06.05.2021

greenstart: Die TOP-10 Klima-Startups stehen fest

Der Klima- und Energiefonds hat am Donnerstag die zehn Finalisten von greenstart bekanntgeben. Die Startups erhalten in den nächsten Monaten eine professionelle Begleitung bei der Weiterentwicklung ihrer nachhaltigen Business-Ideen und ein Startkapital von 10.000 Euro.
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Die greenstarter lernten sich bereits in einem virtuellen Kick-Off kennen | (c) greenstart
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Ein Fahrrad-Abo, eine vegane Metzgerei oder eine ökologische Lärmschutzwand aus Schilf und Thermoholz: Das sind nur drei der zehn nachhaltigen Geschäftsideen des mittlerweile sechsten Durchgangs von greenstart, der Startup-Initiative des Klima- und Energiefonds, die in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz umgesetzt wird.

10.000 Euro Startkapital, Workshops & Coaching

Neben 10.000 Euro Startkapital profitieren die TOP-10 Startups laut Klima- und Energiefonds nun auch von Workshops, Coachings und einem Experten-Netzwerk zur Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle.

“Unser Ziel ist es, grüne Innovationen erfolgreich und nachhaltig in den Markt zu bringen – dazu zählen klimaschonende Business-Ideen genauso wie Projekte zur Klimawandelanpassung. Die österreichischen Klimaziele sind ambitioniert und da braucht es jede Idee, jede Innovation und jedes Projekt”, so Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds, über die Zielsetzung des Programms.

Digitaler Kick-Off Workshop

Die diesjährigen TOP-10 von greenstart – Arteria Technologies, Die Pflanzerei – die vegane Metzgerei, conow, easyVEGAN, EDDI Bike, Innovation-Farm, Lignovations, Plantika, REED.uce, VeloConcerts – haben sich bei einem digitalen Kick-Off Workshop bereits kennengelernt.

greenstart bietet den zehn ausgewählten Startups nun ein halbes Jahr lang Workshops, Coachings, Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit und Betreuung durch das Netzwerk des „Impact Hub Vienna“. Anschließend stellen sich die zehn Startups erneut der Fachjury – und der Öffentlichkeit, die mittels Online-Voting ihre Favoriten wählt. Im Herbst 2021 werden aus den TOP-10 jene drei Startups präsentiert, die jeweils weitere 20.000 Euro Unterstützung für die Umsetzung ihres Business-Plans erhalten.

Das sind die TOP10 greenstarter

Arteria Technologies

Arteria Technologies baut digitale Infrastruktur für die Wärmenetze der Zukunft. Dazu entwickelt das Startup ein Netzsimulationstool („Digital Twin“), das in Echtzeit Einblicke in das dynamische Netzverhalten von Fern- und Nahwärmesystemen liefert und Effizienzpotenziale aufzeigt sowie eine Vielzahl neuer Geschäftsmöglichkeiten für Betreiber solcher Systeme erschließt. Beispiele dafür sind die Integration Erneuerbarer Energien, strategische Planung von Energieeffizienzmaßnahmen, optimale Netzerweiterung und -verdichtung, Sektorkopplung oder die Anwendung dynamischer Tarife. Die Vision von Arteria Technologies ist es, zur führenden Plattform für die Digitalisierung von Wärmenetzen im Smart City Kontext zu werden und dadurch eine 100% CO2-freie Wärmeversorgung zu ermöglichen.

conow (in Gründung)

conow – Coworking wo du es dir wünschst. conow vernetzt Menschen, Unternehmen und Gemeinden um modernes Arbeiten in nachhaltigen Coworking Spaces nahe dem Wohnort zu ermöglichen. Dadurch werden unnötiger Verkehr und somit Stau und Emissionen minimiert und die Regionen außerhalb des urbanes Raums gestärkt. Nutzer*innen können den lokalen Wunsch nach Coworking Spaces mit individuellen Präferenzen für Zusatzdienstleistungen (wie Einkaufsservice, geteiltes Lastenrad oder E-Auto, etc.) über die Plattform angeben. Durch diesen Empowerment-Ansatz wird entsprechender Bedarf aufzeigt und mit passenden RealisierungspartnerInnen gematcht. So entsteht in einem leerstehenden Gebäude ein Ort, der mehr ist als ein Coworking Space: Ein nachhaltiges Zentrum, um das Potential der Digitalisierung zu Gunsten der Umwelt zu nutzen und eine Verbesserung der Lebensqualität in alle Regionen zu bringen: ein conow Space.

