29.08.2019

Grazer Schrott24 übernimmt deutschen Europa-Marktführer Metalsale

Das auf Altmetall-Onlinehandel spezialisierte Grazer Startup Schrott24 kauft den deutschen Mitbewerber Metalsale auf, der Europas größte Handelsplattform für Nicht-Eisen-Metalle betreibt. Über den Übernahmepreis wurde Stillschweigen vereinbart. Zudem sichert man sich eine 1,2 Millionen Euro EU-Förderung.
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Schrott24 übernimmt Metalsale
(c) Schrott24: (vlnr.) Jan Pannenbaecker (Schrott24), Gerrit Mewes (Metalsale) und Alexander Schlick (Schrott24)

Das 2016 gegründete Grazer Startup Schrott24, an dem un anderem startup300 beteiligt ist, bekräftigt seine Wachstumsbestrebungen. Für einen nicht genannten Preis übernahm man nun den deutschen Mitbewerber Metalsale. Das ebenfalls 2016 gegründete Kölner Startup betreibt laut eigenen Angaben Europas größte Handelsplattform für Nicht-Eisen-Metalle und erzielte damit zuletzt einen monatlichen Umsatz von rund einer Million Euro. Mit 31. August soll die Marke verschwinden und durch schrott24.de ersetzt werden. Auf die Kunden habe das keine Auswirkungen, heißt es in einer Aussendung.

+++ Grazer Startup zerlegt Regierungsflugzeug +++

Schrott24: Stärkerer B2B-Fokus geplant

“Die Übernahme von Metalsale stützt unmittelbar unsere Wachstumsziele. Zudem ist sie ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg, den Markt für Metallrecycling zu digitalisieren”, kommentiert Jan Pannenbäcker, Co-Founder und Geschäftsführer von Schrott24. In Zukunft wolle das Unternehmen weitere Kundengruppen ansprechen, vor allem im großvolumigen und direkten Handel sowohl mit Schrotthändlern als auch mit Schmelzwerken. “Unser Angebot wird sich in diesen Segmenten deutlich verbessern, wobei wir auch in Zukunft sowohl B2B- als auch B2C-Kunden ansprechen”, sagt Pannenbäcker. “So können wir beispielsweise von Schrotthändlern zukünftig noch größere Volumen erwerben und ihnen bessere Konditionen anbieten”.

1,2 Millionen Euro EU-Förderung für Expansion und Weiterentwicklung

Gleichzeitig mit der Übernahme kommunizierte Schrott24 auch die Zusage einer EU-Förderung in der Höhe von 1,2 Millionen Euro im Rahmen des Horizon 2020-Programms. Gemäß den Vorgaben des Programms werde man das Fördergeld nutzen, um das in Brüssel vorgestellte Vorhaben umzusetzen, das im Wesentlichen die weitere Internationalisierung des Unternehmens innerhalb der EU und den damit verbundenen technologischen Ausbau der Online-Handelsplattform beinhalte, heißt es vom Startup. Für die nächsten Jahre plane man etwa, in die Niederlande, Italien und Frankreich zu expandieren.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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