28.08.2023

HelloBello: Tierfutter-Startup legt Fokus auf Nachhaltigkeit und KI

Interview. HelloBello-Founder Wolfgang Maurer im Gespräch über den größten CO₂-Sünder in der Branche, was HelloBello dagegen tut und wie künftig KI eine Rolle im Tierfutter-Startup spielen wird.
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HelloBello, Tierfutter, Nachhaltigkeit
(c) HelloBello - Wolfgang Maurer, Gründer von helloBello, lenkt das Thema Nachhaltigkeit auf den Tierfuttermarkt.

Wissenschaftler der TU Berlin haben bereits 2020 errechnet, dass ein 30 Kilogramm schwerer Hund pro Jahr rund eine Tonne CO₂ ausstößt. WWF Deutschland spricht von rund 630 Kilo im Jahr, die ein durchschnittlicher Hund erzeugt (entspricht in etwa den Treibhausgasemissionen von 72.800 Kilometer Auto Fahren). Andere Studien gelangen zu ähnlichen Ergebnissen. Bei solchen Untersuchungen werden u.a. auch Faktoren wie die Herstellung von Hundefutter mit einberechnet.

Ein Thema, das medial wenig Beachtung fand. Bisher. Denn Wolfgang Maurer, Gründer des Tierfutter-Startups HelloBello – der brutkasten berichtete – möchte für “Nachhaltigkeit in der Branche” Awareness schaffen. Und erzählt im brutkasten-Interview von Problemen und seinen Lösungen. Zudem gibt er Kund:innen Tipps, worauf man beim Erwerb von Tiernahrung achten muss.


brutkasten: Nachhaltigkeit im Tierfutterbereich ist tatsächlich kein großes mediales und gesellschaftliches Thema. Dabei hat die Branche gewiss einen großen Impact. Wie sieht es mit dem Tierfuttermarkt in Österreich aus?

Wolfgang Maurer: In der Studie zur Ökobilanz von Haustieren des Schweizer esu-Service Instituts wurde ermittelt, dass ein Hund im Jahr durchschnittlich 0,95 Tonnen CO₂ verursacht. Zum Vergleich: Der Pro-Hundekopf-CO₂-Ausstoß in Österreich betrug im Jahr 2019 ganze neun Tonnen. Der mit Abstand größte Faktor des CO₂-Verbrauchs eines Hundes ist das Futter und hier wiederum besonders die Rohstoffe und Zutaten. Tierfutter wird in der Regel aus verschiedenen Regionen der Welt importiert, was zu langen Transportwegen und einem höheren Carbon-Footprint führt. Genau hier setzen wir bei HelloBello an.

Wie genau?

Wir beziehen die Zutaten für unser Futter – abgesehen vom Reis – vorwiegend aus Österreich und Deutschland und vermeiden Praktiken wie den Import von Pferdefleisch aus Rumänien oder gar Lammimporte aus Neuseeland. Wir hoffen, dass künftig mehr und mehr Unternehmen wie wir auf den Einkauf bei lokalen Betrieben setzen. Denn wer will schon, dass verzichtbare Zutaten erst einmal rund um den Globus geschickt werden, um letztlich im Hundenapf zu landen?

Hast Du Tipps für Konsument:innen? Wie erkenne ich Nachhaltigkeit bei Tierfutter?

Wenn man die Nachhaltigkeit von Tierfutter bewerten will, sollte man besonders auf die Inhaltsstoffe, das Herstellungsverfahren, die Verpackungsmaterialien und die Transportmethoden achten. Ein Aspekt, den alle Tierhalter:innen direkt beeinflussen können, ist, die optimale Futtermenge an den Hund zu verabreichen – ein positiver Impact auf das Tierwohl und ganz nebenbei werden auch Futterreste im Müll vermieden. Negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit des Hundefutters können außerdem der Proteinanteil und dessen Herkunft haben. Ist der Anteil zu hoch, kann dies die Umwelt und die Hundegesundheit negativ beeinflussen. Ein adäquater Proteinanteil – insbesondere, wenn dann noch auf pflanzliche Proteinquellen gesetzt wird – kann demnach den Energie-, Wasser- und Landverbrauch reduzieren. Positive Auswirkungen auf die Klimabilanz hat aufgrund der kurzen Transportwege zudem die Auswahl regionaler Zutaten.

Neben den Inhaltsstoffen spielen natürlich auch die Verpackungsmaterialien eine große Rolle in der Bewertung der Nachhaltigkeit des Hundefutters. Bei der Verpackung ist bestenfalls auf einfache, recyclingfähige Materialien zu achten und natürlich spielt auch die Menge an einzelnen Verpackungseinheiten eine wichtige Rolle: Kleinverpackte Mengen haben eine schlechtere Global-Footprint-Bilanz als Großmengenverpackungen.

Du hast jetzt einige Hebel bereits genannt. Was kann man als Futterproduzent noch alles beachten, um nachhaltig zu sein? Was ist das Wichtigste?

Ein großer Hebel ist nun Mal die Herkunft der Zutaten. In den meisten Fällen wird das Fleisch zur Futterproduktion aus aller Welt über das Meer verschifft. Unser Fleisch hingegen kommt zu 100 Prozent aus Deutschland und Österreich, weshalb wir bei HelloBello durch kurze Transportwege viel CO₂ einsparen. Gewöhnlich wird frische Ware auch oft in Isolierungen aus umweltschädlichem Styropor versendet; wir haben allerdings nach langer Suche eine tolle Lösung aus 100 Prozent recyceltem Material gefunden, welches klimaneutral zertifiziert ist, wodurch wir keine zusätzlichen Ressourcen verschwenden. Ein weiterer Hebel ist die ‘Production on demand’. Wir haben keine riesigen Lager, sondern produzieren nur die Mengen, die auch tatsächlich verbraucht werden.

