18.01.2023

Gurkerl kritisiert mit Discount auf veganen Milch-Ersatz Besteuerung

Für vegane Milch-Alternativen gilt ein höherer Mehrwertsteuersatz als für Kuhmilch. Das sei eine "systematischen Benachteiligung", meint man bei Gurkerl.
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Gurkerl
Aus der gurkerl.at Zentrale wird ab sofort in noch mehr Gebiete geliefert (c) gurkerl.at

Kuhmilch wird in Österreich als Grundnahrungsmittel mit zehn Prozent Mehrwertsteuer besteuert, bei veganen Milch-Alternativen sind es dagegen 20 Prozent. Der Online-Lebensmittelhändler Gurkerl (Österreich-Tochter der tschechischen Rohlik, operativ seit kurzem Teil von Knuspr) sieht darin eine “systematische Benachteiligung von Kund:innen des pflanzlichen Sortiments”, der man aktiv entgegenwirken wolle. Bereits seit längerem fordere man die gesetzliche Umsatzsteuersenkung auf pflanzliche Milchalternativen.

“Kein akzeptabler Grund, dass Kund:innen für Milchersatzprodukte mehr zahlen sollten”

Nun “protestiert” Gurkerl mit einer Marketing-Aktion mit dem Titel “steuerrunter”. Dazu Stephan Lüger, Commercial Director bei gurkerl.at, in einer Aussendung: “Es gibt für mich keinen akzeptablen Grund, dass unsere Kund:innen für Milchersatzprodukte mehr zahlen sollten. Darum reduzieren wir kurzerhand die Preise um die Mehrwertsteuerdifferenz. Da wir ohnehin beim plant-based Sortiment die Maßstäbe in Österreich setzen, ist das nur ein logischer Schritt”. Konkret bedeutet das für Kund:innen des Online-Supermarkts:  Mit Eingabe des Codes “steuerrunter” reduziert sich der Preis von Pflanzendrinks im Warenkorb um den erhöhten Mehrwertsteuersatz.

Seit September Presideckel für Grundnahrungsmittel bei Gurkerl – vegane Produkte berücksichtigt

Es ist nicht die einzige Marketing-Preisreduktions-Aktion von Gurkerl. Bereits seit September gilt im Online-Supermarkt eine “langfristige Preisobergrenze für ausgewählte Grundnahrungsmittel”, mit der man die “galoppierende Inflation” für die Kund:innen abdämpfen will. Die Aktion werde bis mindestens Ostern 2023 aufrechterhalten und deckle die Preise für sowohl tierische als auch pflanzliche Produkte, heißt es vom Unternehmen.

Auch hier wird Wert auf die “Gleichstellung” veganer Produkte gelegt. So heißt es in der aktuellen Gurkerl-Aussendung zur Preisobergrenze: “Dadurch sollen nicht nur die Kund:innen bei der steigenden Teuerung entlastet werden, die Aktion wirkt zugleich dem Vorurteil entgegen, dass pflanzliche Lebensmittel teurer sein müssen. Neben zahlreichen Pflanzendrinks bleiben nämlich auch weitere Produkte wie Tofu und pflanzenbasierte Joghurt preislich fest verankert”.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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