26.01.2023

Hawk AI: 17 Mio. US-Dollar Series B für Münchner KI-Startup von österreichischen Gründern

Hawk AI gibt neue Series-B-Finanzierungsrunde von 17 Mio. US-Dollar bekannt und beschleunigt seine globale Expansion.
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Hawk AI, Geldwäsche
(c) Hawk AI - Die Hawk AI-Gründer Tobias Schweiger (r.) und Wolfgang Berner.

Hawk AI, ein Münchner Softwareanbieter für Geldwäschebekämpfung und Betrugsprävention für Finanzinstitute, gibt eine neue Serie-B-Finanzierung in Höhe von rund 17 Millionen US-Dollar bekannt.

Hawk AI-Founder mit 200 Mio. Exit

Das Geld wird dazu genutzt, um die Produktentwicklung sowie die globale Expansion weiter zu beschleunigen. Die Finanzierungsrunde wurde von Sands Capital aus Washington D.C. angeführt und von neuen sowie bestehenden Investoren, darunter DN Capital, Coalition, BlackFin Capital und Picus Capital, kofinanziert.

Die beiden österreichischen Gründer Wolfgang Berner und Tobias Schweiger haben einst die SaaS-Plattformen Pay.On mit aufgebaut und 2015 einen Exit in Höhe von 200 Millionen US-Dollar hingelegt.

Erklärbare Künstliche Intelligenz

Ihr neues Startup Hawk AI möchte Banken und Finanzdienstleister im Kampf gegen Finanzkriminalität unterstützen. Die Plattform des Unternehmens, die auf einer flexiblen Cloud-Infrastruktur basiert und durch erklärbare Künstliche Intelligenz verstärkt wird, erkenne Verdachtsfälle, die andere Systeme übersehen und reduziere gleichzeitig die Fehlalarmrate. Die Compliance-Teams der Finanzinstitute würden dabei von Interfaces profitieren, welche den Fokus auf wichtigen Verdachtsfälle ermöglichen.

“Mein Co-Founder Wolfgang Berner und ich haben Hawk AI aus der gemeinsamen Überzeugung heraus gegründet, dass moderne Finanzkriminalität nur durch hochmoderne Echtzeit-Überwachungstechnologie bekämpft werden kann”, sagt CEO Schweiger. “Damit grenzen wir uns stark von den bestehenden Altsystemen ab. Das Wachstum von Hawk AI wird durch die branchenweite Nachfrage nach KI, Cloud-Outsourcing und der Fusion von Betrugs- und Anti-Geldwäsche-Technologie vorangetrieben. Mit dieser Finanzierungsrunde können wir unser Ziel, die weltweit führende Softwareplattform im Kampf gegen Finanzkriminalität zu werden, schneller erreichen.”

Geldwäsche: Jährlich zwei Billionen US-Dollar Schaden

In Sachen Geldwäsche und Betrug werden jährlich mehr als zwei Billionen US-Dollar gewaschen. Wirtschaftsbetrug hat in wachstumsstarken Märkten in den letzten zwölf Monaten um mehr als 37 Prozent zugenommen.

Hawk AI: Ehemaliger N26-Manager an Board

Das Compliance-Unternehmen – das seit eineinhalb Jahren Frühinvestor und den ehemaligen General Manager für DACH & Nordeuropa bei N26 Georg Hauer als CPO an Board hat – verzeichnete im Jahr 2022 ein Umsatzwachstum von 298 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kürzlich wurde es mit dem “Fintech Germany Award” ausgezeichnet und hat seine globale Präsenz in München, London, New York, San Francisco, Paris und Warschau um Singapur erweitert.

Hawk AI ist heute in mehr als 60 Ländern in Europa, Nordamerika, Asien und Lateinamerika tätig und überwacht Milliarden von Transaktionen für viele Großkunden. Zusätzlich arbeitet das Startup auch eng mit Partnerunternehmen wie Visa und Diebold Nixdorf zusammen.

“Die Bekämpfung von Finanzkriminalität war in der Vergangenheit aufgrund komplexer Finanzstrukturen und regulatorischer Vorschriften sehr ineffektiv. Die ausgefeilte Technologie von Hawk AI und insbesondere der Einsatz erklärbarer künstlicher Intelligenz liefert nun dringend notwendige Lösungen für Banken und Zahlungsdienstleister”, sagt Chris Eng, Principal von Sands Capital. “Hawk AI ist führend in der Entwicklung eines sicheren Finanz-Ökosystems, und wir freuen uns darauf, das Team von Hawk AI dabei zu unterstützen, diese Plattform weltweit zu etablieren.”

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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