03.01.2020

Warum Österreichs Startup-Szene noch immer nicht in der ersten Liga spielt

Österreichs bekanntester Business Angel, Hansi Hansmann, setzt sich zum Jahresbeginn in einem Gastkommentar mit dem Status des österreichischen Startup-Ökosystems auseinander. Seine Diagnose: Wäre das Ökosystem ein Startup, dann würde er nicht darin investieren - aus mehreren Gründen.
/artikel/hansi-hansmann-2020-startups-oesterreich
Hansmann-Buch: Anleitung wür (werdende) Business Angels - Down-Rounds
(c) kacy: Hansi Hansmann

Im österreichischen Ökosystem ist in den letzten Jahren viel passiert, es gibt viele neue Player am Markt, Incubators, Accelerators, Coworking Spaces, neue VC-Funds, etc., und der Zugang zu Kapital in der Frühphase ist relativ leicht geworden.

+++Türkis-grünes Regierungsprogramm zum Download: Die wichtigsten Punkte für Startups+++

Trotzdem glaube ich, dass wir im Innovationswettkampf – zumindest was Startups betrifft – gerade dabei sind, das Rennen zu verlieren. Nicht nur gegen die USA oder Asien, leider auch gegen viele europäische Standorte. Der Unterschied zu UK, Deutschland, Frankreich, Skandinavien, Spanien, etc. ist in den letzten Jahren größer, nicht kleiner geworden, und ein paar andere Länder haben haben uns sogar überholt.

Wir spielen NICHT in der ersten Division, und auch in der zweiten kämpfen wir leider um den Abstieg. Das ist sehr schade, denn noch vor einigen Jahren waren wir in einer sehr guten Position, um in die erste Division aufzusteigen. Was ist passiert?

Wünsche an die Regierung: Wie eine wiederholende Schallplatte

Viele Länder haben uns vorgezeigt, wie durch starke politische Unterstützung und teilweise massive staatliche Förderung die Grundlagen für ein großes wettbewerbsfähiges Ökosystem geschaffen werden kann. Wenn ich in Interviews gefragt werde, was denn meine Wünsche an die Politik wären, erzähle ich seit etlichen Jahren wortwörtlich denselben Text, so wie eine Schallplatte (mir ist das schon richtig peinlich).
Es geht immer um:

  • Steuererleichterungen (wir brauchen MASSIV Kapital für Innovationen)
  • die Missgeburt Rot-Weiss-Rot-Karte (viel zu komplizierter Zugang zu Talent!)
  • eine startup-geeignete Rechtsform (die GmbH ist viel zu schwerfällig, Einzelthemen wie Mitarbeiterbeteiligungen sind damit kaum regelbar),
  • Instrumente, um Anschlussfinanzierungen zu erleichtern (Fund of Funds)
  • und langfristig um eine Reform des Bildungssystems (vor allem, aber nicht nur: Entrepreneurship).

Aber NICHTS davon ist in den letzten Jahren passiert, bzw. auch nur in die Wege geleitet worden. Sehr schade.

+++Was das Regierungsprogramm für Energie und Umwelt bedeutet+++

Entsprechende Maßnahmen, rechtzeitig gesetzt, hätten Österreich als Standort deutlich attraktiver gemacht, und viele Startups aus anderen Ländern angezogen (vor allem aus CEE) und erst dadurch ein großes Ökosystem ermöglicht – für sich alleine ist der Ösi-Markt zu klein.

Selbstverständlich weiß ich, dass es neben den Startups auch andere wichtige Bereiche der Wirtschaft gibt – aber ohne Unternehmertum und Innovation (und beides zusammen ist nun einmal nirgendwo stärker ausgeprägt als in Startups) wird langfristig die Musik woanders spielen.

Investor würde nicht in das Ökosystem investieren

Würde ich (als Investor) das hiesige Ökosystem als Startup bewerten, würde ich nicht investieren: Zu spät am Markt, kein Speed, zu wenig Energie, keine klaren Founder/Managementrollen, kein klares Geschäftsmodell, und nicht einmal fähig zu Copy-Paste.

