08.02.2016

Sauberes Wasser: WHO setzt auf österreichisches Startup Helioz

Das österreichische Startup Helioz hat sich die wichtige Unterstützung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gesichert: Das von dem Social Enterprise entwickelte System zur Trinkwasser-Aufbereitung erfüllt nun die Richtlinien der Organisation. Nur sechs Produkte haben das erreicht – Helioz ist dabei das einzige Startup.
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Helioz entwickelt Lösungen, um Wasser mit Solarenergie trinkbar zu machen | (c) Helioz GmbH

Das vom Österreicher Martin Wesian gegründete Social Enterprise ist vorne dabei im Kampf gegen verunreinigtes Trinkwasser. Weltweit haben laut WHO mehr als 660 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem und sicheren Wasser, was zur Verbreitung von Krankheiten wie Cholera oder Typhus beiträgt.

Erfahrung am eigenen Leib

Nach einer Reise nach Venezuela, während der Wesian selbst an Cholera erkrankt ist, begann sich der Unternehmer für Wasser-Desinfektion mittels Solarenergie zu interessieren. Er entwickelte schließlich ein System namens WADI: ein solarbetriebenes UV‐Messgerät, das neben Plastikflaschen gelegt wird und das Wasser darin von Keimen befreit. Der Vorgang ist abgeschlossen, sobald das Wasser den WHO-Kriterien entspricht und trinkbar ist.

“Die Testergebnisse der WHO bestätigen unsere Forschung und die unserer universitären Partner und unterstützen somit eine weitere Etablierung von Trinkwasserprojekten mit WADI”, sagt Wesian in einer Aussendung.

Einziges Startup unter Konzernen

Laut Helioz wird WADI wird bereits in mehreren Projekten weltweit eingesetzt und versorgt tausende Menschen in Armutsgebieten mit Trinkwasser. Im vergangenen Jahr habe man das Produkt gemeinsam mit rund 30 anderen für ein WHO-Testprogramm für Trinkwasseraufbereitungssysteme eingereicht – und sich neben internationalen Konzernen wie Procter & Gamble und Vestergaard als einziges Startup durchgesetzt.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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