19.08.2024
GRÜNDUNG

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

Ein anderer Markt, unterschiedliche Konsumbedürfnisse und neue Kulturen: Die Gründung im Ausland ist ein gewagter Schritt und manche Startups wagen ihn. Was treibt Founder:innen an, im Ausland zu gründen und ihre Unternehmen auf "fremden" Boden anzusiedeln? brutkasten hat bei Auslandsgründer:innen nachgefragt.
/artikel/gruenderinnen-im-ausland-anna-schneider-ueber-gruendung-in-deutschland
Eine Frau mit rotem Pullover hat die Arme verschränkt und sieht in die Kamera
Anna Schneider Co Founder von heynanny. (c) heynanny

Dieser Beitrag ist Teil einer brutkasten-Serie zum Thema Gründen im Ausland. Weitere Beiträge behandelten Großbritannien (mit Rima Suppan von Peachies), Indien (mit Thomas Hebenstreit von The Shirt Dandy) und die USA (mit Patricia Bubner von Orbillion Bio).


Die österreichische Gründerin Anna Schneider kennt Tausende Nannies. Sie unterstützt mit ihrem HR-Tech Startup Mitarbeiter:innen bei ihren Betreuungspflichten. In Deutschland hat es die Klosterneuburgerin geschafft aus ihrem Vorhaben ein erfolgreiches Startup zu gründen. Wir haben die Unternehmerin gefragt, wie es zur Ansiedelung in Deutschland kam, welche Vorteile sich daraus ergeben und ob sie Ratschläge für Gründer:innen hat, die auch in Deutschland aufbauen wollen.

“Ich will Kinderbetreuung revolutionieren”, schrieb Anna Schneider. Sie suchte so eine Co-Founderin für ihre Startup-Idee und fand diese in Julia Kahle. Gemeinsam gründeten die beiden 2021 in München das Startup Heynannyly. Die App vermittelt Betreuungsleistungen. Sie funktioniert als Schnittstelle zwischen Mitarbeiter:innen, Unternehmen und Betreuer:innen wie Nannies.

Auch Pflegeleistungen für Senior:innen lassen sich über die App anfragen. Das Startup ermöglicht eine Entlastung der Betreuungspflichten. In Unternehmen unterstützt das die Mitarbeiter:innenzufriedenheit. Durch Fördermaßnahmen ergeben sich so auch steuerliche Vorteile aus der Bezuschussung.

Anna Schneider über Gründung in Deutschland

Anna Schneider arbeitete bereits in München, als sie ihr Startup-Vorhaben in die Tat umsetzen wollte. Die Gründung erfolgte 2021 in Deutschland. Das war für Anna Schneider also eigentlich keine bewusste Entscheidung, sondern Pragmatismus: “Weil ich damals schon in München gewohnt habe und es dann einfach Sinn gemacht hat, auch gleich hier zu gründen”, erzählt Schneider im Gespräch mit brutkasten.

Für Ihre Startup-Idee suchte Schneider zunächst eine Co-Founderin und wurde in Julia Kahle fündig. Die beiden verstanden sich auf Anhieb. „Unser erstes Gespräch dauerte fünf Stunden“, erzählt Julia Kahle im Interview mit dem brutkasten-Schwesternmagazin StartingUp. Die beiden Founderinnen riefen bald schon in sozialen Netzwerken dazu auf, sich als Nanny oder Pflegeperson zu registrieren. Die Gründung der GmbH erfolgte 2021 in Bayern.

Über den Gründungsprozess erzählt die Österreicherin: “Die Anmeldung war kompliziert und wir mussten viel rechtliche Beratung in Anspruch nehmen”. Schneider findet, dass in Deutschland die Behördenwege komplexer wären. Ihr fehle zwar der Vergleich zur Gründung in Österreich, sagt sie. Aber durch den Austausch mit anderen Founder:innen wisse sie: “Wir haben die administrativen Prozesse nebenbei aufgebaut und das ist in Deutschland bisschen komplizierter. Hier dauert alles länger”, sagt Schneider.

Zugang ist erleichtert durch Bekanntschaften

Schon bald war Heynannyly Startup of the Year. Den Award bekam das B2B-Business 2022 auf dem Founder Summit der Entrepreneur University verliehen. Dass sie sich in der Entrepreneur-Community einen Namen machen konnte, war für Schneider nicht von Anfang an selbstverständlich. “Wir sind ja jetzt in Startup-Hubs drin, aber um da rein zu kommen musst du schon jemanden kennen”, erzählt Schneider über die Aufbauphase. “Da kannst du nicht einfach hinkommen und sagen: ‘Ich mach jetzt ein Startup’, das funktioniert hier nicht”, erinnert sich Schneider an die Gründungsphase.

