31.05.2016

Startups für Startups: 5 Mal Hilfe für den Haushalt

Bekanntlich arbeitet man als Entrepreneur selbst und ständig. Glücklicherweise gibt es für Putzen, Waschen, Kochen und andere Arbeiten im Haushalt Startups, die das für euch übernehmen.
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(c) Fotolia: JFsPic - im Haushalt viel zu tun und keine Zeit? Der Brutkasten zeigt euch Startups, die euer Problem lösen.

Schmutzige Wäsche vor der Türe ablegen und sie sauber zu einem selbst gewählten Zeitpunkt wieder bekommen. Schnell online jemanden engagieren, der legal die Wohnung reinigt. Oder spontan einen vertauenswürdigen Menschen aus der Umgebung finden, der mit dem Hund Gassi geht. Jeder braucht einmal Hilfe im Haushalt. Wenn man ein eigenes Business hat, kann das noch öfter passieren. Einige Startups haben Lösungen für diese Probleme kreiert. Der Brutkasten stellt euch fünf davon vor.

+++ 5 Tipps zum sauberen “Technik-Haushalt” +++

Hilfe im Haushalt #1: Dieses Startup putzt für euch

Man muss gar nicht viel Zeit in der Wohnung verbringen, damit sich überall Schmutz ansammelt. Doch eine ganze Wohnung staubsaugen, Böden waschen, Regale abwischen, den Herd reinigen – das sind Tätigkeiten, mit denen man nicht unbedingt die späten Abendstunden, oder den freien Halbtag pro Woche verbringen will. Gerade wenn es mal schnell gehen muss, muss eine flexible Lösung her. Das Berliner Startup Book a Tiger bietet eine komfortable Lösung: Schnell kann eine geprüfte Reinigungskraft aus der Gegend online gebucht werden – natürlich auch in Österreich. Bezahlen kann man vor Ort oder gleich bei der Buchung. Das Wichtigste: Die Reinigungskräfte sind sozialversichert und haben daher faire Arbeitsbedingungen.

Hilfe im Haushalt #2: Wäsche sauber geliefert

In der Früh die Wäsche in die Maschine einlegen, am Abend aufhängen, einen Tag warten, stundenlang bügeln (aber wann?). Oder die schmutzige Wäsche in einen Sack packen, vor die Haustüre stellen und zu einem selbst gewählten Zeitpunkt sauber und gebügelt wieder dorhin zurückbekommen. Wer keine sehr liebenswürdige Oma in der Nähe hat, kann die zweite Möglichkeit trotzdem nutzen. Denn das Wiener Startup Waschbote bietet genau das. Pflegeleichte Wäsche wird per Kilogramm abgerechnet. Um etwa das schöne Hemd sauber und gebügelt zurückzubekommen, legt man 3,50 Euro hin, für Sakko oder Blazer sind es 10 Euro.

Redaktionstipps

Hilfe im Haushalt #3: Kochen ohne Einkaufen

Stress im Job und dauernd auf den Beinen sein – das ist der Alltag der meisten Entrepreneure. Um gesundheitlich fit zu bleiben, sollte man sich ausgewogen ernähren. Und nach einem anstrengenden Tag macht man das am liebsten zuhause – selbst gekocht. Bloß, um kochen zu können, muss man sich vorher überlegen, was man essen will. Die Zutaten muss man einkaufen und die Ladenöffnungszeiten sind nicht immer entrepreneurfreundlich. Das Wiener Startup Kochabo schafft Abhilfe. Man bekommt eine Box samt Rezept geliefert, in der alle Zutaten bereits richtig portioniert sind.

Hilfe im Haushalt #4: Gutes Essen auf Rädern

Natürlich ist aber auch für Kochen nicht immer Zeit, sogar wenn die Zutaten schon fertig aufbereitet sind. Klar, Lieferservices gibt es jede Menge. Doch ist das Angebot dort häufig auf Pizza, Chinesisch und Sushi beschränkt. Das Lieblingsrestaurant liefert hingegen oft nicht. Zumindest liefert es nicht selber: Das Berliner Startup Foodora kümmert sich darum – mit dem Fahrrad. Bei allen Lieblingslokalen kann dann aber doch nicht bestellt werden. Auch der Online-Service ist auf fixe Partner angewiesen. Diese werden in Wien allerdings immer mehr. Die Auswahl an hochwertigem Essen, das man bestellen kann, vergrößert sich dadurch jedenfalls erheblich.

