29.07.2019

Loyalty-Startup “hello again” erhält siebenstellige FFG-Förderung

Das Paschinger Startup "hello again" hat sich auf digitale Kundenbindung- und Analyse spezialisiert. "hello again" startet nun mit der FH Hagenberg ein Forschungsprojekt im Bereich der Datenanalyse, das mit einem siebenstelligen Betrag von der FFG gefördert wird.
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hello again
(c) hello again: Das Forschungsprojekt-Team (FH Hagenberg, FFG und hello again)

Programme zur Kundenbindung im Handel oder der Systemgastronomie sind nichts Neues. Große Player, wie REWE oder McDonalds, betreiben diese schon seit mehreren Jahren, um Kaufentscheidungen zu analysieren und Kunden an ihre Produkte zu binden. Bei kleineren und mittleren Unternehmen sind derartige Programme allerdings noch nicht so weit verbreitet – was meist auf die hohen Entwicklungskosten oder Teilnahmegebühren bereits bestehender Programme zurückzuführen ist.

+++ FFG und aws: “Der Förderdschungel wird oftmals herbeigeredet” +++

Genau hier möchte das oberösterreichische Startup “hello again” ansetzen: Das Startup verfolgt laut eigenen Angaben das Ziel, eine erschwingliche Alternative zu Angeboten, wie Payback oder dem Jö-Bonusclub, speziell für KMU anzubieten.

Wie das Unternehmen nun bekannt gegeben hat, startet “hello again” gemeinsam mit der FH Hagenberg ein Forschungsprojekt im Bereich der Datenanalyse, um die Kundenbindung künftig noch effizienter zu gestalten. Das Projekt wird dabei mit einem nicht näher genannten siebenstelligen Betrag von der FFG gefördert.

Projekt von “hello again” und FH Hagenberg

Wie Franz Tretter, Gründer und CEO, erläutert, sollen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz Nachrichten künftig zielgerichtet und individuell auf den Nutzer übermittelt werden können. Als möglichen Anwendungsfall führt er das Essverhalten von Kunden in der Gastronomie an: “Mit unserer Technologie können wir Personen erkennen, die regelmäßig Mittagsmenüs essen. Sie erhalten dann automatisch jeden Montag den Menüplan für kommende Woche direkt auf ihr Handy. Auch können wir das Kundenverhalten identifizieren. Weist ein Kunde ein vegetarisches Essverhalten auf, bekommt dieser keine Informationen über Fleischangebote, sondern nur Produkte gezielt zu seinen Essgewohnheiten.” Zudem sollen über die Technologie Besucherintervalle erkannt werden können.

Wettbewerbsfähigkeit der KMU stärken

Elisabeth Gruber von der FFG erklärt, dass durch die siebenstellige Förderung gezielt anwendungsorientierte Forschung unterstützt wird. Zudem hebt sie die Vorteile für potentielle Kunden von “hello again” hervor: “So wird ein Kundenbindungsprogramm geschaffen, welches im Segment KMU und EPU den Kunden ein Tool offeriert, das ihre Wettbewerbsfähigkeit auf lange Sicht steigert sowie sichert.”

Derzeit verfügt “hello again” über 200 Kunden in fünf unterschiedlichen Ländern. Da das Kundenbindungsprogramm nicht branchengebunden ist, würde dies Vorteile in Bezug auf die Skalierbarkeit mit sich bringen. Als potentielle Zielgruppe nennt das Startup 22 Millionen KMU im europäischen Raum.

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Das Gründerteam von Everest Carbon (c) Everest Carbon

Das in Linz gegründete und aktuell in San Francisco sitzende Startup Everest Carbon gibt eine Finanzierungsrunde bekannt: Konkret hat das ClimateTech ein Investment in Höhe von drei Millionen US-Dollar aufgenommen. Zu den Investoren zählt der VC Carbon Removal Partners mit Sitz in Zürich, der sich auf die “Carbon Removal Industry” spezialisiert, sowie der New Yorker VC Ponderosa Ventures und die in Bayern sitzende Carbon Drawdown Initiative.

Investment über US-Mutter

Wie Co-Founder und CTO Matthias Ginterseder im Gespräch mit brutkasten preisgibt, ist die Investition in die in San Francisco sitzende Muttergesellschaft der Österreich-GmbH von Everest Carbon geflossen. Laut Ginterseder liegt der Fokus der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Startups allerdings im Linzer Tech Harbor am Standort Neue Werft – und damit bei der Österreich-Tochter. Das Investment soll auch primär in Entwicklung, Skalierung und Vermarktung der von Everest Carbon entwickelten ERW-Sensortechnologie fließen. Damit soll die Emission und anschließende Verwitterung von CO2 “exakt messbar werden.”

CO2-Bindung durch Verwitterung

Beim besagten ERW-Sensor handelt es sich um eine vom Startup selbst entwickelte Technologie, die die Gesteinsverwitterung – kurz ERW oder Enhanced Rock Weathering – messbar und skalierbar macht. Momentan sei man dabei, diesen “digitalen Umweltsensor für die Bindung von CO2 in Projekten” basierend auf dem Prozess des beschleunigten Verwitterns zu perfektionieren und auf Agrarflächen in der Umgebung zu testen.

Gegründet wurde Everest Carbon im Jahr 2022 als ERW-Projektentwickler. Von bestehenden Messlösungen sei man “sofort frustiert” gewesen, weshalb man mit der Entwicklung eines eigenen Sensors begann. Ende 2023 stellte das Gründerteam, Pascal Michel, Matthias Ginterseder und Jonte Boysen, schließlich den eigenen Sensor in den Mittelpunkt der Geschäftstätigkeit.

Eigener ERW-Sensor

“Unsere Mission als Firma ist es, einen maßgeblichen Anteil zur Entwicklung negativer Emissionstechnologien beizutragen. Und das beschleunigte Verwittern ist eine davon”, sagt Ginterseder. Mit seiner ERW-Sensortechnologie will das Startup messen, “wie viel zusätzlich gebundenes CO2 durch Enhanced Rock Weathering-Projekte (ERW) verursacht wird.”

Bei ERW wird sogenanntes Gesteinsmehl auf landwirtschaftliche Flächen aufgetragen, um den natürlichen Verwitterungsprozess zu beschleunigen. Dabei wird CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft im Gesteinsstaub gebunden. Dieser Gesteinsstaub soll außerdem als natürlicher Dünger wirken und die Bodengesundheit verbessern. Die ERW-Sensortechnologie soll dabei die exakte Menge des zusätzlich gebundenen CO₂ im Wasser erfassen, heißt es.

Mit seiner neuen Sensor-Technologie habe sich das Startup nun vom ERW-Projektentwickler zum Sensor-Entwickler gewandelt. Damit “bauen wir mehr oder weniger die Technologie, die wir uns gewünscht hätten, als wir früher selbst ERW-Projekte gemanagt haben.”

F&E-Fokus in Linz

Mit dem frischen Investment soll der Sensor perfektioniert und in “einem größeren Maßstab an Kunden gesendet werden.” Mittlerweile arbeite man schon mit Kunden und Forscher:innen, um Studien zur Enhanced Rock Weathering zu launchen, so Ginterseder.

Aktuell sitzt das internationale Team des Linzer ClimateTechs “auf drei Kontinenten”. Der F&E-Standort, darunter Labor und Fertigungsstandort, befinden sich besagterweise in der Neuen Werft im Linzer Tech Harbor, wo man aktuell “ein bisschen expandiert.”

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