Die gründe dafür liegen meiner Meinung nach vor allem in den folgenden punkten: Wir sind nicht hungrig genug nach Erfolg (saturierte Gesellschaft), wir haben zu wenig fähige Founder (Unternehmerbild, Ausbildung), es gibt zu wenig Zusammenarbeit (vor allem auf politischer Ebene) und generell zu viel Neid. Und vor allem haben wir stark verkrustete Strukturen, die wohl erst in einer schweren Krise aufgebrochen werden können.

+++Zum Politik-Channel des brutkasten+++

having said that – wirklich gute (besser: herausragende) Founder werden immer Erfolg haben, sei es in Österreich oder woanders – das heißt,  wir werden immer auch ein paar gute Startups haben (und diese Erfolge werden dann viele Väter haben…..), aber wir haben wohl leider den Zeitpunkt verpasst, ein wirklich großes zentraleuropäisches Ökosystem zu bilden. Hungrige Gründertypen aus den CEE-Ländern mit großem Potenzial bleiben mit ihren Projekten jetzt entweder in ihren eigenen Ökosystemen (die Differenz zu Österreich ist nicht mehr so groß, und keine Anschlussfinanzierung kriegen sie dort auch), oder sie gehen gleich nach Berlin, London oder in die USA. Es gibt keinen wirklichen Grund, nach Wien zu gehen.

Wollen wir uns tatsächlich darauf beschränken, Österreich als wunderschönes Land und Wien als die Stadt mit der höchsten Lebensqualität zu vermarkten? Das wird auf die dauer nicht reichen, um vorne mitzuspielen.

Wird unsere neue Regierung zumindest Schadensbegrezung betreiben? Es wäre sozusagen “höchste Eisenbahn”.

Frohes Neues Jahr – und unserer neuen Regierung viel Erfolg und Glück (davon wird sie viel brauchen).

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Das Klimaschutzministerium (BMK) zeichnete am Montag, den 21. Oktober 2024, im Rahmen des fünften DECA Energieeffizienzkongresses 15 heimische Betriebe und 4 Beratungsunternehmen für ihr außerordentliches Engagement in Sachen Klimaschutz aus.
BMK Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und FEBA CEO Eva Kleiner (c) Peter Griesser, klimaaktiv

Bestattungen und Einäscherungen gehören zu den ältesten Gewerben. Während in anderen Industrien bereits Schritte zur Dekarbonisierung unternommen wurden, fehlt es in der Bestattungsbranche jedoch in der Regel an gezielten Maßnahmen. Anders möchte es das 2018 gegründete Unternehmen FEBA-Feuerbestattungen machen, das bewusst auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion setzt.

Die Motivation dahinter liegt vor allem an Gründerin Eva Kleiner und ihrem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Sie hat das Krematorium im niederösterreichischen Neustift-Innermanzing gegründet – zusammen mit ihrem Vater Stefan Kleiner, der langjährige Erfahrung als beamteter Umweltanalytiker mit sich bringt. Letzte Woche erhielt das Unternehmen für ihr Engagement in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz eine Auszeichnung des Klimaschutzministeriums.

Nachhaltige Ziele

Mit der Auszeichnung als Vorzeigebetrieb des Klimaschutzministeriums, ging FEBA nun eine Partnerschaft mit Klimaaktiv ein. “Mithilfe des Monitoring-Tools von Klimaaktiv versuchen wir nun gemeinsam unsere Ziele zu erreichen. Besonders in Bezug auf unsere Energieeffizienz”, sagt Eva Kleiner. Sie orientiert ihr Unternehmen energiepolitisch an den Klimaschutzzielen 2030 – im ihrem Fall auf die Optimierung im Energieverbrauch.

“Österreichweit sind wir die Ersten die auf alternative Brennstoffe wie Wasserstoff umsteigen können”, sagt Kleiner. Um für die Wasserstofftechnologie gerüstet zu sein, habe man zusätzlich 300.000 Euro investiert. “Allerdings ist dessen Produktion noch nicht klimaschonend, weshalb wir aktuell darauf verzichten”, so Kleiner.

Erst im August dieses Jahres wurde im Krematorium ein zweiter Ofen in Betrieb genommen, für welchen die Familie 1,7 Millionen Euro investierte. Bei knapp 15 Einäscherungen pro Ofen täglich kommt der Betrieb nun auf fünf statt 30 Kubikmeter Gas. “Wenn wir in Zukunft im Schichtbetrieb fahren, würden wir theoretisch überhaupt kein zusätzliches Gas mehr verbrauchen, da dann beiden Öfen konstant ausreichend Wärme speichern”, meint Kleiner, “je mehr wir also Einäschern, umso weniger Gas brauchen wir.”

