16.02.2016

Grazer Startup FitApp mit 950.000 Downloads auf Überholspur

Als Freizeitprojekt mit Sitz in Graz gestartet, wurde "FITAPP" für Gründer Daniel Wohlmuth schnell zum Vollzeitjob. Über 950.000 Mal wurde die Fitness-App bisher herunter geladen. Dem Brutkasten verrät der Gründer ein paar Tipps, wie er es dahin geschafft hat.
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(c) Fitapp: Mit der Grazer Fitapp kann man gleich mehrere sportliche Aktivitäten auf einmal "tracken".

Mit der FitApp soll es Usern besonders leicht fallen, die persönliche Fitness im Blick zu behalten. Per Tagebuch hat der Sportler die Möglichkeit, seine Fortschritte zu messen und seine Kalorien zu zählen. Das soll auch jenen Menschen helfen, die neben dem Sport, Diät halten. Es ist außerdem möglich, Erfolge oder Aktivitäten auf Facebook mit dem Freundeskreis zu teilen. Dabei muss man sich nicht einmal anmelden, sondern kann direkt “losstarten”.

Die App fokussiert sich im Gegensatz zu zahlreichen anderen Sport-Apps nicht nur auf eine einzige sportliche Aktivität wie beispielsweise das Laufen. Der Nutzer kann in der App zwischen Radfahren, Inline Skaten, Langlaufen, Gehen, Mountain Biking, Nordic Walking oder Langlaufen wählen.

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FitApp schafft 950.000 Downloads in 15 Monaten

Im Herbst 2014 hat Gründer Daniel Wohlmuth die FitApp in den Play Store gestellt- “Seitdem hat sie eine knappe Million Downloads”

“Die App entstand 2012 als Projektarbeit an der FH Kapfenberg”, erzählt Gründer Daniel Wohlmuth dem Brutkasten. “Wir mussten eine simple App entwickeln, welche über eine Sprachausgabe verfügt und GPS nutzt. Seither habe ich die App immer wieder in meiner Freizeit nebenbei weiterentwickelt und sie dann im Herbst 2014 in den Play Store gestellt. Seitdem hat sie eine knappe Million Downloads generiert.”

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(c) FitApp

Wohlmuth betreibt seit vielen Jahren intensiv Sport und probiert sich in unterschiedlichen Sportarten aus. In seiner Jugend hat er Leichtathletik betrieben, heute hat es ihm mehr das Fitness Training angetan. Ich nehme auch immer wieder an Läufen wie dem Business Lauf oder im vorigen Jahr dem Großglockner Berglauf teil”, erzählt er. Die App habe er zunächst ganz nach seinen eigenen Bedürfnissen entwickelt.

Co-Gründer Thomas Mühlbacher sei erst später ins Team dazu gestoßen. Selbst Fan der App, investierte er privat. Mit dem Geld konnte man die GmbH gründen, hatte ein Marketingbudget zur Verfügung und konnte einen iOS Entwickler bezahlen. Mühlbacher soll vor allem Know-How im Server und IT Security Bereich einbringen und Wohlmuth im Marketing unterstützen.

Aus Freizeitprojekt entstanden

Zunächst arbeitete Wohlmuth an FitApp rein in seiner Freizeit. “Im Frühling 2015 ging es dann mit den Downloads steil nach oben und ich habe mich dazu entschieden Vollzeit meine App weiterzuentwickeln. Mein Traum war es immer selbstständig zu sein und kreative Ideen zu verwirklichen”, meint der Gründer, der zuvor beim Grazer Unternehmen UpToEleven als Android Entwickler beschäftigt war.

Seit dem offiziellen Start, hat sich die FitApp rasant weiterentwickelt. Die Gratisversion der App finanziert sich über Werbung, es gibt aber ein kostenpflichtiges Premium-Modell ohne Werbungen und mit Zusatzfunktionen. “Leider machen wir aber ca. 2/3 vom Umsatz mit Werbung, daher sind wir quasi dazu gezwungen auch weiterhin Werbeeinblendungen zu schalten”, erklärt Wohlmuth.

Wie es Wohlmuth geschafft hat, so viele User zu gewinnen? “Man muss ganz klar seine Zielgruppe kennen!”

Tipp für User-Growth

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(c) FitApp

Fast eine Million Mal wurde die App bereits von Nutzern heruntergeladen. Geschafft habe Wohlmuth das, wovon andere nur träumen können, indem er seine Zielgruppe genau analysiert hat. “Man muss ganz klar seine Zielgruppe kennen und auf dieser Basis Keywords und Beschreibungen für den App Store entwickeln. Durch meine App wurde ich dann auch zum ASO (App Store Optimization)-Spezialisten”, erzählt er.

“Wenn man dann gute Texte und Keywords gefunden hat, kann man diese auf möglichst viele Sprachen übersetzen lassen. Dies ist zwar recht viel Aufwand, bringt aber den größten Erfolg. Mein Vorteil war es, dass die App von Anfang an auf Portugiesisch und Spanisch übersetzt war. Heute ist Südamerika mit Abstand der größte Markt der FitApp, gefolgt von Spanien und Deutschland.”

In naher Zukunft möchte man auch einen Investor an Board holen. Aktuell konzentriert man sich aber noch auf die Weiterentwicklung der “FitApp“. Auch wenn die beiden Gründer sich längst auf Expansionskurs befinden, sind sie sich einig: Ihr Standort bleibt in Graz.

FitApp im iTunes Store und im Google Play Store.

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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