In diesem Sinne, woran arbeitet ihr zurzeit bei HelloBello?

Aktuell arbeiten wir mit großer Begeisterung an spannenden Neuerungen, die das Einkaufserlebnis für unsere Kund:innen noch besser gestalten werden. Wir setzen alles daran, unser Sortiment noch vielfältiger und auf die individuellen Bedürfnisse ihrer vierbeinigen Freunde zugeschnitten zu gestalten. Aber auch KI hält bei uns langsam Einzug. Als perfekte Ergänzung zu unserem erstklassigen Kundenservice versuchen wir gerade, fortschrittliche KI-Technologien zu integrieren. In Zukunft werden unsere Kund:innen die Möglichkeit haben, zu jeder Tages- und Nachtzeit spezifische Fragen zu stellen und unmittelbar Antworten und hilfreiche Informationen zu erhalten.

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Kurstafel:

📉 Bitcoin fiel zwischenzeitlich auf unter 60.000 US-Dollar

Autsch. Diese Woche ging es ordentlich abwärts am Kryptomarkt. Der Bitcoin-Kurs rasselte vorübergehend sogar unter die 60.000-Dollar-Marke. Nach einer Erholung am Freitag lag er zuletzt wieder deutlich darüber. 

Zwischenzeitlich war es für Bitcoin aber bis auf 56.500 Dollar abwärts gegangen. Damit fiel er auf das tiefste Niveau seit rund zwei Monaten. Von dem Mitte März erreichten Rekordhoch von über 73.000 Dollar ist der Kurs damit um mehr als 20 Prozent gefallen. 

Und das alles nur kurz nach dem Halving. Von dem sich viele einen starken positiven Impuls für den Kurs erwartet haben. Warum diese Annahme ohnehin viel zu vereinfacht gedacht war, ist hier in den vergangenen Wochen immer wieder thematisiert worden - siehe etwa Crypto Weekly #138 oder Crypto Weekly #139

Abgekürzt könnte man es folgendermaßen auf den Punkt bringen: Die kurzfristige Kursreaktion auf das Halving ist nicht vorhersehbar - weil sie hauptsächlich spekulativ getrieben ist. Und deshalb kann es schnell in die eine, wie auch in die andere Richtung gehen. Die tatsächliche Kursreaktion am 20. April fiel äußerst unspektakulär aus.

Rund zwei Wochen später geht’s jetzt aber deutlich nach unten am Markt. Allerdings gibt es keinen Grund, das ursächlich mit dem Halving in Verbindung zu bringen. Wie schon in der Vorwoche geschrieben, deutet für die nächsten Monate vieles darauf hin, dass die makroökonomische Lage der dominierende Faktor für den Kryptomarkt sein wird.  

🤔 Wie die US-Zinsen den Kryptomarkt beeinflussen

Eines der wesentlichen Themen dabei: Die Zinsentwicklung. Das war sie auch schon im letzten Bullenmarkt. Genauer gesagt: Bei dessen Ende. Dieses ging einher mit der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA. Die Fed begann im Spätherbst 2021 eine Abkehr von der Nullzinspolitik zu signalisieren. 

Und als sie einige Monate später dann tatsächlich begann, die Zinsen schnell und deutlich zu erhöhen, zog der Kryptowinter auf. Hintergrund des Kurswechsels in der Geldpolitik war die hohe Inflation, die gemessen am Inflationsziel der Notenbank so richtig aus dem Ruder lief. 

Zweieinhalb Jahre später ist die Situation eine andere: Die Inflation ist schon 2023 wieder deutlich gesunken. Am Finanzmarkt rechneten daher viele mit einem erneuten Kurswechsel der Notenbank - hin zu Zinssenkungen. Auch, um eine sich abkühlende Wirtschaft zu stützen.

Allerdings hat sich dann gezeigt: Die von vielen erwartete Rezession in den USA blieb aus. Die Inflation dagegen erwies sich in den vergangenen Monaten allerdings etwas hartnäckiger als von der Notenbank erhofft. Und aus dieser Kombination führt dann eben zu einem vorsichtigereren Vorgehen der Notenbank: Die solide Wirtschaftslage zeigt, dass es nicht unbedingt niedrigere Zinsen braucht - zumal diese potenziell wieder die Inflation befeuern könnten.

Am Mittwoch stand nun die nächste Zinssitzung der US-Notenbank an. Dass der Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,5 Prozent blieb, war bereits im Vorhinein weitgehend erwartet worden. Die begleitenden Aussagen von Notenbank-Chef Jerome Powell wurden an den Märkten aber so interpretiert, dass man sich offenbar noch länger auf hohe Zinsen einstellen müsse. 

Ein solches Szenario gilt gemeinhin als schlecht für sämtliche “Risk Assets”, zu denen neben Aktien eben auch Krypto zählt. Ob es tatsächlich eintritt, wird sich erst zeigen. Klar ist aber: Wer am Kryptomarkt aktiv ist, sollte in nächster Zeit darauf eingestellt sein, dass Einflüsse von der Makroebene den Handel dominieren - und auch das kann in beide Richtungen gehen. 


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