30.01.2025
ENERGIEWENDE

Heizma: Wiener Wärmepumpen-Startup übernimmt insolventes Grazer Energy-Startup

Heizma übernimmt das Energiemanagement-Startup meo Energy und erweitert damit sein Portfolio. Mit dem strategischen Schritt möchte das Wiener Startup zum Marktführer für smarte Energielösungen in Österreich werden. Co-Founder Michael Kowatschew hat uns mehr zu den Hintergründen erzählt.
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Michael Kowatschew (Heizma), Peter Käfer (meo ENERGY) und Alexander Valtingojer (Heizma) | (c) heizma

Das erst 2023 gegründete Energie-Startup Heizma sorgte in den vergangenen Monaten in der heimischen Startup-Szene für Aufsehen: Mit Aufträgen im Wert von zehn Millionen Euro im ersten Jahr hat sich das Unternehmen als einer der führenden Player am heimischen Markt für Wärmepumpen etabliert. Jetzt folgt der nächste große Wachstumsschritt: Heizma übernimmt das auf Energiemanagement spezialisierte Unternehmen meo Energy, wie das Startup am Donnerstag bekannt gab.

Übernahme früher als ursprünglich geplant

Erst Mitte Dezember wurde bekannt, dass meo Energy in die Insolvenz gerutscht ist. Damals hieß es gegenüber brutkasten, dass man “gemeinsam mit einem anderen österreichischen Startup neue Wege gehen” möchte. Nähere Details zum Deal, wie zum Beispiel der Kaufpreis, wurden allerdings nicht öffentlich kommuniziert.

“Generell eigentlich war geplant, dass wir das erst um einiges später machen – also Mitte, Ende dieses Jahres oder nächstes Jahr“, erklärt Michael Kowatschew gegenüber brutkasten zur Übernahme von meo Energy. Doch dann habe sich die Möglichkeit früher ergeben: “Wir haben gesagt: Okay, wir legen noch eine Spur zu und gehen da auch ein Stück früher schon in das Energy-Management.”

Vom Wärmepumpen-Startup zum smarten Energieplattform-Anbieter

Mit der Übernahme möchte sich Heizma laut eigenen Angaben zum Anbieter “ganzheitlicher Energielösungen für Privathaushalte” weiterentwickeln. Bisher konzentrierte sich Heizma auf den Verkauf und die Installation von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. Mit der Integration von meo Energy erweitert das Unternehmen sein Portfolio nun um ein Energiemanagementsystem.

“Mit der Integration von meo Energy können wir unseren Kunden nun ein voll vernetztes, intelligentes Energiesystem bieten, das nicht nur die Energiewende vorantreibt, sondern auch Haushaltsbudgets entlastet”, erklärt Heizma-Geschäftsführer Michael Kowatschew.

Das Kernprodukt von meo Energy, der sogenannte “Propilot”, optimiert den Energieverbrauch in Haushalten. Es berücksichtigt Eigenstromproduktion, Wetterprognosen sowie variable Stromtarife und nutzt dabei die Wärmespeicherfähigkeit von Gebäuden aus. So kann beispielsweise ein Haus gezielt dann beheizt werden, wenn besonders viel selbst erzeugter Solarstrom zur Verfügung steht. Dadurch soll sich der Bezug von Netzstrom reduzieren und die Energiekosten um bis zu 30 Prozent sinken.

Heizma will Marktführer in Österreich werden

Mit der Übernahme von meo Energy möchte Heizma einen entscheidenden strategischen Schritt setzen. Ziel ist es, sich als führender Komplettanbieter für die Elektrifizierung von Einfamilienhäusern in Österreich zu etablieren. “Unser Ziel ist es, Heizma als Haushaltsmarke in Österreich zu etablieren und die Energiewende für Privathaushalte zur Realität zu machen”, so Kowatschew.

Die kommenden Monate sollen nun ganz im Zeichen der Expansion stehen. Das Unternehmen plant, sein Angebot an Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen und smarter Energiesteuerung weiter auszubauen. Durch die Integration der Software von meo Energy verspricht sich Heizma zudem einen technologischen Wettbewerbsvorteil.

“Politische Debatte spielte keine Rolle”

Erst vor genau einer Woche hatte Heizma mit einer klaren Botschaft an die Politik auf sich aufmerksam gemacht. Kowatschew warnte davor, dass regulatorische Unsicherheiten und fehlende Fördermechanismen nicht nur Unternehmen ausbremsen, sondern auch Arbeitsplätze und Klimaziele gefährden könnten.

Die politische Debatte rund um die Förderung von Wärmepumpen spielte laut Kowatschew keine Rolle für die Entscheidung der Übernahme: “Die Vision haben wir vorher gehabt und tatsächlich hat sich das Ganze auch schon kurz davor ergeben.”


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Celum
© Celum/Markus Schneeberger - Christian Jüngling (l.) und Bojan Bozic von Celum.

Wie Celum, ein eigentümergeführtes österreichisches Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Linz und Wien, mitteilt, übernimmt nun Christian Jüngling die Position des Chief Financial Officer (CFO). Mit über 15 Jahren Erfahrung in leitenden Finanzfunktionen, unter anderem bei Digitall und Emakina Central & Eastern Europe, soll der gebürtige Wiener Celums Finanzstrategie weiterentwickeln und zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung beitragen. Jüngling bringt umfassende Kenntnisse in Financial Management, Unternehmensführung und Internationalisierung mit.

“Ich freue mich auf die Möglichkeit, meine vielfältigen Erfahrungen bei Celum einzubringen, um den nächsten Entwicklungsschritt aktiv mitzugestalten. Mein Motto ist: ‘Let’s get things done'”, sagt er.

Celum schafft neue Position

Zudem ergänzt Celum mit Bojan Bozic das Management um die neu geschaffene Position des Chief Services Officer (CSO). Bozic, ebenfalls in Wien ansässig, verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Software-Umfeld mit einem Schwerpunkt auf Consulting und Professional Services. Zuletzt war er Geschäftsführer bei eRecruiter und sammelte zudem Führungserfahrung bei Jaggaer und Celum selbst (als Head of Client Services). In seiner neuen Rolle soll er die Kundenservices strategisch weiterentwickeln, um die traditionelle Kundennähe von Celum auch bei wachsendem Geschäft und Kundenstamm nachhaltig zu sichern.

“Services sind das Bindeglied zwischen Produkt und Kunde. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Celum-Team unsere Services auf ein neues Level zu heben und unseren Kunden die bestmögliche Customer-Experience zu vermitteln”, sagt Bozic.

Neue Basis

Zusammen mit Alexandra Vetrovsky-Brychta (Chief Growth Officer) und Alessandro Kurzidim (Chief Product Officer) bildet das erweiterte Führungsteam nun die Basis, um die steigenden Anforderungen im digitalen Zeitalter zu erfüllen und gleichzeitig innovative Lösungen für die Kunden des Unternehmens weiterzuentwickeln, heißt es.

Michael J. Kräftner, Gründer und CEO von Celum, zur Erweiterung des Führungsteams: “Mit Christian und Bojan haben wir zwei herausragende Experten gewonnen, die die Vision von Celum teilen und das Unternehmen mit dem Team gemeinsam auf die nächste Stufe bringen werden. Ihre Expertise in ihren jeweiligen Bereichen wird entscheidend sein, um unsere Marktposition noch weiter zu stärken und unser Wachstum international voranzutreiben.”

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