11.07.2023

Helioz: Wiener Sozialunternehmen rutscht in die Insolvenz

Das Wiener Sozialunternehmen Helioz hat einen UV-Indikator namens WADI zur Wasserdesinfektion entwickelt. Das bekannte Social Enterprise musste nun Insolvenz anmelden.
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Helioz CEO, Niclas Schmiedmaier | (c) Helioz

Helioz aus Wien galt in der Vergangenheit in Sachen Sozialunternehmertum hierzulande als Vorzeigeunternehmen. So listet beispielsweise die WKO in ihrem Gründungsleitfaden für Social Entrepreneurs das Startup als eines von sechs Best-Practice-Beispielen für Social Enterprises in Österreich. Das Unternehmen hat eine Lösung zur Wasserdesinfektion entwickelt, die in Indien, Afrika und Südostasien zum Einsatz kommt. Aufgrund der UV-Technologie wird das Abkochen des Wasser überflüssig, wodurch in Entwicklungsländern auch Feuerholz und somit CO2 eingespart wird. Erst Ende November 2021 schaffte es das Startup mit seiner Lösung unter die Top-30 Projekte für Nachhaltigkeit bei der Expo in Dubai.

Zwei Gesellschaften sind insolvent

Wie nun über den Alpenländischen Kreditorenverband (akv) bekannt wurde, kann die “Helioz Research & Development GmbH” sowie die “Helioz GmbH” ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde über “Helioz GmbH” ein Sanierungsverfahren eröffnet. Dazu heißt von Seiten des akv: “Der derzeit vorliegende Sanierungsplan sieht nachstehendes Anbot vor: 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren.” Im Gegensatz dazu wurde über die Helioz Research & Development GmbH ein Konkursverfahren eröffnet. Eine Medienanfrage des brutkastens zu den Hintergründen der Insolvenz ließ Helioz bis zum Dienstagnachmittag unbeantwortet.

Helioz im Geschäft mit CO2-Zertifikaten

In der Vergangenheit war Helioz zudem im CO2-Zertifikate-Geschäfte aktiv. So bot das Unternehmen aus selbst entwickelten und umgesetzten Klimaprojekte Zertifikate zum Ausgleich von klimaschädlichen Emissionen an. Inwiefern sich die Insolvenz auf den Geschäftszweig auswirkt, ist bis dato noch nicht bekannt. Die letzte größere öffentliche Kommunikation des Unternehmens erfolgte im Jänner 2023. Damals forderte CEO Niclas Schmiedmaier mehr Aufklärung bei der CO2-Kompensation & CO2-Bepreisung.

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AnovonA
Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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