09.04.2024
KATZENKRATZEN

Happy Scratchy: NÖ-Startup entwickelt Kratzschutz für Möbel

Katzen kratzen. Und zwar neben Bäumen und langsamen Dosenöffnern vor allem an Möbeln. Um nicht ständig neue kaufen zu müssen, haben Sabine und Roman Baumgartner einen Kratzschutz für Stühle entwickelt und mit Happy Scratchy den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
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Den ersten Kratzschutz hat Happy-Scratchy-Gründerin Sabine Baumgartner mit ihrer Nähmaschine selbst angefertigt. (c) Sabine Baumgartner

Katzen haben Sabine Baumgartner ihr Leben lang begleitet – und damit auch kaputtgekratzte Stühle. Anstatt wieder einmal neue zu kaufen, scannte die Vösendorferin 2018 mit ihrem Mann Roman den Markt vergebens nach einem Kratzschutz für Stühle und nähte schließlich selbst einen. Die Stuhlhusse kam nicht nur bei ihren drei Katzen gut an, sondern auch in ihrem Bekannten- und Freundeskreis. Sabine und Roman Baumgartner erkannten hier eine Marktlücke für Katzenbesitzer:innen und beschlossen, das Patent für den Kratzschutz anzumelden und sich mit der Happy Scratchy GmbH Ende 2022 selbstständig zu machen.

Verkaufsziel übertroffen

Das Ziel für das erste Jahr: 3.000 Stuhlhussen zu verkaufen. „Die waren gleich weg“, erinnert sich der langjährige Möbelhändler Roman Baumgartner. Innerhalb von knapp vier Monaten wurden bereits Containerlieferungen beansprucht, mittlerweile wurden etwa 8.000 Hussen verkauft. „Pro Monat gehen mittlerweile nicht unter 1.000 Stück weg“, sagt er. Mittlerweile verkauft Happy Scratchy neben Stuhlhussen auch Kratzkissen und Spielzeug in verschiedenen Farben. In alle davon sind Kratzelemente aus Sisal-Faser eingearbeitet; somit werden die Möbel geschützt und gleichzeitig die Katzen dabei ermutigt, ihren Kratzinstinkt weiterhin auszuleben.

Keine Hilfe, kein Fremdkapital

Trotz der wachsenden Produktpalette beschränkt sich das Team weiterhin auf die Familie: Unterstützt werden die beiden lediglich von Sohn Dominik und Tochter Jacky sowie einer Bekannten, die beim Aufbau des Webshops geholfen hat. „Wir machen alles selber, weil wir den Betrieb als nebenberufliches Hobby sehen wollen. Wir arbeiten ja auch beide noch“, sagt Sabine Baumgartner.

Für die beiden ist ihr Startup eine Herausforderung: „Wir wollten schauen, ob wir mit über 50 Jahren ohne Erfahrung mit Onlineshop, Marketing und so weiter es trotzdem schaffen, alles alleine aufzubauen. Und wir haben es geschafft.“ Das bezieht sich auch auf die Finanzierung: Happy Scratchy wurde ohne Fremdkapital gegründet; sämtliche Prozesse wurden von Sabine und Roman Baumgartner selbst finanziert.

Happy Scratchy bereit für den Handel

„Wir wollen wachsen – aber langsam und gesund“, sagt Roman Baumgartner. Zu den Zielen für die nächste Zeit gehört eine Aufstockung der Produkte: So sollen auch Hussen für verschiedene Stuhlgrößen verkauft werden, sowie ein Kratzschutz, der nur über die Rückenlehne gespannt werden kann. Außerdem sollen bald noch größere Kratzkissen für die Schwergewichte unter den Stubentigern ins Sortiment kommen. Außerdem sei auch ein Einstieg in den Einzelhandel in Zukunft nicht ausgeschlossen: “Wir haben jetzt ein Jahr lang die Ware getestet und die Retourwarenquote liegt bei etwa einem Prozent, maximal eineinhalb. Das ist eine einmalige Quote für solche Produkte. Damit könnten wir theoretisch auch schon in den Handel einsteigen”, sagt Roman Baumgartner.

Happy Scratchy ist am Dienstagabend bei 2 Minuten 2 Millionen zu sehen. Außerdem in dieser Folge: PelviQueens, Flextrainer und Bitter Sweet

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Joulzen
(c) Joulzen - (v.l.) Sebastian Rigger, Florian Schellnast und Christoph Markler von Joulzen.

Joulzen ist ein österreichisches Startup rund um Sebastian Rigger, Florian Schellnast und Christoph Markler, das sich der nachhaltigen Transformation des Energiemarktes verschrieben hat. Mit einer Technologie, die alte Öltanks in moderne Wärmespeicher verwandelt und die überschüssige Sonnenenergie nutzt – um CO2-Emissionen zu reduzieren – möchte es den Zugang zu leistbarer Energie in Österreich beschleunigen.

Joulzen beim Climate Launchpad

Joulzen hat heuer im Juni den 1. Platz bei der Österreich-Entscheidung Climate Launchpad belegt und ist im europaweiten Semifinale gegen den späteren Sieger Terraversa aus Spanien ausgeschieden. Zudem ist es Teil des TU Wien i²c Inkubators.

Bei der hauseigenen Methode, bestehende Öltanks in effiziente Wärmespeicher zu transformieren, wird überschüssige Energie aus Photovoltaikanlagen oder dem Stromnetz gespeichert und für den Winter nutzbar gemacht. Dabei sollen, wie es per Aussendung heißt, die Heizkosten um bis zu 90 Prozent gesenkt und der CO₂-Ausstoß um bis zu 84 Prozent reduziert werden.

Umrüsten statt entsorgen

Ein weiterer Vorteil: Alte Öltanks müssen nicht mehr teuer entsorgt, sondern könnten umweltfreundlich umgerüstet werden. “So sparen Hausbesitzer bis zu 5.000 Euro allein an Entsorgungskosten. Mit Joulzen macht nachhaltiges Heizen Freude und wird zum Geschenk für kommende Generationen”, sagt Maschinenbau-Experte Rigger.

Aktuell haben die Wiener das Land Tirol im Visier. Gepaart mit Förderungsaktionen wie “Raus aus Öl und Gas” und “Klimafreundliches System” des Bundes und des Landes Tirol soll die Umrüstung auf erneuerbare Energien für alle Haushalte leistbar werden, so der Plan: “Mit Joulzen kommen wir dem Ziel, bis 2040 klimaneutral zu sein, einen großen Schritt näher”, so Rigger weiter. In Tirol werden bis zu 100 Prozent der Umrüstungskosten gefördert. Auf Bundesebene laufen die Förderprogramme noch bis Ende 2025.

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