Hilfe im Haushalt #5: Dieses Startup geht für euch Gassi

Der Hund, der sprichwörtliche “beste Freund des Menschen” braucht viel Zeit. Doch auch vielbeschäftigte Entrepreneure wollen nur wegen stundenlanger Meetings und zahlreicher Termine nicht auf die Vierbeiner verzichten. Sei es nun eine mehrtägige Dienstreise, oder nur ein intensiver Arbeitstag ohne Pause: man braucht einen verlässlichen Menschen aus der Nähe, der sich um das Tier kümmert. Und natürlich gibt es auch für dieses Problem das passende Startup: Holidog aus Paris, das “Airbnb für Hunde”, vermittelt online Hundesitter aus der Nähe (natürlich auch in Österreich). Die Betreuer haben Profile mit Fotos und Beschreibung, damit man entscheiden kann, ob Wuffi dort gut aufgehoben ist.

+++ Durchblicker.at: bis zu 1850 Euro pro Haushalt einsparen +++

Links:

Book a Tiger: www.bookatiger.com

Waschbote: www.waschbote.at

Kochabo: kochabo.at

Foodora: www.foodora.at

Holidog: at.holidog.com

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04.11.2024

Carbon Cleanup: Wie ein Linzer Startup die Kohlefaserindustrie revolutionieren möchte

Das Linzer Startup Carbon Cleanup hat sich auf das Recycling von Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen spezialisiert. Wir haben mit Gründer und CEO Jörg Radanitsch über die weiteren Wachstumsschritte und eine neue Kooperation mit KTM Technologies gesprochen. 
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Die Verwendung von Kohlefaser in der Industrie hat in den letzten Jahren stark zugenommen – insbesondere in Bereichen wie der Luft- und Raumfahrt, dem Automobilbau und der Windenergie. Kohlefaser überzeugt durch ihre hohe Festigkeit bei geringem Gewicht, doch ihre Herstellung ist ressourcenintensiv und teuer. Ein großes Problem stellt der hohe Verschnitt bei der Produktion dar: In der Industrie landen im Durschnitt bis zu 30 Prozent der Rohstoffe im Abfall. Diese Materialverluste sind nicht nur ökonomisch ineffizient, sondern auch aus ökologischer Sicht problematisch, da Kohlefaser biologisch nur schwer abbaubar ist.

Carbon Cleanup setzt auf KI

Das 2020 gegründete Linzer Startup Carbon Cleanup rund um Gründer Jörg Radanitsch hat sich diesem Problem angenommen und zum Ziel gesetzt, Kohlenstofffasern aus Industrieabfällen aufzubereiten und wiederverwendbar zu machen. Konkret hat das Startup eine mobile Aufbereitungsanlage entwickelt, um Carbonfasern direkt vor Ort beim Kunden aufzubereiten. 

Zum Herzstück der Anlage gehört nicht nur die mechanische Aufbereitung der Kohlenstofffasern. Im Hintergrund läuft auch eine Software, die eine KI-gestützte visuelle Erkennung der zugeführten Rohstoffe ermöglicht.

“Wir haben ein KI-generiertes Datenblatt entwickelt, das automatisch die Charakteristika von eingehendem Material erkennt und den Wert des Rezyklats bestimmt“, so Radanitsch. “Bevor das Material in unsere Anlage kommt, wissen wir schon, welche mechanischen Eigenschaften es haben wird. Das ist entscheidend für die Qualität und den Marktwert des Endprodukts.”

