28.05.2024
EMPOWERMENT

HerBizz: Neue Plattform möchte männerdominierte Branchen für Frauen attraktivieren

HerBizz ist eine Plattform, die für Veränderung im weiblichen Geschäftsumfeld sorgen möchte. Und ein Ökosystem erschaffen, das Frauen in typisch männerdominierte Branchen bringt.
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HerBizz, Frauenförderung, Empowerment
(c) zVg - Ksenia Gutman (l.) und Elena Petrova von HerBizz.

In unserer heutigen Welt, in der Chancen oft ungleich verteilt sind und Stimmen immer noch ungehört bleiben, möchte die Plattform HerBizz International ein “Leuchtfeuer für weibliche Stärke und Inklusivität” sein.

HerBizz: Eine Bewegung

Gegründet wurde sie von Elena Petrova und Ksenia Gutman – die sich während ihres Global Executive MBA-Studiums an der Wiener WU Executive Academy gefunden haben – mit der gemeinsamen Vision für Veränderungen im weiblichen Geschäftsumfeld. Oder anders gesagt, als eine Bewegung, die die Art und Weise verändern möchte, wie Frauen jeden Alters und aus verschiedenen Bereichen mit Innovation, Technologie und Medien umgehen.

Im Kern möchte HerBizz Frauen stärken, indem sie ihnen die Werkzeuge, Ressourcen und Unterstützung bietet, die sie benötigen, um in den Bereichen KI, Web3 und Medien erfolgreich zu sein. Mit dem Ziel, die Vielfalt zu erhöhen und ein einladendes Umfeld (Ökosystem) zu schaffen, das Frauen für traditionell männerdominierte Branchen attraktiv macht.

Unterstützung von weXelerate und Women in Web3 Global

Dabei werden eine Vielzahl von Initiativen, darunter Networking-Treffen, Workshops, internationale Veranstaltungen, Bildungsprogramme und Mentoring, von lokalen und internationalen Partnern unterstützt, wie vom weXelerate oder Women in Web3 Global, wo Gutman und Petrova das Austria Chapter für die lokale Gemeinschaft geöffnet haben.

“HerBizz International verbindet Frauen in den Bereichen Technologie und Medien, indem wir erkennen, dass sich beide Sektoren nicht gegenseitig ausschließen, und indem wir ein lebendiges Networking zwischen weiblichen Führungskräften, Unternehmerinnen und Enthusiastinnen fördern”, beschreiben die Gründerinnen ihre Intention auf der Website.

“Durch Meetings, Workshops, Netzwerkveranstaltungen und Konferenzen fördern wir Geschäftsideen, Zusammenarbeit, Mentoring und Wissensaustausch über Grenzen hinweg. Wir setzen uns für die Gleichstellung der Geschlechter und die Inklusion insbesondere in den Bereichen KI, Web3, Blockchain und Medien ein. Unsere Priorität ist es, weibliche Führungskräfte durch internationale Kooperationen, Medienengagement und Partnerschaften zu unterstützen, um ihre Reichweite und innovative Wirkung zu maximieren. Gemeinsam streben wir eine Welt an, in der jede Frau in der Lage ist, ihre einzigartigen Talente und Perspektiven einzubringen und so einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen.”

HerBizz: “Women Empowerment”

Konkret behandelt HerBizz dabei Themen wie Geschlechterungleichheit im Technologie-Bereich, Gehaltsunterschiede, “aufkommende Verwirrung über Blockchain-Technologien” und Ängste vor einer KI-getriebenen Landschaft in der Medienbranche so wie die Erwartungen und Aussichten für die weibliche Unternehmensgründung.

Passend dazu ist das Startevent für den 19. Juni um 18:00 Uhr im weXelare geplant. Bei der interaktiven After-Work-Veranstaltung sollen die Organisation und die Mission der neuen Plattform vorgestellt und das Publikum “in eine neue Sphäre des Women Empowerment” einbezogen werden.

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Das femble-Founderteam Lina Graf und Daniel Steiner (c) Michael Engele

Sie überfluten soziale Medien: Falsch-Informationen rund um Gesundheit und Medizin. Was sich als Gefahr für uninformierte User:innen entpuppt, bietet Chancen für neue Geschäftsfelder. Gegen Fake-News und für mehr verifizierte Information setzen sich immer mehr Mediziner:innen in sozialen Kanälen ein. Ein neues Berufsfeld wurde allmählich geboren: die “Health-Influencer:innen”.

