07.04.2017

Hier sind die 10 Finalisten des 3. Greenstart-Wettbewerbs

Im dritten Durchgang des Greenstart Wettbewerbs erhalten zehn neue „grüne“ Geschäftsideen gezielte Unterstützung bis zur Marktreife. Neben 6.000 Euro erhalten die TOP-10 gezielte Unterstützung durch Workshops und Coachings, um marktreife Businesskonzepte zu entwickeln.
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Die zehn Finalisten des dritten greenstart Wettbewebrs. (C) A-Scheiblecker
kooperation

Ein Leihsystem für „mitwachsende“ Kinderfahrräder, Insekten als Fischfutter oder kompakte Photovoltaik-Module zur Direktversorgung von Haushaltsgeräten: Das sind nur einige von insgesamt 47 innovativen Ideen, die bei der Initiative greenstart in den Kategorien Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Mobilität und Landwirtschaft eingereicht wurden. Die zehn vielversprechendsten CO2-sparenden Geschäftsmodelle wurden von einer Fachjury ausgewählt und gestern in Wien präsentiert.

6000 Euro, Coachings und Workshops

greenstart, die Startup-Initiative des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Umweltministerium findet bereits zum dritten Mal statt und kann auf beachtliche Erfolge zurückblicken. Neben 6.000 Euro erhalten die TOP-10 gezielte Unterstützung durch Workshops und Coachings, um marktreife Businesskonzepte zu entwickeln. Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft zeigt sich erfreut über so viel Innovationspotenzial: „Mit den aktuellen TOP-10 der Initiative greenstart wird erneut die große Bandbreite an vielversprechenden neuen Konzepten aufgezeigt. Durch ihr persönliches Engagement und ihren Ideenreichtum stärken die Jungunternehmer den nachhaltigen Wirtschaftsstandort Österreich. So entstehen Green Jobs und die benötigte Energiewende wird im Einklang mit unserer Wirtschaft umgesetzt.“ Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds: „Wir freuen uns über ständig wachsendes Interesse – wir bekommen jährlich mehr Einreichungen. Mit greenstart tragen wir dazu bei, das große kreative Potenzial von grünen Start-ups in Österreich in der Praxis umzusetzen und konkrete Lösungen für die Energiewende zu entwickeln. Viele greenstarter behaupten sich erfolgreich auf dem Markt.“

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TOP-10 der grünen Business-Ideen

Innovation auf zwei Rädern

  • Vier der aktuellen TOP-10 stammen aus dem Bereich Mobilität. Das Thema Fahrrad ist dabei gleich zwei Mal vertreten: Zum einen mit dem Startup „Fahrrad der Zukunft“, das mit einem innovativen und nachhaltigen Herstellungsverfahren den CO2-Ausstoß bei der Produktion von Fahrradrahmen reduzieren und diese Industrie zurück nach Europa bringen möchte.
  • Zum anderen mit dem Projekt „MiRa – das mitwachsende Rad“:  Um sicherzustellen, dass Kinder während des Wachstums immer ein passendes Rad haben, bietet MiRa ein Miet-Abo für Kinderfahrräder an. Das verlängert den Lebenszyklus der Räder und sorgt schon bei den Jüngsten für besondere Freude am Radfahren.

Elektromobilität neu gedacht

  • Ein Verleih-Service, dass junge Menschen an nachhaltige Mobilität heranführt, ist auch das Ziel von „zwEirad“:  Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren sind im ländlichen Raum für die selbstständige motorisierte Fortbewegung auf Moped oder Roller angewiesen, die derzeit fast zu 100% fossil betrieben werden. Das junge Unternehmen „zwEirad“ möchte ein Verleihsystem mit elektrisch betriebenen Rollern aufbauen, um das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität früh zu festigen.
  • Um Elektromobilität geht es auch bei „Allmenda Green Mobile“: Ziel des Projektes ist es, ein attraktives Gesamtpaket für Elektromobilität zu entwickeln, das vom Fahrzeugkauf, E-Carsharing und der Errichtung neuer Ladestationen bis hin zu bürgerfinanzierten Photovoltaikanlagen reicht.

„Hausgemachte“ Elektrizität

  • Mit selbstproduzierter Solarenergie für Zuhause beschäftigen sich zwei der diesjährigen „greenstarter“: Das Team von „base energy“ entwickelt ein steckfertiges Solarsystem in der Größe einer Getränkekiste, das die zehn meistbenutzten elektrischen Verbraucher im Haushalt rein solar betreiben kann.
  • Das Startup „Efficient Energy Technology – E²T“ ist hingegen ein kleines, standardisiertes Kraftwerk aus Photovoltaik und Speicher zur völligen Selbstinstallation. Die technologische Basis von E²T ist eine Messtechnologie, welche den Stromverbrauch im eigenen Haushalt über eine gewöhnliche Steckdose messen kann.
Redaktionstipps

Erneuerbare Energien

  • Das Business-Modell von „Lastbörse“ regt dazu an, mit der wertvollen Ressource Elektrizität bewusster umzugehen: Wenn Spitzen im Verbrauch erkannt werden, erhalten TeilnehmerInnen eine Aufforderung, Stromverbraucher abzuschalten. So wird die Produktion erneuerbarer Energien unterstützt und der Bedarf an konventionellen Kraftwerken und Stromnetzkapazitäten reduziert.
  • Einen doppelten Nutzen leistet die „2-Kammern-Organismenwanderhilfe“ des gleichnamigen Start-Ups: Sie gewährleistet im Bereich von Kleinbauwerken im Wasser die Durchgängigkeit für Gewässerkleintiere und Fische und produziert gleichzeitig elektrische Energie. Dies gelingt durch eine innovative hydraulische Verschaltung einer Fischschleuse, die mit zwei Kammern ausgeführt ist.

