11.07.2023

Greenstorm: Einst Tiroler Vorzeige-Startup, dann Exit, jetzt Millionen-Konkurs

Greenstorm war nach einem achtstelligen Investment 2018 eines der bekannteren heimischen Startups. 2020/2021 erfolgte der Exit. Nun geht das Unternehmen mit neun Millionen Euro Schulden in Konkurs.
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Greenstorm-Werbefoto aus 2019 - Green4rent
Greenstorm-Werbefoto aus 2019 | (c) Green4rent

Ein achtstelliges Startup-Investment ist in Österreich noch immer nicht alltäglich. Noch viel weniger war es das 2018. Damals holte sich das Tiroler Startup Greenstorm ein solches und machte sich damit einen Namen in der heimischen Szene. Das Unternehmen wurde mit E-Bike- und E-Auto-Verleihlösungen für Hotels groß und konnte damals ein beachtliches Wachstum vorweisen. Zum Zeitpunkt der genannten Kapitalrunde war von rund 1.000 Hotels in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Kroatien und Slowenien als Kunden die Rede.

Weitere Greenstorm-Geschäftsmodelle gingen nicht auf

Später folgten zwei weitere Geschäftsmodelle: Das B2C-E-Bike-Verleihsystem Green4rent und ein E-Bike-Online-Marktplatz mit denkbar ambitioniertem Ziel. Diese Produkte scheinen aber nicht aufgegangen zu sein – es wurde damals schnell wieder still um sie. Anfang 2021 (oder bereits Ende 2020) folgte die Mehrheitsübernahme Greenstorms durch ein Luxemburger Beteiligungsunternehmen – wie schon so oft davor ohne Nennung konkreter Zahlen. Gründer Richard Hirschhuber, der inzwischen mehrere andere Startups betreibt, blieb mit einem kleinen Anteil an Bord.

Konkursantrag mit neun Millionen Euro offenen Verbindlichkeiten

Wie nun mehrere Medien mit Bezug auf Angaben des Kreditschutzverbands KSV1870 berichten, muss Greenstorm nun Insolvenz anmelden. Dabei soll ein Konkursantrag gestellt werden – eine Fortführung ist also nicht geplant. Bei den Angaben kommen Zweifel auf, ob das Hauptgeschäftsmodell jemals funktioniert hat. Denn die offenen Verbindlichkeiten belaufen sich laut Geschäftsführer auf neun Millionen Euro. In der Kronen Zeitung heißt es dazu: “Im Jahr 2022 soll ein negatives Ergebnis in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro erwirtschaftet worden sein. Bei Banken haften rund 2,9 Millionen Euro, bei der öffentlichen Hand etwa 1,5 Millionen Euro und bei Lieferanten zirka 1,2 Millionen Euro an Verbindlichkeiten offen aus.”

“Bei einem nicht funktionierenden Geschäftsmodell nur logisch und konsequent”

Ein bei ORF Tirol zitierter Sprecher des KSV1870 wird sehr konkret: “Dass keine Sanierung von der Geschäftsleitung angestrebt wird, ist bei einem nicht funktionierenden Geschäftsmodell nur logisch und konsequent. Ich erwarte, dass die 32 von diesem Konkursverfahren betroffenen Dienstnehmer aus dem Tiroler Unterland relativ zeitnah ihre Arbeitsstelle verlieren werden”. 2018 hatte Greenstorm nach eigenen Angaben übrigens noch fast 60 Mitarbeiter:innen gehabt.

Im Zuge einer Verwertung gilt es laut KSV1870 nun abzuwarten, ob die Unternehmensbeteiligungen von Greenstorm entsprechende Vermögenswerte darstellen. Das Unternehmen hat Töchter in Österreich, Deutschland und Spanien sowie eine 50-Prozent-Beteiligung in Slowenien.

