22.06.2021

GoStudent wird Unicorn: 205 Mio. Euro Investment bei 1,4 Mrd. Euro Bewertung

Unter dem Lead von DST Global steigen unter anderem auch Softbank, Tencent und Dragoneer mit Österreich-Rekord-Bewertung ein.
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GoStudent: Die Gründer Gregor Müller und Felix Ohswald
(c) GoStudent: Die Gründer Gregor Müller und Felix Ohswald

Nicht einmal drei Monate ist es her: Ende März verkündete das Wiener EduTech-Scaleup GoStudent eine 70 Millionen Euro-Serie B-Investmentrunde – eine der größten der heimischen Startup-Geschichte. Nun schreibt sich das Unternehmen endgültig in die heimischen Wirtschafts-Geschichtsbücher ein. Die heute öffentlich gemachte Serie C-Runde über 205 Millionen Euro macht es zum zweiten heimischen Unicorn (Anm. laut gängiger Definition) nach Bitpanda. In Sachen Bewertung überholt GoStudent mit mehr als 1,4 Milliarden Euro das FinTech. Insgesamt erhöht es mit der Kapitalrunde auf 291 Millionen Euro Gesamtinvestition.

DST Global, Softbank und Tencent unter Neuinvestoren

Unter den Neuinvestoren sind einige der weltweit bekanntesten Fonds. Angeführt wird die Runde von DST Global des mail.ru-Gründers Juri Milner (u.a. früher Investor von Facebook und WhatsApp), weitere neue Geldgeber sind Softbank, Tencent und Dragoneer. Auch die bestehenden Investoren Coatue, Left Lane Capital und DN Capital ziehen mit. Altinvestor Speedinvest ist hingegen, wie andere Frühphaseninvestoren, nicht mehr dabei.

Felix Ohswald im Talk zum Mega-Investment für GoStudent

“Die letzte Runde mit Coatue hat dazu geführt, dass es insgesamt extrem viel Interesse am Markt gab”, erzählt GoStudent-Co-Founder und CEO Felix Ohswald im brutkasten-Talk zur aktuellen Runde. Dazu seien ein “unfassbares” Wachstum und die erfolgreiche Internationalisierung gekommen. “Wir hatten in den vergangenen Monaten ein extrem starkes Momentum. Dank unseres Teams konnten wir das Wachstum bewältigen und das war der Grund, warum viele Investoren großes Interesse an uns hatten. Wir haben beschlossen, das Momentum zu nutzen und noch einmal Geld aufzunehmen, um die Dinge, die gut funktionieren, weiter zu intensivieren”, so der Gründer. Alle Gespräche seien wegen Corona virtuell und in hohem Tempo erfolgt. “Bei einem Fonds sind zwischen Erstgespräch und Termsheet 72 Stunden vergangen”, erzählt Ohswald.

GoStudent: 30 Prozent monatliches Wachstum – “Corona hat keinen Boost gebracht”

GoStudent wächst nach eigenen Angaben monatlich rund 30 Prozent bei inzwischen mehr als 400.000 gebuchten Nachhilfestunden pro Monat. In den vergangenen Monaten hat das EduTech sein Team auf mehr als 500 Mitarbeiter und zwölf Büros erweitert und neue Standorte etwa in Athen, Istanbul und Amsterdam gestartet. “Noch vor zweieinhalb Jahren sind Gregor [Anm. Müller, Co-Founder] und ich noch in einem Raum mit allen anderen Mitarbeitern gesessen”, erzählt der CEO. Einer gängigen Annahme widerspricht er jedoch: “Corona hat keinen Boost gebracht, was die Kundenakquise anbelangt. Die Schulschließungen hatten eher einen negativen Effekt”. Durch das extreme Wachstum würden sich nun weitere Herausforderungen ergeben, etwa eine gute Unternehmenskultur aufrechtzuerhalten.