Lebensmittelüberschüsse kreativ nutzen

  • Um das Thema Fisch geht es auch bei „EcoFly“: Durch die Züchtung von Larven einer Eintagsfliege, die sich von pflanzlichem Abfall und überschüssigen Nahrungsmitteln ernähren, entsteht hochwertiges Fischfutter. Als Nebenprodukte der Larvenzucht fallen große Mengen an wertvollem Kompost und hochwertigem Fett an.
  • Die Business-Idee von „Unverschwendet“ widmet sich der Problematik, dass Bauern und Bäuerinnen, sowie Privatpersonen häufig mehr Früchte oder Gemüse haben, als sie selbst verarbeiten oder verkaufen können. Durch traditionelle Verfahren wie Einkochen und Einlegen werden aus überschüssigen, qualitativ hochwertigen und frischen Früchten, Gemüse und Kräutern Produkte wie Fruchtaufstriche, Gelees, Sirupe und Chutneys hergestellt. Im Jahr 2016 konnten so bereits 2,5 Tonnen Obst und Gemüse vor dem Verderben bewahrt werden.

greenstart: Die nächsten Schritte

Beim greenstart Auftakt-Event im Wiener Looshaus standen neben der Vorstellung dieser innovativen Ideen auch das Networking und der gegenseitige Austausch im Vordergrund. Die greenstart-Community versammelt Start-Ups, Investoren und Business Angels und bietet nicht nur den TOP-10, sondern auch allen anderen EinreicherInnen eine wertvolle Plattform. Auf die zehn siegreichen Start-Ups wartet nun ein intensives halbes Jahr, in dem sie ihre Business-Ideen unter professioneller Begleitung gezielt weiterentwickeln. Sie erhalten dabei Coachings, Zugang zu professionellen Netzwerken, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und Kontakte zu ExpertInnen. Im Herbst 2017 werden abschließend drei Jungunternehmen gekürt, die zur Umsetzung ihres Business-Plans mit weiteren 15.000 Euro unterstützt werden.

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(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Beim Landesgericht Korneuburg fand heute, am 14. November 2024, die Sanierungsplantagsatzung im Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung über die Marinomed Biotech AG statt. Ohne Gegenstimme haben die Gläubiger den Sanierungsplan angenommen.

Im August dieses Jahres meldete das Korneuburger (NÖ) Biotech-Unternehmen Marinomed Insolvenz an. Grund dafür waren Umsatzrückgänge und Verluste in Millionenhöhe – brutkasten berichtete.

Damals hieß es vom Unternehmen: „Anlass der Antragstellung ist, dass die kurzfristig benötigten Finanzmittel zur Sicherstellung der Liquidität der Gesellschaft nicht planmäßig aufgebracht werden konnten und eine Zahlungsunfähigkeit droht.“

Was der Sanierungsplan vorsieht

Nach Aussage des Kreditschutzverbands von 1870 (KSV1870) sieht der Sanierungsplan für Marinomed insgesamt 30 Prozent vor, zahlbar in fünf Raten über einen Zeitraum von zwei Jahren ab Annahme. Für den Fall weiterer erfolgreicher Sanierungs- und Reorganisationsmaßnahmen könnte noch eine sogenannte „Superquote“ von bis zu sieben Prozent, abhängig vom jeweiligen Erfolg, an die Gläubiger fließen.

Weiter heißt es vom KSV1870, dass insgesamt 98 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 31 Mio. Euro angemeldet haben, welche in einer Summe von rund 30 Mio. Euro auch anerkannt wurden.

„Mit der Annahme des Sanierungsplans wurde nunmehr ein Grundstein in Richtung Sanierung des Unternehmens gesetzt. Es obliegt der Schuldnerin, die vereinbarte Quote in den nächsten beiden Jahren auch zu erfüllen“, sagt Peter Stromberger vom KSV1870 zum Sanierungsplan.

Bis 2023 Rekordumsätze für Marinomed

Erst im Frühling 2023 verlautbarte Marinomed, das umsatzstärkste erste Quartal in der Unternehmensgeschichte erzielt zu haben: 3,3 Mio. Euro Umsatz. Es folgte ein deutlicher Einbruch und ein Verlust von 6,8 Mio. Euro. Anfang 2024 standen nur mehr 0,7 Mio. Euro zu Buche.

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