20.07.2017

HADI-App: Von Graz aus die weite Welt erobern

HADI App & Shop Gründer Levent Akgün hat die besten Voraussetzungen geschaffen, seinen Traum von der größten Handwerkerplattform zu verwirklichen.
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hadi app - levent akgün
Der Gründer Levent „Levi“ Akgün.

Das steirische Startup HADI App ist eine Online-Plattform, mit der man via Smartphone die richtigen Handwerker und Dienstleister findet. Bei der Puls 4-Fernsehshow „2 Minuten 2 Millionen“ überzeugte der Steirer Levent „Levi“ Akgün den Business Angel Michael Altrichter, 200.000 Euro in das Projekt zu investierten. Man könnte meinen, damit wäre das Startup seine Anfangssorgen los gewesen und konnte sich zurücklehnen. Aber weit gefehlt. Nach der Sendung erlebten App und Shop des jungen Unternehmens einen regelrechten Besucheransturm, der kaum zu bewältigen war und viele Mankos ans Tageslicht führte. „Größter Schwachpunkt war ein unmotiviertes Entwicklerteam“, erinnert sich Levi zurück. Das brachte nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch Image-Schaden. Also drückte der Jungunternehmer die Stopp-Taste, wechselte sein gesamtes Entwicklerteam aus und investierte Unmengen an Zeit und Geld für ein rundumerneuertes Konzept und geht im Oktober mit einem Produkt online, das so manches Alleinstellungsmerkmale vorweist.

Neues Team

Neues Logo, neues Design, Marketing und Grafik waren kein Problem, immerhin besitzt Levi eine eigene Werbeagentur, aber der Visionär benötigte unbedingt professionellere Entwickler, die App und Shop auf Vordermann brachten – die Herzstücke des Unternehmens. Für die App beteiligt HADI ein sechsköpfiges Programmiererteam. Um den Shop kümmert sich das Wiener Produktentwicklungsunternehmen 25th-Floor. „Unser neues Team leistet eine tolle Arbeit, auch meine Werbeagentur-Crew unterstützt mich toll. Besonders dankbar bin ich auch Margot Königshofer. Sie ist professionelle Einkäuferin und führt die Gespräche mit unseren Partnern. Sie verhandelt die Prozente und vollbringt Deals, die ich mir nie zutrauen würde“, so der Startup Gründer.

Redaktionstipps

Neuer Shop

Der Shop lief früher als Einkaufsgemeinschaft mit sechs Partnern. Handwerker konnten sich registrieren und günstiger einkaufen, mussten aber bei den Produkten unterschiedlicher Lieferanten stets neu einsteigen. Dieses Problem ist Geschichte. Ein Mehr-Shop-System wurde installiert. Die Waren finden über drei Varianten den Weg in den Shop: Entweder per Schnittstelle, oder indem die Lieferanten die Produkte selbst in den Shop stellen, oder die Produkte werden von HADI App hochgeladen. „Wir mutieren quasi zum Online-Vertrieb für die unterschiedlichsten Lieferanten. Der Kunde bestellt und bezahlt über uns und wir leiten die Aufträge an die Partner weiter.“ Um Multiplikatoren zu schaffen, fügen die Verkäufer zu jedem Kauf einen Gutschein für weitere Einkäufe per HADI Shop hinzu. Dank Exklusivvertrag kann selbst der kleine Handwerker sein Material zu Konditionen kaufen, die bisher nur großen Unternehmen zur Verfügung standen.

Neue Partner

Das Konzept geht auf – die großen Fische beißen an. Zwölf Partner aus Deutschland und Österreich sind bereits an Bord. Darunter Kapazunder wie die Hoffmann Group, Hofer + Zeiher und Förch. Der kleinste der Großkonzerne macht 300 Millionen Euro Umsatz im Jahr, der größte 1,7 Milliarden Euro. „Mit einigen Partnern, wie etwa Förch, gibt es Abmachungen, dass sie für uns an ihre Kunden – und Förch hat etwa 30.000 Handwerker als Kunden – unsere Business Pakete für die HADI App zum besseren Preis aktiv mitverkaufen“, zeigt sich Levi begeistert. Weitere Deals laufen mit verschiedenen Händlern und Partnern, für die Kunden noch mehr Vorteile zu lukrieren. „Unsere Kooperationspartner zahlen Gebühren, um bei uns gelistet zu sein. Das zeigt, dass die Konzerne uns zutrauen, dass wir im Begriff sind, ein ganz großer Player zu werden. Zusätzlich haben wir Partner gefunden, die für uns werben. Zum Beispiel Energie Steiermark und der SK Sturm Graz.“

Neue App

Die Fehler der alten App sind ausradiert. Zu den entscheidenden Überarbeitungen gehören ein klügeres Handling und eine bessere Kommunikation mit Kunden und Usern. „Der Kunde kann sich in mehreren Kategorien eintragen, um branchenübergreifend leichter gefunden zu werden“, zählt der HADI App-Geschäftsführer ein Beispiel auf. Bezüglich Kommunikation werden automatisierte Erinnerungsmails und Feedbackbögen ausgeschickt. Das Bewertungssystem der neuen App ist hochmodern und die User werden für ihr Feedback mit Gewinnspielpreisen belohnt. „Wir haben Workshops besucht und Berater kontaktiert, um die bestmögliche App zu gestalten“, so Levi. Das Genialste an der neuen App ist der Auftragsrader. Bedeutet, dass der Handwerker nicht warten muss, bis er angefragt wird, sondern die Partner füttern die App kontinuierlich mit Fixaufträgen. Geht ein neuer Auftrag rein, erhält jeder registrierte Handwerker eine Push-Notification und kann im „tinder-style“ per Wisch-Funktion entscheiden, ob er den Auftrag annimmt oder ablehnt. Gleichzeitig können sich die Handwerker für verfügbare Aufträge bewerben – wer Lust hat sogar mit Videobotschaft.

Der Countdown läuft

Seit Februar 2016 sind auf HADI App über 4000 Handwerker und Dienstleister registriert und 25.000 User. Geht das Konzept auf, wird HADI App & Shop eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: User, Handwerker, Lieferanten und natürlich auch das Startup, das neben den Listungsgebühren über die Prozente von den Produktverkäufen verdient. Ab einer gewissen Menge an Verkäufen winken Provisionen. Außerdem kommt bei jeder Kunden-Registrierung Geld über die Business Pakete herein. Für den User bleibt die HADI App weiterhin kostenfrei. Er zahlt nur die konsumierte Dienstleistung. „Jeder Fehler hat mich letztlich nur stärker gemacht“, blickt Levi nach vorne. Er ist sich bewusst, dass er auf ein megagroßes Projekt zusteuert und er noch auf viele Hindernisse stoßen wird. „Aber ich bin bereit dazu und verfolge mein Ziel zu 100 Prozent.“

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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