Sie haben sich dann behaupten können, “als wir in München bereits angedockt waren”, erzählt Schneider. Gelungen sei das durch die Co-Founderin Kahle und ihr Netzwerk. “Auch in Deutschland läuft viel über persönliche Bekanntschaften und das Tür-öffnen, aber weniger als in Österreich”, vergleicht die Unternehmerin.

Größerer Markt, organisiert aber weniger test-freudig

Dass in Deutschland 10-mal so viele Menschen leben, wie in Österreich und das Marktpotenzial daher auch dementsprechend größer, ist ein weiterer Vorteil den die Gründerin zu schätzen weiß. Sie findet aber, dass genau deshalb “Unternehmen weniger bereit sind, Dinge auszuprobieren”, so Schneider. In Deutschland wäre es schwerer für unfertige Lösungen Unterstützer zu bekommen, die auch mal für das Testen einer Lösung bereit seien, sagt die Unternehmerin. Sie findet, dass in Deutschland “Die Kultur hier im B2B-Umfeld ist eine, in der keiner testen will. Jeder will eine fertige Lösung, oder es muss kostenlos sein”, sagt Schneider.

Die Gründerinnen bekamen eine Förderung vom Freistaat Bayern und wurden auch in den Startup-Hubs unterstützt. Schneider erzählt darüber: “Es ist sehr organisiert hier, du bekommst immer eine:n Mentor:in auf deine Seite und vergünstigte Office-Plätze. Du wirst in allen Stationen des Unternehmens auch begleitet.” Obwohl die Anfangsphase hart war, schätzt sie die strukturierten Prozesse, die bei der Unternehmensgründung helfen. Daher ist auch ihre Schlussfolgerung: Sie würde sich wieder für Deutschland als Gründungsland entscheiden.

Deine ungelesenen Artikel:
04.11.2024

Österreich Werbung: Stefan Kreppel leitet Digitalisierung, Innovation und Strategie

Stefan Kreppel ist der neue Leiter der Stabsstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie für die Innovationsagenden der Österreich Werbung - der nationalen Tourismusorganisation Österreichs. 
/artikel/oesterreich-werbung-stefan-kreppel-leitet-digitalisierung-innovation-und-strategie
04.11.2024

Österreich Werbung: Stefan Kreppel leitet Digitalisierung, Innovation und Strategie

Stefan Kreppel ist der neue Leiter der Stabsstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie für die Innovationsagenden der Österreich Werbung - der nationalen Tourismusorganisation Österreichs. 
/artikel/oesterreich-werbung-stefan-kreppel-leitet-digitalisierung-innovation-und-strategie
Seit 1. November 2024 ist Stefan Kreppel als Leiter der Stabsstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie für die Innovationsagenden der Österreich Werbung verantwortlich.
Stefan Kreppel leitet die Stabstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie Österreich Werbung (c) privat

Seit 1. November 2024 ist Stefan Kreppel als Leiter der Stabsstelle Digitalisierung, Innovation und Strategie für die Innovationsagenden der Österreich Werbung verantwortlich – der nationalen Tourismusorganisation Österreichs. 

Damit folgt Kreppel auf Oliver Csendes, welcher seit Juli 2024 CEO von Visit Hungary ist. Zuvor war Kreppel bei der PALFINGER AG, wo er seit Dezember 2018 als Head of Innovation und Site Lead des Wiener Innovationstandortes „Palfinger the HUB Vienna“ tätig war.

Nach eigener Angabe wurde das Innovationsteam bei der Österreich Werbung in den letzten zwei Jahren zu einem 21-köpfigen Team aufgebaut, welches sich das Ziel setzte, den österreichischen Tourismus umfassend in den Bereichen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Mit dem Wechsel von Kreppel wird nun auch die Strategie bei dieser Stabstelle angesiedelt.

Innovationen im Tourismus werden erwartet

„Stefan Kreppel hat uns mit seinem Innovationsgeist und seiner starken Führungskompetenz überzeugt. Zudem bringt er sehr ausgeprägte analytische Fähigkeiten mit und sein Know-how bei internationalen Innovationsprojekten sowie bei der Gestaltung neuer Produkte und Geschäftsmodelle wird dabei helfen, die Vorreiterrolle der Österreich Werbung bei der Entwicklung von Innovationen im Tourismus weiter auszubauen“, erklärt Astrid Steharnig-Staudinger, CEO der Österreich Werbung.

Zuvor war Stefan Kreppel ab 2008 Start-up-Beauftragter der FFG, bis er 2018 zur PALFINGER AG wechselte. Er studierte Umwelttechnik an der Universität für Bodenkultur Wien und absolvierte den Master of Business Administration an der Donau-Universität Krems und der Weatherhead Business School of Management in Cleveland (USA).

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Gründer:innen im Ausland: Anna Schneider über Gründung in Deutschland