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Der neue NanoPro VT (c) UpNano

Dank der 2PP-3D-Technologie (Zwei-Photonen-Polymerisation) kann UpNano hochpräzise Strukturen im Mikro- und Nanobereich drucken. Dadurch wird die Herstellung großer Mengen von bislang nicht realisierbaren Mikroteilen für industrielle Produktionsprozesse möglich. Darüber hinaus bietet das Unternehmen die Möglichkeit, lebende Zellen für biologische Anwendungen zu drucken – brutkasten berichtete.

Mit dem neuen NanoPro VT führt UpNano nun ein vollständig integriertes, auf 2PP-Technologie basierendes Servicemodell ein. Dieses Angebot stellt laut eigenen Angaben den „weltweit ersten Service für die Serienfertigung von 2PP-3D-gedruckten Mikroteilen“ dar.

NanoPro ermöglicht hohe Skalierung von industriellen Mikroteilen

Die präzise Fertigung von Prototypen mittels 2PP-3D-Druck hat die Entwicklungsprozesse in zahlreichen Industrien transformiert. Allerdings gab es bisher immer einen entscheidenden Nachteil: Die langen Produktionszeiten. Mit der Einführung des NanoPro-Services möchte UpNano genau dieses Problem lösen. Das Angebot soll neue Möglichkeiten in der Skalierung und Massenfertigung industrieller Mikroteile eröffnen. Dabei setzt NanoPro auf ein effizientes und kostensparendes Verfahren, um die Produktion von Polymer-Kleinteilen mit 2PP-3D-Druck zu skalieren.

Zum Launch äußert sich UpNano-CEO Bernhard Küenburg: „Wir sind sehr stolz darauf, unseren Kunden mit der Nutzung dieses Hochleistungsdruckers den allerersten voll integrierten Service für die Produktion von Mikroteilen, die bisher nicht produzierbar waren in industriellen Mengen anbieten zu können. […] Ob Prototyping, Batch- oder Serienproduktion – wir bieten maßgeschneiderte Lösungen bis hin zur weltweiten Auslieferung“.

Hohe Leistungsfähigkeit

Das patentierte Drucksystem NanoPro VT erlaubt eine Leistungsfähigkeit von 32 Megavoxel (Millionen Volumenpixel) pro Sekunde. Laut CTO Peter Gruber eröffnet dies die Möglichkeit, „Millionen identischer Teile zu drucken – oder eine gleiche Anzahl mit individuellen Merkmalen. Dazu bietet der NanoPro VT eine Detailauflösung von unter 100 nm. Auch die Möglichkeit, 200 mal 200 Millimeter große Substrate vollflächig zu bedrucken ist bislang einzigartig“.

Mit der Einführung des integrierten NanoPro-Services können Nutzer:innen der NanoOne-Serie ihre Designs nun nahtlos in die Serienfertigung überführen. Erste Schritte wie die Designerstellung und das Drucken von Prototypen werden dabei intern durchgeführt, wobei Kund:innen während des gesamten Prozesses von eine:r Expert:in unterstützt werden. CEO Küenburg hebt hervor, dass Kund:innen durch diesen Service „keinen Reinraum, keine Post-Processing-Geräte und auch in keine eigene Messtechnik oder Qualitätskontrolle für den 2PP 3D-Druck investieren müssen“.

UpNano will Produktionsprozesse beschleunigen

Das Wiener Startup UpNano positioniert sich als High-Tech-Unternehmen mit Fokus auf die Entwicklung, Produktion und Vermarktung hochauflösender 3D-Drucker. Dabei bietet UpNano seinen Kund:innen ein umfassendes Gesamtpaket aus Hardware, Software und optimierten Druckmaterialien, um die Fertigung von polymeren Mikroteilen zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 verfolgt das Unternehmen das Ziel, Produktionsprozesse zu beschleunigen, die Detailauflösung kontinuierlich zu verbessern und das verfügbare Material-Portfolio stetig zu erweitern.

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