Helioz aus Wien galt in der Vergangenheit in Sachen Sozialunternehmertum hierzulande als Vorzeigeunternehmen. So listet beispielsweise die WKO in ihrem Gründungsleitfaden für Social Entrepreneurs das Startup als eines von sechs Best-Practice-Beispielen für Social Enterprises in Österreich. Das Unternehmen hat eine Lösung zur Wasserdesinfektion entwickelt, die in Indien, Afrika und Südostasien zum Einsatz kommt. Aufgrund der UV-Technologie wird das Abkochen des Wasser überflüssig, wodurch in Entwicklungsländern auch Feuerholz und somit CO2 eingespart wird. Erst Ende November 2021 schaffte es das Startup mit seiner Lösung unter die Top-30 Projekte für Nachhaltigkeit bei der Expo in Dubai.

Zwei Gesellschaften sind insolvent

Wie nun über den Alpenländischen Kreditorenverband (akv) bekannt wurde, kann die “Helioz Research & Development GmbH” sowie die “Helioz GmbH” ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde über “Helioz GmbH” ein Sanierungsverfahren eröffnet. Dazu heißt von Seiten des akv: “Der derzeit vorliegende Sanierungsplan sieht nachstehendes Anbot vor: 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.” Im Gegensatz dazu wurde über die Helioz Research & Development GmbH ein Konkursverfahren eröffnet. Eine Medienanfrage des brutkastens zu den Hintergründen der Insolvenz ließ Helioz bis zum Dienstagnachmittag unbeantwortet.

Helioz im Geschäft mit CO2-Zertifikaten

In der Vergangenheit war Helioz zudem im CO2-Zertifikate-Geschäfte aktiv. So bot das Unternehmen aus selbst entwickelten und umgesetzten Klimaprojekte Zertifikate zum Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen an. Inwiefern sich die Insolvenz auf den Geschäftszweig auswirkt, ist bis dato noch nicht bekannt. Die letzte größere öffentliche Kommunikation des Unternehmens erfolgte im Jänner 2023. Damals forderte CEO Niclas Schmiedmaier mehr Aufklärung bei der CO2-Kompensation & CO2-Bepreisung.