27.07.2022

Helu.io: 10 Mio. US-Dollar für Wiener Startup in Series-A-Runde

Nach einem erfolgreichen Jahr seit der ersten Finanzierungsrunde hat das Wiener FinTech Startup Helu.io nun eine zehn Millionen US-Dollar schwere Series-A-Finanzierungsrunde bekannt gegeben.
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Helu, Steuerberatung, Salzmann, wefox, Bitpanda,
(c) Helu - Franz Salzmann sicherte sich für sein FinTech Helu ein Millionen-Investment.

Das Finanzplanungs- und Analyse-Plattform Helu.io annoncierte heute eine Series-A-Finanzierungsrunde in der Höhe von zehn Mio. US-Dollar. Die Runde wurde geführt vom FinTech-Spezialisten CommerzVentures. Auch das auf Technologie fokussierte VC IRIS und der Early-Stage-Investor Speedinvest waren beteiligt. 

Erst im Juli letzten Jahres hatte das Wiener Startup mit seiner 4.2 Mio. Euro schweren Seed-Finanzierungsrunde wefox-Gründer Fabian Wesemann, Bitpanda-Gründer Eric Demuth, ehemaligen Lakestar-Partner Gilad Novik und Oliver Manojlovic von Personio mit an Bord geholt. Mit der neuen Series-A-Runde erhöht sich die Gesamtfinanzierung des Unternehmens binnen 12 Monaten auf rund 15 Mio. US-Dollar.

Neues Budget-Planungsmodul Dank frischem Kapital

Das von Unicorn-Investor Franz Salzmann gegründete FinTech Helu möchte mit seiner Technologie die Kooperation zwischen Steuerberatungen und Finanzabteilungen, Mandanten und CFOs ermöglichen. Die Arbeit zwischen Steuerberatern und Unternehmen finde meist noch immer offline statt, so Salzmann. “Die Zeiten mit Excel- und PDF-Daten sind vorbei. Helu digitalisiert die steuerliche Beratung. Steuerkanzleien können so effizienter und moderner mit ihren Mandanten zusammenarbeiten”, erklärt der Gründer weiter. Mit dem neuen Kapital aus der heute verkündeten Investmentrunde möchte der Gründer das Produktportfolio von helu.io ergänzen. Hinzukommen soll ab 2023 ein Budget-Planungsmodul. 

“Neben Controlling möchten wir für unsere Kund:innen und für die mittelständischen Unternehmen die Abwicklung von Aufgaben erleichtern, indem wir Helu um ein zusätzliches Budgetierungs- und das Reportingtool ergänzen”, erklärt der Founder. Zudem werde ein Teil des zehn Mio. US-Dollar schweren Kapitals in Marketingzwecke investiert. “Seit dem letzten Investment konnten wir unsere Software weiterentwickeln und sie marktreif machen. Zudem haben wir zahlende Kund:innen gewonnen. Unser größter Meilenstein war die Software-Kooperation mit Datev. Nun möchten wir einen Schritt weitergehen und uns im gesamten DACH-Raum als Marktführer etablieren”, sagt Salzmann gegenüber dem brutkasten. 

Helu.io überzeugt Investoren mit globalem Expansions-Potential

Das Zustandekommen der Finanzierungsrunde verdankt Salzmann der Software-Kooperation mit Datev, die nach der letzten Finanzierungsrunde abgeschlossen wurde. Datev ist eine Buchführungs-Software, die von Buchhälter:innen in vielen Ländern genutzt wird. “Unsere Plattform hat das Potential, weltweit von Unternehmen eingesetzt zu werden. Genau das hat die Investoren überzeugt. Sie sind genauso unternehmerisch motiviert wie wir, es hat von Anfang an Klick gemacht”, erklärt der Geschäftsführer weiter. 

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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