03.10.2022

greenstart 2022: Das sind Top-10 Klima-Startups

Im Zuge der Startup-Initiative greenstart des Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) werden jedes Jahr zehn Klima-Startups mit ihren Geschäftsmodellen unterstützt.
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(c) greenstart

Auch dieses Jahr haben sich wieder zehn österreichische Startups mit ihren klimarelevanten Business-Ideen für den greenstart Accelerator qualifiziert. Im Rahmen des Programms erhielten sie ein halbes Jahr lang Coachings und Workshops, aber auch Zugang zu Netzwerken sowie finanzielle Unterstützung. Mit Oktober geht der Accelerator nun ins Finale. Drei der ingesamt zehn Startups haben dabei die Chance auf ein Preisgeld von 20.000 Euro.

Bis zum 16. Oktober läuft diesbezüglich ein Online-Voting, wobei sich die einzelnen Teams über die Website von greenstart vorstellen. Schlussendlich ergibt sich das Resultat zu 30 Prozent aus dem Online-Voting und zu 70 Prozent aus der Bewertung einer Fachjury. Die Startups decken mit ihren Lösungen heuer wieder unterschiedliche Branchen ab, wobei dieses Jahr Lösungen für die Energiewende besonders stark vertreten sind. Die drei Gewinnerteams werden übrigens bei einer Abschlussgala am 29. November gekürt. Hier ein Überblick über die Startups:


Die zehn Finalisten von greenstart


Energiewende

Gleich mehrere greenstarter beschäftigen sich dieses Jahr mit Lösungen zu erneuerbaren Energien und Energieeffizienz: Terawind will, im Gegensatz zu bisherigen Windkraftanlagen, auch Starkwinde in Strom verwandeln. Ihre Kraftwerke sollen vor allem in Starkwindregionen wie den Alpen zum Einsatz kommen. Die Sonnenschmiede erleichtert künftig den Umstieg von Mehrparteienhäusern auf Solarenergie und kümmert sich um die Planung, Errichtung, Betrieb und Abrechnung von Photovoltaikanlagen. Green Soul Technologies entwickelt hingegen einen Wärmespeicher namens „SoulHeat“, der Wärme aus dem Sommer für den Winter nutzbar macht. Das Produkt von Sunfools schafft es via spiegelartigen Heliostaten Sonnenlicht – und damit Wärme – durch Fenster in Gebäude zu lenken, was Treibhausgasemissionen und Energiekosten senkt. Der Atmosphäre die CO2-Emissionen wieder entziehen, ist das Ziel des Reverse Carbon Mining Project. Mittels Pyrolyse wollen die Gründer zum Beispiel Holz- und Lebensmittelreste in Pflanzenkohle verwandeln und diese möglichst tief im Boden einlagern.

Ressourcenschonung

Um nachhaltige Rohstoffe geht es bei zwei weiteren Startups: Under the Hours produziert faire Lingerie aus Naturfasern und will demnächst eine Kollektion aus Milchsatin – ein Abfallprodukt aus Molkereien – präsentieren. Beetle ForTech entwickelt hingegen Technologien, die eine lückenlose Rückverfolgung von Baumstämmen bis zum exakten Wuchsort ermöglichen. Sie wirken damit illegalem Holzeinschlag entgegen und garantieren die Einhaltung weltweit geltender Gesetze und Zertifizierungssystemen.

Kreislaufwirtschaft und Wertschöpfungsketten

Mit dem Ende von Wertschöpfungsketten beschäftigen sich drei Start-ups: Bei Wastics können Unternehmen sämtliche abfallrelevante Tätigkeiten digital abwickeln. Dabei werden Umweltauswirkungen sowie Verwertungspotenziale identifiziert, sodass Abfälle als Wertstoff zurück in den Kreislauf fließen können. ProtectLIB fokussiert sich auf das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien für die Entsorgungsbranche und arbeitet an innovativen Lösungen, die auch eine Verbindung zur Primärrohstoffgewinnung anstreben. Und die Südoststeirische Pelletierungsgenossenschaft macht Grillen nachhaltiger: Statt Holzkohle oder Erdgas kommen Maisspindeln zum Einsatz, die bei der Körnermaisernte gewöhnlich ungenutzt am Feld zurückbleiben.


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StartMatch
(c) StartMatch - Robert Kopka (r.) und Oliver Lukesch von StartMatch.

“Da Investoren gerade sehr zurückhaltend sind, sind Förderungen für viele Startups noch wichtiger geworden”, sagt StartMatch-Founder Robert Kopka. Der Gründer des Smart-Leuchten-Startups Luke Roberts legte im September 2021 mit seinem alten Unternehmen einen Exit hin und baute danach gemeinsam mit dem Fintech-Experten Oliver Lukesch ein AI-Tool zur automatischen Generierung von Förderanträgen für Startups und KMUs.

StartMatch möchte Zeit sparen

Konkret handelt es sich bei StartMatch um eine KI-gestützte Plattform, die den komplexen Prozess der Förderanträge vereinfachen soll. Die Software analysiert Unternehmensunterlagen wie Pitch-Decks und technische Dokumentationen, um daraus automatisiert “maßgeschneiderte” Förderanträge zu generieren.

Beide Founder von StartMatch, die in der Vergangenheit selbst viele Förderanträge für ihre Startups eingereicht haben, wollen im Prinzip diesen zeitaufwändigen Prozess automatisieren. Durch die Analyse vorhandener Informationen und einem tiefen Verständnis der Förderprogramme soll das KI-Tool beim Schreiben der Anträge unterstützen – “ein Segen für Startups und Unternehmen, die oft vor den Herausforderungen der Antragstellung zurückschrecken”, so Kopka.

Jedes Jahr werden von Bund und Ländern Milliarden an Fördergeldern ausgegeben, um Firmen zu fördern und damit die österreichische Wirtschaft zu stärken. Die Anträge sind aber teilweise sehr lang und gerade unerfahrene Personen benötigen dafür viel Zeit, die anders besser verwendet werden könnte, weiß Kopka. Hier setzt sein Startup an: Nutzer:innen werden daher Schritt-für-Schritt durch den Prozess begleitet und der größte Teil der Arbeit würde von der KI übernommen.

Anpassungen jederzeit möglich

Auf der Plattform kann die gewünschte Förderung ausgewählt und relevante Projektdaten hochgeladen werden. Die KI erstellt danach den Antrag. Dabei erfolgt die Ausgabe in einem Texteditor, in dem manuelle Anpassungen jederzeit möglich sind, um “dem Antrag den letzten Feinschliff” zu geben. Gewünschte Änderungen können dem Tool auch per Prompt mitgeteilt werden, so könne man Texte gezielt verbessern, ohne dass alles neu generiert wird.

Die bereitgestellten Daten werden hierbei ausschließlich auf Servern innerhalb der EU gespeichert, wie die Founder betonen. “Die Daten werden auch nicht zum Training eines KI-Modells verwendet und alle integrierten Dienstleister arbeiten DSGVO-konform”, so per Aussendung.

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