Gründer Jörg Radanitsch | (c) Carbon Cleanup

Entwicklung der zweiten Generation an Anlagen

Während die erste Anlage des Unternehmens für R&D-Zwecke dient und über eine Kapazität von 30 Tonnen pro Jahr verfügt, konnte das Unternehmen über den Sommer eine zweite Anlage in Betrieb nehmen. „Unsere zweite Anlagengeneration ist im August fertiggestellt worden. Die Produktionskapazität ist dreimal so hoch wie bei unserer ersten Anlage. Damit sind wir jetzt in der Lage, deutlich mehr und auch verschiedene Kompositabfälle zu verarbeiten.“

Besonders stolz ist Radanitsch auf die gestiegene Materialqualität: „Das neue Aggregat ist viel stärker, was uns mehr Flexibilität bei der Verarbeitung der Materialien gibt. Wir können jetzt eine Vielzahl an Abfällen effizienter recyceln, was die Qualität der Produkte erheblich verbessert.“

Ein wichtiger Baustein für den Erfolg von Carbon Cleanup war die Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws). “Das Seed-Financing der Austria Wirtschaftsservice hat uns erlaubt, nicht nur unsere Forschung und Entwicklung voranzutreiben, sondern auch in Marketingaktivitäten zu investieren, die für uns als Hardware-Startup besonders wichtig sind“, erklärt Radanitsch.

Luftfahrtindustrie und Kooperation mit KTM Technologies

Eine der spannendsten Entwicklungen bei Carbon Cleanup ist der Einsatz ihrer recycelten Materialien im 3D-Druck, besonders in der Luftfahrtindustrie. “Wir liefern im Tonnenmaßstab Kunststoffgranulate, die mit unserer Rezyklatfaser verstärkt sind. Diese werden in großen 3D-Druckern verwendet, um Formen zu bauen, die dann für die Produktion von Flugzeugteilen genutzt werden”, so der Gründer.

Zudem arbeitet Carbon Cleanup mit dem österreichischen Motorradhersteller KTM zusammen. Gemeinsam arbeiten beide Unternehmen an einem geschlossenen Materialkreislauf, bei dem Post-Consumer- und Post-Industrial-Abfälle von KTM Technologies recycelt und für die Herstellung neuer Bauteile genutzt werden. Spezifisch handelt es sich um das Recycling der Teile des Rennmodells “X-Bow GT2”, dessen Rahmen zu 100 % aus Carbonfasern besteht. Durch Unfälle entsteht eine große Menge an beschädigtem Material, das normalerweise als Abfall betrachtet wird. Mit der Partnerschaft von KTM und Carbon Cleanup wird dieses Material zurück in den Kreislauf gebracht. 

(c) Carbon Cleanup

“KTM Technologies war von Anfang an ein Vorreiter. Sie testen unsere recycelten Materialien bereits erfolgreich in ihren Motorrädern“, betont Radanitsch.

Das Besondere an dieser Kooperation ist das sogenannte Closed-Loop-Material, das zu 100 Prozent aus dem Abfallstrom von KTM Technologies besteht. „Die Herausforderung ist, die Materialien zirkulär zu sammeln und in die Produktion zurückzuführen. Das Sammeln und die Qualität sind dabei entscheidend. Aber wir haben gezeigt, dass wir sogar leistungsfähigere Materialien aus Abfall herstellen können”, so der Gründer.

(c) Carbon Cleanup

Die nächsten Schritte von Carbon Cleanup

Das Geschäftsmodell von Carbon Cleanup basiert derzeit auf zwei Einnahmequellen: Zum einen bietet das Unternehmen Kunden einen Recycling-Service an, bei dem diese für die umweltgerechte Entsorgung des Materials bezahlen. Dafür wurde eine eigene Logistikstruktur aufgebaut. Zum anderen werden die Faserverbundkunststoffe an weitere Abnehmer verkauft. Derzeit liefert das Startup 98 Prozent der aufbereiteten Granulate ins Ausland. “Für eingehendes Material sind die Hauptmärkte neben Österreich vor allem Deutschland und Italien. Der Materialzufluss ist für uns derzeit jedoch kein Engpass, sodass wir gezielt das für uns passende Material auswählen können”, so der Gründer abschließend.


*Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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