Bei den Plänen mit dem neuen Kapital stünden nun drei Aspekte im Zentrum, erklärt Ohswald: “Erstens werden wir die Internationalisierung noch viel aggressiver durchführen”. Man wolle Lateinamerika noch stärker in den Angriff nehmen, zudem in den kommenden Monaten in Kanada und Polen starten. “Vielleicht gehen sich sogar die USA noch dieses Jahr aus”, meint der Gründer. Zweitens wolle man in die bestehenden, gut funktionierenden Märkte verstärkt investieren und den Markenaufbau vorantreiben. Auch Akquisitionen seien dabei angedacht. Drittens werde man das Produkt weiterentwickeln und das Engineering-Team weiter aufbauen.

Auf dem Weg zur “Number One Global School”

Bis Ende des Jahres wolle man insgesamt in mehr als 20 Ländern weltweit präsent sein und das Team auf mehr als 1.000 Mitarbeiter und über 10.000 Nachhilfelehrer ausbauen. Dazu habe man auch eine eigene Headhunting-Abteilung aufgebaut, erzählt Ohswald. Das Thema Konkurrenz besorgt ihn bei all dem wenig. Klassische Nachhilfeinstitute in mehreren Ländern seien zwar “angefressen” und es gebe Klagen wegen juristischen Formalitäten. Doch für den Gründer ist klar: “Die sind lästig, aber halten uns nicht auf”. Einen großen digitalen Konkurrenten mit 15 Milliarden US-Dollar Firmen-Bewertung gebe es etwa in Indien. Dieser könne in Zukunft in einigen Ländern zur ernsthaften Konkurrenz werden, räumt Ohswald ein.

Großes Ziel sei es, zur “Number One Global School” zu werden – Nachhilfeunterricht sei nur der Anfang. Langfristig wolle man zu diesem Zweck erreichen, dass Schüler, Eltern und Lehrer jeden Monat eine gewisse Anzahl an Touchpoints mit GoStudent haben. Dazu werde es verschiedene Services geben, etwa im Content- oder Online-Marktplatz-Bereich.

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Johannes Luger von SEOschmiede über KI & SEO
Johannes Luger von SEOschmiede | Foto: SEOschmiede, Adobe Stock (Hintergrund)

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Welt des Online-Marketings. KI bietet Unterstützung bei der Analyse von Daten und der Erstellung von Inhalten, doch der Einsatz birgt auch Risiken für Website-Betreiber:innen.

Was sich für Onlineshops & Websites durch KI ändert

Noch bevor fortschrittliche Technologien wie ChatGPT den Markt erreichten, erleichterten Plattformen wie Fiverr, Upwork und Co. die Erstellung von Webinhalten erheblich. Diese Online-Marktplätze ermöglichten es, auf ein globales Netzwerk von Freelancer:innen zuzugreifen, die Texte, Grafiken und andere Inhalte zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Der einfache Zugang zu Inhalten und spätestens die Einführung von ChatGPT führte zu einer erheblichen Zunahme von Duplikaten und nur geringfügig modifizierten Texten im Internet, was letztlich die Qualität der Suchergebnisse beeinträchtigte.

Als Antwort darauf setzte Google mehrere Updates durch, zuletzt im März 2024, um gegen minderwertige Inhalte vorzugehen und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Um sich in diesem veränderten Umfeld hervorzuheben, ist es heutzutage entscheidend, einzigartige und originelle Inhalte zu erstellen, die sich klar von der Masse abheben. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen wird zukünftig mehr denn je mit authentischem und unverwechselbarem Content verbunden sein.

Interaktivität wird unglaublich wichtig

Interaktivität entwickelt sich aus Sicht der SEO-Agentur SEOschmiede zu einem zentralen Element einer herausragenden Nutzererfahrung. Rechner, Tools, interaktive Checklisten und Tabellen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), werden zu einem entscheidenden Faktor in der Content-Strategie. Die gute Nachricht ist, dass KI hervorragend eingesetzt werden kann, um solche interaktiven Anwendungen zu entwickeln.

In der nahen Zukunft wird entscheidend sein, welche Akteur:innen im digitalen Umfeld die Nase vorn haben werden. Aus SEO-Perspektive könnte argumentiert werden, dass Webseiten mit interaktiven Features durch längere Verweilzeiten und ihr Potenzial als linkwürdige Assets – also Inhalte, die zur Verlinkung durch andere Webseiten anregen – einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.

