18.09.2023

Habsburger verkauft tokenisierte Edelsteine

Das Wiener Unternehmen The Natural Gem verkauft nun ERC20-Token, die mit einem Edelstein- und Schmuck-Portfolio gedeckt sind. Dank Beteiligung des Maria-Theresia-Nachfahren Sandor Habsburg-Lothringen firmiert man dabei unter dem Namen des Kaiser-Geschlechts.
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Sandor Habsburg-Lothringen | Screenshot Werbevideo
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Was ist besser, als einen Wertgegenstand zu verkaufen? Antwort: Einen Gutschein dafür zu verkaufen, den Wertgegenstand aber zu behalten. Dieses Prinzips bedienen sich zahlreiche Anlage-Geschäftsmodelle auf Blockchain-Basis. Ein Vermögenswert wird “tokenisiert” und bleibt als Besicherung des Token-Werts beim Besitzer (der dies auf dem Papier auch weiterhin bleibt, obwohl er es ja verkauft hat).

Das Wiener Unicorn Bitpanda macht das etwa mit Edelmetallen und Rohstoffen. Das Wiener Unternehmen The Natural Gem macht selbiges nun mit einem Edelstein- und Schmuck-Portfolio. Und es konnte dafür einen echten Habsburger als Teilhaber (des Portfolios), Namensgeber und Testimonial gewinnen.

Sandor Habsburg-Lothringen: Maria-Theresia-Nachfahre mit Liechtensteiner Unternehmen

Dabei handelt es sich um Sandor Habsburg-Lothringen aus der toskanischen Linie des Adelsgeschlechts, einen direkten Nachfahren von Maria-Theresia. Er und seine Frau Herta Margarete Habsburg-Lothringen sind am Liechtensteiner Unternehmen Habsburg Fine Arts AG beteiligt, dem das Edelstein-Portfolio gehört. Mit im Bunde sind auch die Wiener The Natural Gem-Gründer Thomas Schröck und Patrick-Noël Herold-Gregor. (Die genauen Beteiligungsverhältnisse der Liechtensteiner AG sind nicht öffentlich einsehbar).

Promotion-Video des Unternehmens mit Habsburg-Lothringen als Testimonial

Token-Wert bleibt gleich, Euro-Wett soll steigen

Mit dem auf der Ethereum-Blockchain laufenden ERC-20-Token “Habsburg Gemstone Token” biete man nun “den weltweit ersten zu 100 Prozent durch echte Edelsteine abgesicherten Token”, behauptet das Unternehmen. Das Prinzip ist einfach: Für verschiedene Schmuckstücke und Edelsteine wird von Sachverständigen ein gerichtlich beeideter Wert ermittelt. Initial ist der Token-Wert gleich dem Euro-Wert. Während der Token-Wert von Schmuck und Steinen immer gleich bleibt, wird der Euro-Wert periodisch neu ermittelt. So soll der Token – unter der Prämisse, das Schmuck und Edelsteine wertvoller werden – mit der Zeit an Wert zulegen.

Ein Kashmir-Saphir für eine Million Euro

Prinzipiell können Token-Halter:innen ihre Token laut Unternehmen “jederzeit” in die Schmuckstücke und Steine umtauschen. Dazu braucht es aber die nötige Token-Summe. Ein paar Beispiele: Ein Smaragd-Collier im Wert von 274.000 Euro, ein Rubin-Collier im um 815.000 Euro, und ein Kashmir-Saphir, der laut Unternehmen eine ganze Million wert ist. Insgesamt sei das Portfolio aktuell rund fünf Millionen Euro wert. Neben den Schmuckstücken enthält es eine Vielzahl einzelner Edelsteine für teilweise unter 5.000 Euro.

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(c) youbee

Die Varroamilbe ist einer der größten Feinde der Honigbienen. Diese winzigen Parasiten befallen sowohl ausgewachsene Bienen als auch die Brut. Sie saugen die Körpersäfte der Bienen aus und schwächen sie dadurch erheblich. Im schlimmsten Fall kann dies zum Zusammenbruch eines gesamten Bienenvolks führen. Besonders problematisch ist, dass die herkömmlichen Behandlungsmethoden oft chemische Mittel erfordern, die Rückstände im Honig hinterlassen. Mit einem völlig anderen Ansatz wollte das steirische Startup youbee punkten.

youbee entwickelte eine chemiefreie Lösung

Das Unternehmen ging 2019 mit einem chemiefreien System zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Honigbienen an den Start. Dabei werden die Brutwaben mithilfe einer speziellen Heizschicht auf 42 Grad erwärmt. Diese Wärme schädigt oder tötet die Varroamilben ab einer Temperatur von 39 Grad ab, während die Bienen und ihre Brut Temperaturen bis zu 43 Grad problemlos vertragen.

Für die komplette Montage einer Heizfolie wird laut youbee außer einem Schraubendreher so gut wie kein Werkzeug benötigt. Der Montageaufwand für eine Mittelwand liegt unter einer Minute. Durch die mögliche Vollautomatisierung des youbee Systems soll zudem der Zeitaufwand für die Behandlung der Bienen auf ein Minimum reduziert werden (brutkasten berichtete über die Technologie).

Konkursantrag gestellt

Wie über KSV1870 und AKV am Donnerstag bekannt wurde, kann die youbee GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Landesgericht Graz wurde nun ein Konkursverfahren eröffnet. Zur Höhe der Passiva oder weiteren Hintergründen liegen vorerst keine Informationen vor. Für eine Stellungnahme gegenüber brutkasten war das Unternehmen bislang nicht erreichbar.

Erst im Jahr 2021 und 2022 wurden drei Patente und ein Gebrauchsmuster zuerkannt. Diese sollten die Grundlage für die internationale Expansion bilden. Als die Hauptabsatzmärkte nannte das Startup damals neben der EU auch den nordamerikanischen Markt. Bereits im Jahr 2020 wurde dafür “youbee“ als Marke in der EU, USA und Kanada registriert. Zudem folgte laut “youbee” im August eine Kooperationsvereinbarung mit einem der “größten Imker in den USA”. 


* Sofern eine Stellungnahme des Unternehmens erfolgt, wird diese hier ergänzt.

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