03.03.2023

Greenjet: Dieses Startup spart Millionen Liter an Wasser

Einst selbst enttäuscht von einem Kauf einer Wasserspar-Düse gründete Niklas Al Deek das oberösterreichische Startup Greenjet.
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Niklas Al Deek und sein Produktionsleiter von Greenjet. (C) Greenjet
Niklas Al Deek und sein Produktionsleiter von Greenjet. (C) Greenjet

In der Coronapandemie hatte sich der Medizin-Techniker Niklas Al Deek einen Duschkopf zur Wassereinsparung zulegt. Glücklich wurde der Oberösterreicher mit seinem Kauf nicht, also wurde er selbst zum Gründer.

Greenjet sparte schon über 10 Mio. Liter Wasser ein

Mit dem Startup Greenjet vertreibt Al Deek Wasserspardüsen, die dabei helfen sollen „nachhaltig und energieeffizient zu leben“. In der Anfangsphase des Unternehmens hat Al Deek seine Düsen noch selbst im 3D-Drucker hergestellt, mittlerweile hat eine Salzburger Firma die Produktion übernommen. „Es war mir wichtig, dass Greenjet auch regional produziert“, sagt Al Deek im brutkasten-Gespräch.

Greenjet verspricht seinen Kund:innen Wasser-Ersparnisse von bis zu 66 Prozent im Vergleich zu Duschen ohne Einspardüse. Laut Angaben des Unternehmens hat man seit seiner Gründung im Mai über 10 Millionen Liter Wasser eingespart. „Durchschnittlich spart man mit Greenjet pro elf-minütiger Duscheinheit rund 50 Liter Wasser. In einem Hotel mit 100 Duschen sparen wir daher selbst bei 70 prozentuier Auslastung jährlich schon über zwei Millionen Liter Wasser ein“, rechnet Al Deek die Menge vor.

Die Einsparung gelingt aufgrund der Technik der Düse. So hat Greenjet eine verjüngend und wieder öffnende Innenkontur, die zu einer sehr starken Luftansaugung führt. Drei Luftkanäle außen an der Düse münden in sechs Luftkanäle innerhalb und ummanteln so den Wasserstrahl mit Luft. Das Ergebnis ist ein höhere Druck, der weniger Wasser verbraucht.

Voest, Hotels & Fitnessstudios als Kunden

Zu den Kunden des Startups zählen neben Hotels, auch Fitnessstudios und seit kurzem auch die voestalpine, die die Düse ebenfalls bei den Duschen in ihren Standorten installiert hat. Knapp 90 Prozent des Geschäfts von Greenjet läuft über Business to Business. Doch auch Privatpersonen können sich im Webshop eine Düse von Greenjet bestellen, die dann – so das Versprechen – nach spätestens fünf Tagen im Postkasten landet.

In Österreich hat sich Greenjet laut Geschäftsführer Al Deek schon gut etabliert. Im kommenden Jahr möchte man sich nun vermehrt in den Nachbarländern durchsetzen. Dafür braucht es dann auch Sponsoren, die derzeit fehlen. „Ich habe Greenjet zunächst vor allem mit Ersparnissen finanziert, aber in der derzeitig stattfindenden internationalen Patentphase wäre der ein oder andere Investor sicher eine Bereicherung“, sagt Al Deek.

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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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