Dies bedeutet, dass Webseitenbetreiber:innen, die in interaktive Tools investieren und diese durch KI noch weiter verbessern, nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Nutzer:innen steigern, sondern auch ihre Sichtbarkeit und vor allem die Autorität im Internet weiter ausbauen können. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Aufmerksamkeit stetig wächst, könnte dies ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Funktioniert klassische SEO-Optimierung noch?

Die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist dynamisch, doch grundlegende Optimierungsstrategien bleiben auch in Zeiten von ChatGPT und weiteren KI-Tools erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung von Title-Tags, die Strukturierung von Überschriften und weitere Faktoren wie Meta-Beschreibungen, Alt-Texte für Bilder, interne Verlinkungen sowie der Fokus auf Suchintentionen der Zielgruppen. Diese Maßnahmen sind keineswegs überholt; vielmehr bilden sie das Fundament für eine effektive SEO.

Googles primäres Ziel war und ist es, die Nutzererfahrung zu verbessern. Die Qualität und Relevanz des Contents, eine klare und logische Website-Architektur sowie eine mobilfreundliche Gestaltung sind Aspekte, die in diesem Bestreben weiterhin entscheidend sind.

Es ist möglich, dass die Bedeutung von Backlinks als Rankingfaktor zugunsten von Nutzersignalen, wie etwa der Verweildauer oder der Interaktionsrate, leicht abnimmt. Auch der Pagespeed, also die Ladezeit einer Webseite, wird wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, da dieser die Nutzerzufriedenheit direkt beeinflusst. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

SEO für ChatGPT und andere Sprachmodelle (LLMs)

Neben den etablierten Kanälen wie Suchmaschinen und Social Media entsteht mit den fortschrittlichen Sprachmodellen wie ChatGPT ein neuer, wesentlicher Bereich für das Online-Marketing. Für Expert:innen in diesem Sektor ist es unerlässlich, die Bedeutung der Optimierung in diesem neuen Umfeld zu erkennen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Menschen beginnen, direkt in LLMs (Large Language Models) nach Informationen, Dienstleistungen oder Produkten zu suchen. Die Anpassung an diese Entwicklung ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Marketingstrategien. Die Optimierung für LLMs ähnelt auf den ersten Blick der Suchmaschinenoptimierung, hat aber ihre eigenen Feinheiten und ist sehr viel dynamischer, wie einige Tests bereits zeigen konnten.

Fazit

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) im Online-Marketing präsentiert sowohl signifikante Chancen als auch Herausforderungen für die gesamte Branche. KI transformiert die Landschaft durch fortschrittliche Datenanalyse und Content-Erstellung, fordert aber gleichzeitig Website-Betreiber:innen heraus, sich durch hochwertigen Content von der Masse abzuheben. Die Integration von KI zur Entwicklung interaktiver Tools öffnet neue Wege, um Nutzerbindung und -zufriedenheit zu verbessern, was essenziell für die Steigerung der Online-Sichtbarkeit und -Autorität ist.

Obwohl die Bedeutung klassischer SEO-Techniken bestehen bleibt, zeichnet sich ein Wandel hin zu Nutzersignalen und einer agileren Optimierung von Inhalten ab. Die Anpassung an neue Technologien wie fortschrittliche Sprachmodelle, exemplarisch ChatGPT, wird zunehmend kritisch, um in der dynamischen digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Für Online-Marketer:innen, Shopbetreiber:innen und Website-Besitzer:innen bergen die aktuellen Entwicklungen sowohl enorme Chancen als auch alltägliche Herausforderungen. Der Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinenoptimierung und des Online-Marketings wird intensiver, was sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen wird.

Es ist entscheidend, sich kontinuierlich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auseinanderzusetzen und schnell auf Neuerungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, um die sich bietenden Möglichkeiten zu ergreifen und den bevorstehenden Herausforderungen effektiv zu begegnen.


Über den Autor

Johannes Luger ist Gründer und Head of SEO bei SEOschmiede. Die Agentur für SEO & Content Marketing hat Standorte in Wien und Oberösterreich. Sie ist offizieller Google Ads Partner.

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