15.11.2018

Exit für Wiener Startup Hackabu: Co-Founder gehen getrennte Wege

Ein Unternehmen der MyWorld Gruppe übernimmt 80 Prozent des Wiener Growth Hacking-Startups Hackabu. Wir holten dazu Statements von den Gründern Alexander Meyer und Tamir Israely ein.
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Hackabu: Die Co-Founder Alexander Meyer und Tamir Israely
(c) Hackabu: Die Co-Founder Alexander Meyer und Tamir Israely

Das Wiener Startup Hackabu hat einen neuen Mehrheitseigentümer. Die im Kerngeschäft auf Cashback-Lösungen spezialisierte MyWorld Gruppe, die auch den neuen 360 Lab Accelerator betreibt, übernahm über die in London angesiedelte MyWorld Brain Group Limited 80 Prozent des Wiener Growth Hacking-Unternehmens. Das geht aus aus Firmenbuch-Daten hervor. Hackabu-Co-Founder Alexander Meyer will auf Anfrage des brutkasten keine Details zum Deal, insbesondere keine Summe verraten. „Ja, das Shareholder-Verhältnis hat sich geändert. Das gibt uns viele neue Möglichkeiten“, sagt er.

+++ “Impact”: Neuer Accelerator für Social Startups +++

Meyer bleibt bei Hackabu, Israely will mit Indelve durchstarten

Meyer hält nun die verbleibenden 20 Prozent am Unternehmen. Co-Founder und bislang Geschäftsführer Tamir Israely ist dagegen draußen. Zuvor hatten beide je 50 Prozent am Unternehmen gehalten. „Es gab im Zuge der Sache mehrere Deals. Einer ist, dass Indelve ausgegründet wurde und Tamir nun 100 Prozent daran hält. Er wollte das weitermachen, ich Hackabu“, erklärt Meyer. Indelve war als Teilbereich von Hackabu Mitte diesen Jahres gelauncht worden. Mit dem Tool sollen UnternehmenskundInnen als Micro Influencer gewonnen werden – der brutkasten berichtete.

Kein Kommentar von Tamir Israely

Israely gibt sich gegenüber dem brutkasten wortkarg. Er habe eine strikte Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben. Soviel verrät er aber: „Ich habe mich in den vergangenen Monaten in Indelve verliebt. Wir haben bereits ein Team mit drei Personen und Kunden in Österreich, Deutschland und im Vereinigten Königreich. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung“.

Team in Wien wird verdreifacht

Alexander Meyer verrät dagegen im Gespräch mit dem brutkasten noch etwas mehr. Beim Deal floss nicht nur Kapital. „Wir haben uns zugleich einige Verträge gesichert, die gemeinsam mit dem Kapital unser geplantes Wachstum ermöglichen werden. Und wenn es um dieses Wachstum geht, ist er noch deutlich gesprächiger. „Wir werden ganz massiv die Standorte in San Francisco, Hamburg und London aufbauen. Am massivsten stocken wir aber am Standort Wien auf. Hier wollen wir das Team bis nächstes Jahr verdreifachen“, sagt der Gründer.

Neues Führungsteam zu 85 Prozent Frauen

Bereits jetzt habe man viele neue Leute angestellt. Unter anderem soll in Kürze Tamir Israelys Nachfolgerin als CEO bekanntgegeben werden. „Wir haben jetzt viele Seniors gehired. Wir haben uns aus allen Bereichen die Besten geholt. Uns siehe da: Unser Führungsteam besteht jetzt zu 85 Prozent aus Frauen“, sagt Meyer.

Erweiterung auf PR und UX

Wenn Meyer von „allen Bereichen“ spricht, meint er mehr als nur das Stammgeschäft Growth Hacking. Man werde das Produktportfolio stark erweitern und „weit über Growth Hacking hinaus“ im gesamten Wachstumsbereich Services anbieten, sagt der Gründer. Stark werde man etwa den PR-Bereich beackern. Einen weiteren Fokus werde man auf UX und UI-Design legen.

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FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

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So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

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