Femble macht Ärzte zum “verifizierten Influencer”

In den vergangenen Monaten entstand damit ein Trend, der eine medizinische Fachausbildung mit der Nahbarkeit des Influencer-Seins kombiniert. Und ein Trend, der leider sowohl Chancen als auch Fehlerquellen beinhaltet.

Diesem Problem nimmt sich das Tiroler FemTech-Startup femble an. Es will die Beziehung zwischen Ärzten und Patient:innen stärken – und generativer KI einen sicheren und verifizierten Platz in der Gesundheitsbranche bieten.

Das in Volders nahe Hall in Tirol gegründete Startup hat sich zum Ziel gesetzt, Mediziner:innen einen vertrauenswürdigen Influencer-Status zu verleihen. Basierend auf der Erkenntnis: Patient:innen wollen Infos über soziale Kanäle, aber am liebsten nur von ihren eigenen Ärzten. Mit einer neuen Idee transformierte Femble sein ursprüngliches Geschäftsmodell – und holte sich dafür ein sechsstelliges Investment.

Zyklus-App wird zu Info-Plattform

Femble wurde im November 2020 gegründet. Ursprünglich wollte das Startup eine B2C-App für Zyklusbeschwerden aufbauen – basierend auf der persönlichen Gesundheitsgeschichte von Co-Founderin Graf. Der Plan ging auf: Nach kurzer Zeit entstand eine Community von über 40.000 Frauen und Dutzenden Ärzten. Die Intention: Frauen sollten sich schnelle und von Ärzten verifizierte Infos über Schmerzen während und rund um die Monatsblutung holen können.

Schritt für Schritt bauten sich Graf und Steiner vom Inntal aus eine Community aus mehreren Tausend Userinnen auf. Der Content war User-orientiert, aber anonym. Die Infos waren verifiziert, aber unpersönlich.

Patient:innen wollen Infos “nur von ihrem Arzt”

Das damalige Modell stieß an seine Grenzen. Das Founderteam erkannte Lücken – unter anderem dank umfangreichen Feedbacks von involvierten Mediziner:innen:

Man wolle Patientinnen effektiver informieren und begleiten, Behandlungszeiten verkürzen und Wissen über Basisfragen effizienter und sicherer verbreiten. Eine Thematik, die sich nicht nur auf den Sektor Frauengesundheit beschränkt, sondern in der gesamten Health-Branche zu verantworten ist.

Mit diesem Wissen startete femble seine Reise zu einer “Recommender Engine” für personalisierte Gesundheitsinhalte. Das Ziel: Frauen bei individuellen Beschwerden gezielt zu unterstützen.

Pivot soll Fake News bekämpfen

Ende 2024, vor gut zwei Monaten, hat sich das Team dazu entschieden, das Geschäftsmodell von femble zu transformieren. “Wir führen etliche Gespräche mit Nutzerinnen und Ärzten und haben dabei verstanden, dass Gesundheitsinformation nicht von beliebigen Ärzten kommen sollte, sondern von den eigenen”, erzählt Co-Founder Daniel Steiner.

Die Zyklus-App mit anonymisierten Gesundheitstipps war Geschichte. Die neue femble-Version positioniert sich seither als Plattform für Ärzt:innen mit der Intention, deren Beziehung zu Patientinnen “grundlegend neu zu denken und effizienter zu gestalten.”

Mediziner:innen werden zu Influencer:innen

“Mit femble ermöglichen wir es Ärzten, zu vertrauenswürdigen Health-Influencerinnen für ihre eigenen Patientinnen zu werden”, so Co-Founderin Lina Graf. Aktuell beobachte das Founderteam einen Trend “hin zu exklusiven digitalen Communities, und das Aufkommen von generativer KI in Videos wird diesen Wandel beschleunigen”. Umso wichtiger sei es, verifizierte Informationen über vertrauenswürdige Quellen bereitzustellen.

Die Vorteile von medizinischer Fachausbildung und der Nahbarkeit des Influencer-Seins mit gezielter Zielgruppen-Ansprache trugen Früchte: Nur zwei Monate nach dem Pivot berichtet das Startup bereits von positiver Resonanz vonseiten der Community. Insbesondere im Bereich Frauengesundheit stoßen die Lösungen von femble bei Ärzt:innen und Kliniken auf Interesse, heißt es.

Für das laufende Jahr 2025 nimmt man sich einen weiteren Pivot vor: Ein neuer Übersee-Standort ist geplant – die USA sind im Visier. Dazu dient das im letzten Jahr eingeholte Investment im Rahmen einer Angel-Runde. Rund 350.000 Euro soll von mehreren Angels in das Tiroler FemTech geflossen sein. An Bord sind europäische Business Angels, wie das Startup gegenüber brutkasten anmerkt.

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