Die Pflanzerei – die vegane Metzgerei

Die Pflanzerei ist die erste vegane Metzgereikette in Österreich. Anstelle von anonymen und hochverarbeiteten Produkten im Supermarkt, setzt die vegane Metzgerei auf die Nähe zu den KundInnen, regionale und saisonale Rohstoffe und transparente Lieferketten. Durch die nachhaltigen sowie natürlichen Inhaltsstoffe und die umweltschonende Herstellung kann der CO2-Fussabdruck entgegen der tierischen Varianten zwischen 78 % und 89 % reduziert werden. Im Alltag können KonsumentInnen so ihre Frühstücks- und Jausengewohnheiten beibehalten und durch nachhaltige pflanzliche Fleisch- und Wurstalternativen ersetzen.

easyVEGAN

easyVEGAN produziert Tiefkühlprodukte auf Linsenbasis, welche sich schnell und einfach mit gängigen Küchengeräten zubereiten lassen. Ob als Laibchen, Stäbchen oder Burgerpatty – die Produkte werden in Kombination mit Beilagen zu einer großen Fülle an Gerichten. Die Produkte von easyVEGAN sind zudem auch laktose-, gluten- und palmölfrei, halál und koscher. Und das Wichtigste: sie schmecken! Um den Linsen die notwendige Bindung zu verleihen, wurde ein einzigartiger Prozess entwickelt, der ohne Chemie und starker Verarbeitung die natürlichen und gesundheitlich wertvollen Produkte ermöglicht. easyVEGAN produziert die Linsenprodukte selbst und ist mit dieser spezifischen Produkteigenschaft weltweit einzigartig.

EDDI Bike

„Das Netflix des Radfahrens“: Einfach nur Fahrradfahren und keine Gedanken mehr an Wartung, Reparatur oder Diebstahl verschwenden – das bietet das innovative All-Inclusive-Abo von EDDI. Es besteht aus einem Fahrrad (dem EDDI Bike), bei dem Service und Reparaturen im monatlichen Betrag inkludiert sind. Im Schadensfall kommt EDDI und löst in weniger als 48 Stunden alle Probleme am Fahrrad. Die KundInnen müssen sich somit nie wieder Gedanken über Werkstatttermine oder Reparaturkosten machen. EDDI verfolgt das Ziel, die Mobilität nachhaltig zu prägen und damit die Städte der Zukunft aktiv mitzugestalten.

Innovation-Farm

Innovation-Farm entwickelt und produziert in einem lokalen Netzwerk in der Region die „Roundgrip“ Metallbereifung für Agrar-, Kommunal- und Baumaschinen. Mit ihrem Fertigungsnetzwerk produzieren sie Just-in-time mit kurzen Produktionswegen ein 100 % österreichisches Produkt. Die „Roundgrip“ Metallräder können gleich mit mehreren Vorteilen punkten: Sie schonen die Umwelt, weil sie den Boden belüften und somit die Wasseraufnahme fördern, laufen vibrationsfrei und dennoch mit bestem Grip um Grünland, sind voll recyclebar und haben keinen schädlichen Gummiabrieb. Außerdem haben sie eine lange Lebensdauer und durch die Selbstreinigung wird Futterverschmutzung vermieden und so die Gesundheit der Tiere gefördert.

