin von Innsbruck aus tätig sein, aber international agieren. Den Erfolg bringen soll vor allem die bereits beschriebene Architektur, die der Physiker Lechner gemeinsam mit Philipp Hauke und Peter Zoller am Institut für Theoretische Physik der Universität Innsbruck und am Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entwickelte.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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Hermann Hauser und Herbert Gartner investieren in Tiroler Quanten-Startup ParityQC

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