27.07.2018

Wiener Startup Gustav als Berater in der Y Combinator Startup School

Das Wiener Startup Gustav (Hauptsitz inzwischen in New York) schaffte es vergangenes Jahr ins Y Combinator-Programm. Nun fungieren die Founder als Berater in der Y Combinator Startup School, einer Art Vor-Programm zum Accelerator. Österreichische Startups wollen sie schon vorab unterstützen.
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Gustav: Das Founder Team berät heimische Startups zur Teilnahme an der Y Combinator Startup School
(c) Gustav: Das Founder Team berät heimische Startups zur Teilnahme an der Y Combinator Startup School

Es gilt als eines der, wenn nicht das weltweit effizienteste Sprungbrett für Startups. Y Combinator hat seit 2005 fast 1500 Unternehmen in sein dreimonatiges Programm im Silicon Valley aufgenommen, darunter etwa auch Airbnb, Dropbox, Reddit, Twitch, Coinbase oder Stripe. Startups bekommen 120.000 Dollar Investment, und geben dafür sieben Prozent der Firmenanteile ab. Noch stärker als die Kapitalspritze wiegt aber gewiss der Zugang zu einem Netzwerk, das seines Gleichen sucht. “Jeder ist wahnsinnig hilfsbereit und man kann sich sogar casually mit den Airbnb-Gründern austauschen und von Ihnen lernen”, erzählt Jan Jedlinski, Co-Founder des Wiener HR-Startups Gustav im Gespräch mit dem Brutkasten.

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Schwerer, als nach Harvard zu kommen

Gustav hat es vergangenes Jahr geschafft und bekam einen der begehrten Plätze im Seed-Accelerator. Und das sei statistisch gesehen schwerer, als einen Studienplatz in Harvard zu ergattern, erzählt Jedlinski. Das Startup hat ein Vendor Management System für Personaldienstleistung entwickelt, das Unternehmen bei der Organisation von Zeitarbeitern und der Zusammenarbeit mit Personaldienstleistern unterstützt.

“Sprung in die USA hat unheimlich schnell funktioniert”

“Ein Teil von Y Combinator zu werden war wirklich das Beste, was uns passieren konnte. Nicht nur der Sprung in die USA hat unheimlich schnell funktioniert, sondern er war auch um einiges einfacher”, sagt der Co-Founder. Seit der Teilnahme hat Gustav seinen Hauptsitz nach New York verlegt (das Wiener Office besteht weiter). Das Startup konnte unter anderem Youtube Mitgründer Jawed Karim und Speedinvest als Investoren gewinnen.

Y Combinator Startup School: Kein TeilnehmerInnen-Limit

Seit relativ kurzem betreibt Y Combinator nun ein weiteres Programm, das noch früher ansetzt, als der Seed-Accelerator. Für die Y Combinator Startup School muss man zwar noch nicht zwingend gegründet haben, es aber zumindest unmittelbar vorhaben. Die Teilnahme am zehnwöchigen Programm ist kostenlos. Den Top-100-Startups winken am Ende 10.000 US-Dollar equity free. “Die Startup School ermöglicht noch viel mehr Unternehmen den Zugang zur YC Community und fördert dadurch mehr Innovation weltweit”, sagt Jedlinski. Für das Programm wurde kein explizites TeilnehmerInnen-Limit definiert – vergangenes Jahr waren es 3000 aus 13.000 Bewerbungen. Das Limit richte sich nach den Kapazitäten der BeraterInnen, heißt es in den faq auf der offiziellen Page.

Gustav-Founder als Advisors

Zu diesen Advisors, die allesamt aus dem Y Combinator-Alumni-Netzwerk rekrutiert werden, zählen dieses Jahr auch drei der vier Gustav-Founder. Neben Jedlinski werden auch Benjamin Bartakovics und Michael Ströck die TeilnehmerInnen beraten. “Michael, Benjamin und ich werden zusammen rund 90 Unternehmen begleiten und zehn Wochen lang zur Seite stehen. Wir freuen uns, die Learnings der letzte Jahre weiter zu geben, um die Founder so gut wie möglich zu Unterstützen”, sagt Jedlinski. Es werde jede Woche Office Hours geben, in denen man zusammen mit allen Unternehmen über den Progress und Ihre Challenges sprechen werde.

Jedlinski: “Sind erreichbar und werden mit Rat und Tat zur Seite stehen”

Jedlinski wünscht sich, dass auch viele österreichische Startups sich für die Y Combinator Startup School bewerben. “Jeder der gerade an einem Unternehmen arbeitet und es ernst meint sollte sich bewerben”, sagt er. Dazu seien er und seine Co-Founder auch erreichbar und würden Interessenten mit Rat und Tat zur Seite stehen. “Wenn wir glauben, dass ein Startup Potenzial hat, werden wir es auch persönlich empfehlen”.

Für Unternehmen, die die Y Combinator Startup School durchlaufen, könnte nachher natürlich auch eine Bewerbung für den Seed-Accelerator relevant werden. Y Combinator merkt dazu lapidar an, dass sich die Chance auf eine Aufnahme dadurch zwar nicht direkt erhöhe, aber eine Teilnahme an der Startup School jedenfalls nicht schade.

Die Bewerbung für die Y Combinator startup School läuft noch bis 13. August. Das Programm startet am 27. August.

⇒ Hier geht’s zur offiziellen Page mit Bewerbung

⇒ Zur Page von Gustav

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(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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