Lignovations (in Gründung)

Lignovations bietet mit seinen kolloidalen Ligninpartikeln einen nachhaltigen, biologisch abbaubaren und unbedenklichen Ersatz für problematische synthetische Inhaltsstoffe wie UV‐Filter, Emulgatoren, Antioxidantien oder antimikrobielle Inhaltsstoffe. Das Lignin wird aus verholzter Biomasse gewonnen und mit einem patentierten Prozess in multifunktionelle, industrietaugliche kolloidale Partikel umgewandelt, die in einer Vielzahl an Endprodukten wie z.B. Sonnencremen, Lacken, Anstrichen, Holzschutz, Verpackungen und funktionellen Textilien eingesetzt werden können. Der Einsatz von nachhaltigen kolloidalen Ligninpartikeln verringert den Verbrauch fossiler Ressourcen und ersetzt Stoffe mit schädlichen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Umwelt.

Plantika (in Gründung)

Ganz nach dem Motto „Kopf hoch! Es wird grün“ produziert und entwickelt Plantika Dachbegrünungs-Module zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt. Für die Produktion der Module werden ausschließlich recycelbare oder natürliche und kompostierbare Materialien verwendet. Das patentierte Konzept ermöglicht auch die Begrünung von Blech- und Ziegeldächern. Diese bilden zwar den größten Teil der Dächer, sind aber mit den heutigen Methoden nicht begrünbar. Zudem bietet Plantika auch vertikale Fassadenbegrünung und modulare Einheiten zur Begrünung von Fensterblechen.

REED.uce – noise protection technologies

Mit dem steigenden Ausbau des Straßennetzes und der wachsenden Besiedelung von verkehrsnahen Gebieten wächst auch das Bedürfnis nach Ruhe und die Notwendigkeit für Lärmschutzmaßnahmen. Um einen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Lärmschutz und im Straßenbau zu leisten hat REED.uce eine 100 % ökologische Lärmschutzwand aus Schilf (engl.: reed), Thermoholz und Lehm entwickelt. Die REED.uce ökologische Lärmschutzwand bietet gegenüber konventionellen Produkten (aus Beton, Aluminium oder chemisch imprägniertem Holz) zahlreiche nachhaltige Vorteile: sie besteht aus erneuerbaren, regionalen Ressourcen, ist rückbaubar im Sinne der Kreislaufwirtschaft, senkt CO2-Emissionen und bietet ein wertvolles Zuhause für Insekten.

VeloConcerts

Die „VeloStage“ von VeloConcerts kombiniert ein E-Cargobike mit leichten, ausfaltbaren Bühnenplatten und verfügt außerdem über eine integrierte hochwertige Licht- und Tonanlage. Die Fahrradbühne ermöglicht derzeit eine Spieldauer von 6-12 Stunden, ist autark und wird von einem Akku mit 100 % Ökostrom betrieben. So können kleine bis mittelgroße Events klimaneutral durchgeführt werden. Die „VeloStage“ behebt die aktuellen Ineffizienzen beim Transport und Aufbau von Bühnen und gewährleistet gleichzeitig einen hohen professionellen Leistungsstandard, so kann Eventlogistik professionell und nachhaltig durchgeführt werden. Außerdem wird die „VeloStage“ mithilfe von lokalen Lieferanten produziert, die sich für nachhaltige Produktionsprozesse einsetzen.


* Brutkasten Earth wird als Kooperationspartner greenstart medial begleiten.

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(c) Heizma - (v.l.) ): Alexander Valtingojer, Michael Kowatschew und Valentin Perkonigg von Heizma.

Das Wärmepumpen-Startup Heizma von Alexander Valtingojer (Founder Coinpanion), Michael Kowatschew (ehemaliger Sigma Squared-Präsident) und Valentin Perkonigg (Brickwise) wurde am 27.03.2024 in Wien gegründet. Im September berichtete man bereits von einem Mitarbeiter:innen-Wachstum, brutkasten berichtete, und stellte zwei Monate danach den ehemaligen HalloSonne-Cheftechniker Peter Peter Astl als technischen Direktor ein. Nun gibt es weitere Erfolgsmeldungen.

Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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