31.03.2021

Grazer Biotech-Startup erhält 400.000 Euro Pre-Seed-Investment

Celeris Therapeutics will mit seiner Plattform ermöglichen, dass bessere Medikamente schneller auf den Markt kommen - und konnte damit internationale Investoren überzeugen.
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Celeris entwickelt eine modulare Plattform für die frühe Phase der Arzneimittelforschung. CelerisTx
Celeris entwickelt eine modulare Plattform für die frühe Phase der Arzneimittelforschung. | Foto: Christopher Trummer und Jakob Hohenberger (c) CelerisTx

Das Grazer Biotech-Startup Celeris Therapeutics hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in der Höhe von 400.000 Euro abgeschlossen. Das Jungunternehmen rund um Christopher Trummer und Jakob Hohenberger entwickelt eine modulare Plattform für die frühe Phase der Arzneimittelforschung – und konnte damit internationale Investoren überzeugen.

Beteiligt an der Runde sind der im Silicon Valley beheimatete VC R42 Group, zu dessen Schwerpunkten Künstliche Intelligenz und Deep Science zählen, sowie der Longevitytech.fund aus Prag, der auf Langlebigkeitstechnologien spezialisiert ist. “Unser Ziel war es immer, nicht nur reine Geldgeber, sondern strategische Investoren mit an Bord zu holen”, sagt Celeris-CEO Trummer.

Plattform ermöglicht neue Klasse von Medikamenten

Aber worum genau geht es nun bei dieser Plattform, die Celeris Therapeutics entwickelt? „Vereinfacht gesagt ist ihr großer Nutzen, dass sie dabei unterstützt, Medikamente zu entwickeln und neue pharmazeutische Moleküle zu generieren“, erläutert Trummer. „Damit zählen wir zu den ersten Unternehmen weltweit, die in der Lage sind, Degrader-Technologien zu berechnen.“

Degrader sind Moleküle, mit deren Hilfe bestimmte Proteine im Körper abgebaut werden können. Damit werde eine neue Klasse von Medikamenten ermöglich – denn bisher würden in Medikamenten Molekühle verwendet, die krankheitserregende Proteine lediglich deaktivieren, führt Trummer weiter aus. Mit Degrader-Technologien können aber sie künftig sogar abgebaut werden.

Bessere Medikamente schneller auf den Markt

Das Ziel: In Zukunft sollen damit bessere Medikamente ermöglicht werden, die schneller auf den Markt kommen. So sollen Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Prostata- und Brustkrebs behandelbar gemacht werden, formuliert das Unternehmen seine ambitionierte Vision. Potenzielle Nutzer der “Celeris One”-Plattform sind dementsprechend Unternehmen aus der Pharma- und Biotech-Branche.

Geführt wird Celeris Therapeutics vom Bio- und Wirtschaftsinformatiker Trummer, der für die technologische Weiterentwicklung verantwortlich ist. Sein Partner Jakob Hohenberger ist Serial Entrepreneur und bei Celeris für das Business Development zuständig. Im Team sind außerdem vier PhD-Kandidaten und Postdocs der Universitäten Wien, Oxford und Graz sowie ein Experte auf dem Bereich Computional Chemistry und ein Deep-Learning-Engineer. Das Unternehmen ist im vergangenen Herbst gestartet, seit Jänner existiert die GmbH in der jetzigen Form.


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Austria Wirtschaftsservice GmbH/APA-Fotoservice/Schedl

Der Wissenstransfer von Hochschulen und Forschungseinrichtungen in österreichische Unternehmen ist für den langfristigen Erfolg des Wirtschaftsstandorts Österreich entscheidend. Um hervorragende Projekte am Weg auf den Markt besonders zu unterstützen und damit auch Role Models für künftige Gründer:innen zu schaffen, hebt der österreichische Gründungspreis PHÖNIX jedes Jahr die besten Projekte auf die Bühne.

Seit 2012 wird der Preis vom Wissenschafts- und Wirtschaftsministerium mit Unterstützung der IV, FFG und der aws verliehen. Für die aktuelle Ausgabe gab es rund 200 Einreichungen (brutkasten berichtete).

Auszeichnung in vier Kategorien

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Sieger Kategorie Startup: NovoArc GmbH

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Sieger Kategorie Spin-off: ProtectLiB GmbH, Ausgründung der Universität Graz

Die Kategorie Spin-off konnte hingegen ProtectLiB für sich entscheiden. Das Unternehmen hat ein dezentrales Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Batterien entwickelt, bei dem auch defekte oder volle Akkus sicher verarbeitet werden können. Eine patentierte Vorbehandlung mit anschließender Zerkleinerung und Nachbehandlung macht sie ungefährlich für Lagerung und Transport. Mithilfe „grüner“ Chemie lassen sich anschließend rund 90 Prozent des Lithiums sowie Nickel, Kobalt und Mangan zurückgewinnen – ein wichtiger Schritt hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft für Lithium-Ionen-Batterien.

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Siegerin Kategorie Female Entrepreneurs und Sieger Kategorie Prototyp: Birgit Mitter – Gründerin und Geschäftsführerin / Ensemo GmbH

Ensemo konnte sich mit dem Sieg in den Kategorien Female Entrepreneurs und Prototyp gleich zwei Auszeichnungen sichern. Mithilfe der Verbindung von Biologie und Mechatronik bringt das Unternehmen natürliche Mikroorganismen vollautomatisch direkt in Saatgut ein. Dazu werden die Körner vereinzelt, kurz aufgeschnitten, mit Mikroorganismen versetzt und wieder verschlossen. Dieses Verfahren ersetzt chemische Pflanzenschutzmittel, schont Böden und Gewässer und ermöglicht eine Lebensmittelproduktion ohne gesundheitsschädliche Rückstände. Co-Founderin Birgit Mitter wurde mit der Auszeichnung Female Entrepreneur ausgezeichnet.

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“Die hohe Anzahl und Qualität der Einreichungen zum diesjährigen PHÖNIX-Preis zeigt das enorme Potenzial Österreichs im Wissenstransfer und seine Bedeutung für den Innovationsstandort. Die FFG unterstützte Start-ups, Scale-ups und Spin-offs allein 2024 mit über 90 Millionen Euro”, so Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG.

Forschungsquote von vier Prozent

​Elisabeth Zehetner, die neue Staatssekretärin für Energie, Tourismus und Startups, betonte im Gespräch mit brutkasten die Bedeutung einer Erhöhung der F&E-Quote: “Unser Ziel ist es, die Forschungsquote auf vier Prozent anzuheben. Das ist die Basis, die wir brauchen, damit neue Innovationen entstehen können.”

Zudem ist auch eine Evaluierung der FlexCap und die Schaffung des Dachfonds geplant. Dafür nahm sie bereits an einer Sitzung des Startup-Beirats teil, um Prioritäten zu definieren. Auch eine vereinfachte Abwicklung von Förderanträgen stellte die neue Staatssekretärin in Aussicht.

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