15.03.2023

Große Krise, steigende Kurse: Was ist los an den Börsen?

Die Börsen feiern eine neue Geldschwemme. Eine große Krise ist nach dem Ende der Silicon Valley Bank ausgeblieben. Aber zu welchem Preis?
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Niko Jilch gibt in seiner Kolumne seine Einschätzung, wieso die große Krise nach dem Ende der Silicon Valley Bank ausgeblieben ist. © Schauer-Burkart; IB Photography/AdobeStock
Niko Jilch gibt in seiner Kolumne seine Einschätzung, wieso die große Krise nach dem Ende der Silicon Valley Bank ausgeblieben ist. © Schauer-Burkart; IB Photography/AdobeStock
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Stell dir vor, es ist Krise – und keiner geht hin. Ist es nicht ein bisschen bizarr? Am Wochenende waren Twitter und LinkedIn voll mit Horrormeldungen. Die Pleite der Silicon Valley Bank werde ihre Kreise ziehen, hieß es. Tausende Start-Ups rund um die Welt würden eingehen, schrieben einige. Ein Lehman-Moment. Eine neue Finanzkrise!

Bankenpleite abgewickelt in wenigen Tagen?

Und jetzt? Die Woche ist drei Tage alt. Von einer Finanzkrise keine Spur. Kein Start-Up-Massensterben. Keine Panik. Um ehrlich zu sein: Außerhalb der Finanz- und Techbubble hat das kaum jemand mitbekommen. Die größte Bankenpleite seit Lehman Brothers – abgewickelt in wenigen Tagen?

Auf den ersten Blick sieht es tatsächlich so aus. Die US Regierung hat schnell reagiert und die Einlagen der Kunden von SVB garantiert. Das hat die Angst aus dem Markt genommen. Eine Kettenreaktion ist bisher ausgeblieben und die Kunden der Bank konnten ihren Geschäften weiter nachgehen. Es scheint fast, als wäre die Krise schon wieder vorbei.

Aber, man ahnt es schon, jetzt kommen die Haken: Da wäre zuerst mal die Tatsache, dass die Einlagensicherung der USA schon mit dieser einen Bankenpleite im Grunde ausgeschöpft ist, wie mir der Schweizer Finanzexperte Phil Lojacono in einem aktuellen Interview für YouTube gesagt hat.

Kein Anreiz für verantwortungsvolles Verhalten

Heißt: Weil man mehr als die vorgesehenen 250.000 Dollar pro Kopf ersetzt, ist der Topf jetzt quasi leer – eine weitere Bankenpleite würde neue Mittel erfordern. Zudem dürfen Bankenchefs und Kunden jetzt zurecht davon ausgehen, dass auch sie von der Regierung gerettet werden, wenn etwas schief geht. Nicht gerade ein Anreiz für verantwortungsvolles Verhalten.

Und dann sind da noch die Kurssprünge von Aktien und Bitcoin. Alles grün in den Charts. Wer das sieht, sollte nervös werden. Klar, es ist immer schön wenns raufgeht. Aber was vor allem Bitcoin – der einzig wirklich freie Markt – signalisiert: Die US Notenbank Federal Reserve könnte bei den Zinserhöhungen bereits am Ende der Fahnenstange angelangt sein. Mehr werden wir bei der Zinssitzung kommende Woche erfahren.

Sollten diese Kursbewegungen das richtige Signal geben, ist von einer weiteren Geldschwemme auszugehen. Auch das Geld aus der Einlagensicherung wird am Ende einfach gedruckt (über den Umweg von US-Staatsanleihen). Und das alles geschieht vor dem Hintergrund weiterhin extrem hoher Inflation. Was die USA tun, gibt zudem den Ton für den Rest der Welt vor. Dazu kommen generelle, strukturelle Veränderungen wie die Deglobalisierung sowie der Krieg in der Ukraine und die wachsenden Spannungen zwischen West und Ost. All das wird die Inflation antreiben.

Kurzfristige Probleme werden kurzfristig bekämpft

Die Alternative sind weitere Zinserhöhungen, was neue Pleiten wie jene der SVB verursachen kann. Aber während diese Zinsschritte zwar die Wirtschaft drosseln, ist ihr inflationshemmender Effekt nicht garantiert. Auch wenn man es oft nicht wahr haben will: Aus diesem Dilemma gibt es keinen einfachen Ausweg. Am ehesten wird es weitergehen wie bisher: Kurzfristige Probleme werden kurzfristig bekämpft – und langfristige Herausforderungen weiterhin ignoriert. Aber zumindest ist in dieser Woche die Welt nicht zusammengebrochen. Das hat auch was!

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Label Up, Google, CSS
(c) label Up - Das Label Up-Team.

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Durch die Whitelabel-Preisvergleichslösung sollen Agenturen konkret ihre eigene CSS-Partnerschaft mit Google eingehen und damit auf Drittanbieter verzichten können. Dies führe zu mehr Kontrolle über die eigenen Marketingmaßnahmen und stärkerer Präsenz im digitalen Raum.

Laut Label Up ergeben sich dadurch einige Vorteile: Zum einen entfalle die Google-Marge auf die Klickpreise, wodurch erhebliche Einsparungen möglich wären. “Zum anderen profitieren Agenturen von einer eigenen, von Google zertifizierten Preisvergleichsseite, die unter ihrem Branding läuft. Außerdem erscheint der Name der Agentur direkt unter den Google Shopping Ads, was zu millionenfachen Impressionen auf deren eigenen Namen führt. Diese Benefits in Kombination mit der Absicht ‘die Brand von Agenturen’ zu stärken und den Umsatz durch optimierte Google Shopping-Anzeigen zu steigern, sind unsere Ziele”, sagt Co-Founder Gabriel Baumgarten, der das Startup mit Peter Paul Pick und Filip Groß gegründet hat..

Auch in den USA vor Gericht

Die Vision des Startups dreht sich weiters darum, in den kommenden Jahren ihr Produkt für den globalen Online-Marketing-Markt weiterzuentwickeln. Spannend hierbei ist für die Wiener, dass ein ähnliches Gerichtsverfahren wie das aus der EU aktuell auch in den USA gegen Google läuft. Sollte es zu einem vergleichbaren Urteil führen, so könnten sich für das Google-CSS-Programm in Zukunft auch Türen auf dem amerikanischen Markt öffnen.

Bis dahin bleibt Label Up noch auf den europäischen Raum fokussiert und möchte die Zeit dazu nutzen, um in den bestehenden Märkten die Expertise zu vertiefen, zusätzliche Partnerschaften mit Agenturen zu etablieren und Lösungen für seine Kunden zu entwickeln.

Label Up-Founder: “Nicht von Tech-Konzernen ausgenutzt werden”

“Die Produktpalette erweitern, um den Agenturen einen noch größeren Mehrwert zu bieten, ist die langfristige Strategie”, sagt Co-Founder Groß. “Durch innovative Lösungen kleinen Playern die Chance geben, nicht von den Tech-Konzernen ausgenutzt zu werden.”

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