22.03.2024
INVESTMENT

Grazer Startup Semadox bekommt sechsstelliges Investment – Bernhard Lehner an Bord

Lange gebootstrapped - jetzt gab es das erste Investment. Das in Graz und Linz sitzende SaaS-Startup Semadox erhält einen sechsstelligen Betrag.
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das Semadox-Team
Das Semadox-Team | Foto: Semadox

Das in Graz gegründete Startup Semadox sichert sich sein erstes Investment: Bislang setzte das SaaS-Startup auf Bootstrapping – es hat sich also ausschließlich aus Eigenmitteln und den ersten Umsätzen seiner Kund:innen finanziert.

Investment soll Vertrieb stärken

Nun beteiligt sich der Wiener Cloud-Service-Anbieter Timewarp mit einem sechsstelligen Betrag. Mit an Bord ist außerdem der Business Angel und factory300-Betreiber Bernhard Lehner. Semadox hat auch einen Sitz in der factory300 der Linzer Tabakfabrik.

Gegründet wurde Semadox von Julian Rath und Bernhard Lehner. Das Startup entwickelt und vertreibt eine Software-as-a-Service-Lösung (SaaS), die Unternehmen eine Extraktion, Validierung und Weiterverarbeitung sensibler Daten aus PDF-Dokumenten ermöglicht. Mit dem sechsstelligen Investment soll das Vertriebskonzept des Jungunternehmens gestärkt werden, heißt es in einer Aussendung.

Bernhard Lehner ist weiter beteiligt

Entwickelt hat sich das Grazer Startup aus einer internen SaaS-Lösung des Tech-Unternehmens Skalar Systems, bei dem Julian Rath zuvor als CTO tätig war. “Die Lösung hinter Semadox wurde ursprünglich für interne Zwecke verwendet”, sagt Bernhard Lehner im brutkasten-Gespräch. “Dann sprangen immer mehr Kunden auf, die die SaaS-Lösung interessant fanden. So kam es dann im Frühjahr 2023 zur Gründung der Semadox GmbH.”

Lehner selbst ist Co-Founder des Grazer SaaS-Startups und war dort mit Mitgründer Rath als Co-CEO tätig. Diesen Posten legte er allerdings ab und bleibt am Unternehmen nun mit operativer Rolle beteiligt.

“Wir haben uns Zeit gelassen”

Bis zum ersten Investment wartete Semadox also knapp ein Jahr. “Wir haben uns Zeit gelassen mit dem ersten Investment, weil wir einen Investor wollten, der uns nicht nur Kapital gibt, sondern auch strategisch unterstützen kann. Mit dem Team von Michael Pambalk-Rieger, dem Gründer von Timewarp, sind wir nun fündig geworden”, sagt Rath, CEO und Founder von Semadox.

Neuinvestor Pambalk-Rieger von Timewarp kommentiert die Lösung des Grazer SaaS-Unternehmens folgendermaßen: “Wir haben als Cloud-Anbieter hunderte Kunden und wissen, wie herausfordernd Datenmanagement und -konsolidierung wegen der Heterogenität der Datenquellen in Geschäftsprozessen oft sein können – allen Standards zum Trotz. Für dieses Problem ist Semadox die Lösung.”

Mit der SaaS-Lösung von Semadox ließen sich Daten aus PDF-Dokumenten nämlich präzise erfassen, validieren und strukturieren. Dem Startup zufolge sei die Technologie “beliebig skalierbar und kann von Unternehmen jeder Größe eingesetzt werden”.

Lagerhaus bereits Kunde

Mit seiner SaaS-Lösung zum Datenmanagement konnte Semadox bereits Kund:innen wie “Unser Lagerhaus” oder den Büroartikel-Großhändler PBS anlocken. Außerdem soll das Startup mit Partnern wie dem EDI-Anbieter EDITEL und dem steirischen ERP-Entwickler Softline zusammen arbeiten.

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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