20.04.2022

Hannes Ametsreiter wird jetzt Investor

Hannes Ametsreiter hatte immer eine gewisse Nähe zur Startup-Szene. Nun wechselt er in den Private-Equity-Bereich.
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© A1: Hannes Ametsreiter, dmaals A1-CEO, und Sebastian Kurz, damals Außenminister, haben 2015 den A1 Startup Campus eröffnet.
© A1: Hannes Ametsreiter, damals A1-CEO, und Sebastian Kurz, damals Außenminister, haben 2015 den A1 Startup Campus eröffnet.

Der Österreicher Hannes Ametsreiter verlässt Vodafone Deutschland nach sieben Jahren als CEO. Interessant wird, was er danach vor hat. Auf LinkedIn schreibt er, dass er in den Private-Equity-Bereich wechselt und Investor wird. “Dort will ich mich in Wachstumsbereichen im Telko- und Tech-Bereich engagieren, als Investor und Shareholder tätig sein”, schreibt der 55-Jährige, der sich “noch so voller Energie, Passion und vor allem Neugier (fühlt), dass ich genau diese Kraft jetzt nutzen möchte, um Neues zu beginnen”.

Ametsreiters Nähe zur Startup-Szene

Ob damit konkret auch Startup-Investments gemeint sind, bleibt in dieser Ankündigung zwar offen, der Top-Manager hatte in der Vergangenheit aber durchaus eine Nähe zur Startup-Szene. 2015 eröffnete er, damals gerade noch noch als CEO der österreichischen A1, in Wien den A1 Startup Campus, der heute eine der erfolgreichsten Startup-Schmieden des Landes ist. Seine Frau Marie-Helene Ametsreiter ist bekannte Startup-Investorin, die auch in der TV-Show 2 Minuten 2 Millionen auftrat, und Partnerin bei dem Frühphasen-VC Speedinvest mit Sitz in Wien.

“Dort wo Zukunft passiert will ich noch freier gestalten, coole Innovationen vorantreiben und in Aufsichtsräten Firmen auf ihrem Weg begleiten”, schreibt Hannes Ametsreiter. In seiner Zeit bei Vodafone hat er vor allem die 5G-Strategie des Konzerns vorangetrieben und betont, dass er dort gelernt habe, ohne Krawatte und Chauffeur auszukommen und stattdessen auf Shared Mobility zu setzen. Bei Vodafone folgt ihm mit 1. Juli 2022 Philippe Rogge nach, der von Microsoft kommt und dort die letzten fünf Jahre das Zentral- und Osteuropa-Geschäft leitete.

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Gründerin Ines-Jeanne Paupié
Gründerin Ines-Jeanne Paupié | Foto: Flash Chance

Was kann man tun, wenn man Tickets für ein Konzert oder Theaterstück besitzt, aber spontan nicht hingehen kann? Oder wenn man einen Gutschein bis zum Ablaufdatum nicht einlösen kann? Diese Fragen hat sich Gründerin Ines-Jeanne Paupié gestellt und daraus die Idee für den Online-Marktplatz „Flash Chance“ entwickelt. Das Wiener Unternehmen Flash Chance ging final am 26. Juni 2023 online.

Flash Chance: “Gefällt mir statt verfällt Dir”

Auf dem Online-Marktplatz können ungenutzte Gutscheine, Tickets oder Reservierungen kurzfristig gekauft oder weiterverkauft werden. Da viele dieser Produkte und Dienstleistungen ein Verfallsdatum haben, soll Flash Chance helfen, eine Nicht-Nutzung zu vermeiden – ganz nach ihrem Unternehmensmotto: “Gefällt mir statt verfällt Dir”.

Das Unternehmen zielt darauf ab, den „Freizeitstress“ der Nutzer:innen zu verringern und Verkäufer:innen die Möglichkeit zu geben, einen Teil des gezahlten Betrags zurückzuerhalten. Laut eigenen Angaben unterstützt die Plattform die Kreislaufwirtschaft, indem sie die „Wiederverwendung von Ressourcen“ fördert. Zudem soll der ökologische Fußabdruck minimiert werden, indem die Produktion neuer Produkte reduziert wird.

Gleichzeitig soll Flash Chance Käufer:innen die Chance bieten, von vergünstigten Angeboten zu profitieren. Außerdem könne man auf der Plattform Inspiration finden, wenn man beispielsweise kurzfristig ein Geschenk benötigt.

Online-Marktplatz für “kurzfristige Gelegenheiten”

Der Online-Marktplatz Flash Chance ist in drei verschiedene Kategorien unterteilt. Die erste Kategorie umfasst Gutscheine, die kein festes Ablaufdatum haben und nicht an eine bestimmte Person gebunden sind. Aktuell sind hier zahlreiche Angebote für Luxusautomieten und Geschenkgutscheine zu finden. In der zweiten Kategorie werden Tickets und verfügbare Plätze mit einem festen Datum angeboten, ebenfalls ohne Namensbindung. Die dritte Kategorie trägt den Namen „2nd Chance“ und beinhaltet beispielsweise Blumenarrangements oder kurzfristig abgesagtes Catering.

Das Unternehmen bietet ein „sicheres und schnelles Zahlungssystem mit Geld-zurück-Garantie“ über den Anbieter Stripe sowie einen „zuverlässigen Lieferservice“. In Wien und Graz sollen die über Flash Chance erworbenen Karten innerhalb von 3 Stunden abgeholt und zugestellt werden. In anderen Teilen Österreichs erfolge die Lieferung innerhalb von 1-2 Werktagen.

Grundsätzlich ist die Plattform für alle Nutzer:innen kostenlos. Bei einem erfolgreichen Onlinekauf wird eine Serviceprovision von mindestens fünf Euro oder sieben Prozent einbehalten. Verkäufer:innen haben die Möglichkeit, durch kostenpflichtige Zusatzpakete ihre Produkte sichtbarer zu machen und gezielt an bestimmte Zielgruppen zu senden.

15 Prozent Firmenanteile für 120.000 Euro Investment

Am kommenden Montag wird sich Flash Chance bei der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellen. Gründerin Ines-Jeanne Paupié hofft auf ein Investment von 120.000 Euro, um die Plattform weiter auszubauen. Im Gegenzug erhalten die Investoren 15 Prozent der Firmenanteile an Flash Chance.

Erst kürzlich erhielt das Unternehmen ein Investment von Cyberhouse, eine Tochtergesellschaft der E-Conomix Group – brutkasten berichtet. Cyberhouse hält seither neun Prozent der Firmenanteile von Flash Chance.

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