Zudem hat der Betrieb die Nachbrennungstemperatur von 850 auf 750 Grad gesenkt, wodurch laut Kleiner bis zu 50 Prozent des Gasverbrauchs eingespart werden – das wirkt sich auch auf die CO2 Emissionen aus.

Kleiner erwartet sich durch weitere Energieeffizienz nicht nur Kosteneinsparungen, sie hofft, mit ihrem Wirken auch weitere Betriebe zum nachhaltigen Wirtschaften motivieren zu können.

Familienunternehmen mit junger Geschichte

“Ein Unternehmen, also frisch gegründet in der Familie gibt es eigentlich nicht so oft. Die meisten Familienunternehmen sind bereits 100 Jahre alt”, meint Eva Kleiner. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Prokuristin gewerberechtliche Leiterin des Krematoriums, sowie sie die Kundenaquise und Betreuung betreibt. Zuletzt wuchs das Familienunternehmen mit Einstieg ihres Bruders.

In Österreich habe man laut Kleiner aktuell eine Einäscherungsrate von rund 30 Prozent. Je nach Bundesland variiert dieser jedoch stark. Für Kleiner ist ein eindeutiger Anstieg spürbar. Ihr Betrieb kommt jährlich auf rund 4.500 Einäscherungen, wobei sie sich 2025 über 5.000 erwartet.

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Warum Österreichs Startup-Szene noch immer nicht in der ersten Liga spielt

Im österreichischen Ökosystem ist in den letzten Jahren viel passiert, es gibt viele neue Llayer am Markt, Incubators, Accelerators, Coworking Spaces, neue VC-Funds, etc., und der Zugang zu Kapital in der Frühphase ist relativ leicht geworden. Trotzdem glaube ich, dass wir im Innovationswettkampf – zumindest was Startups betrifft – gerade dabei sind, das Rennen zu verlieren. Wir spielen NICHT in der ersten Division, und auch in der zweiten kämpfen wir leider um den Abstieg. und langfristig um eine Reform des Bildungssystems. Wirklich gute Founder werden immer Erfolg haben, sei es in Österreich oder woanders – das heißt,  wir werden immer auch ein paar gute Startups haben, aber wir haben wohl leider den Zeitpunkt verpasst, ein wirklich großes zentraleuropäisches Ökosystem zu bilden.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

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Im österreichischen Ökosystem ist in den letzten Jahren viel passiert, es gibt viele neue Llayer am Markt, Incubators, Accelerators, Coworking Spaces, neue VC-Funds, etc., und der Zugang zu Kapital in der Frühphase ist relativ leicht geworden. Trotzdem glaube ich, dass wir im Innovationswettkampf – zumindest was Startups betrifft – gerade dabei sind, das Rennen zu verlieren. Wir spielen NICHT in der ersten Division, und auch in der zweiten kämpfen wir leider um den Abstieg. und langfristig um eine Reform des Bildungssystems. Wirklich gute Founder werden immer Erfolg haben, sei es in Österreich oder woanders – das heißt,  wir werden immer auch ein paar gute Startups haben, aber wir haben wohl leider den Zeitpunkt verpasst, ein wirklich großes zentraleuropäisches Ökosystem zu bilden.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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Warum Österreichs Startup-Szene noch immer nicht in der ersten Liga spielt

Im österreichischen Ökosystem ist in den letzten Jahren viel passiert, es gibt viele neue Llayer am Markt, Incubators, Accelerators, Coworking Spaces, neue VC-Funds, etc., und der Zugang zu Kapital in der Frühphase ist relativ leicht geworden. Trotzdem glaube ich, dass wir im Innovationswettkampf – zumindest was Startups betrifft – gerade dabei sind, das Rennen zu verlieren. Wir spielen NICHT in der ersten Division, und auch in der zweiten kämpfen wir leider um den Abstieg. und langfristig um eine Reform des Bildungssystems. Wirklich gute Founder werden immer Erfolg haben, sei es in Österreich oder woanders – das heißt,  wir werden immer auch ein paar gute Startups haben, aber wir haben wohl leider den Zeitpunkt verpasst, ein wirklich großes zentraleuropäisches Ökosystem zu bilden.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

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