10.10.2019

Wie GoStudent den Pivot zu einem funktionierenden Geschäftsmodell schaffte

Online-Nachhilfe für Schüler via Videochat? Die Nachfrage ist groß, aber das Angebot noch dürftig. Das Startup GoStudent schlägt in genau diese Kerbe und vernetzt Eltern mit Nachhilfelehrern im Internet. Nach bereits erfolgreichen Investments planen die Gründer nun die nächste Finanzierungsrunde.
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Felix Ohswald GoStudent
Felix Ohswald, Gründer von GoStudent. (c) GoStudent

Ursprünglich war GoStudent lediglich als ein Chat-Service geplant, bei dem Schüler Fragen rund um ihre Schulfächer stellen konnten. “Die Zahlungsbereitschaft dafür war aber recht gering”, sagt Felix Ohswald, Gründer von GoStudent: “Der Unterschied zu früher ist nun, dass wir seit Ende 2018 ein funktionierendes Geschäftsmodell haben.”


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Der Fokus liegt nämlich nun weniger auf dem ursprünglich geplanten Chatsystem, sondern auf Nachhilfeunterricht in einem virtuellen Klassenzimmer. Die Schüler sehen dabei ihren Nachhilfelehrer im Videochat, der Lehrer kann eine digitale Tafel nutzen, seinen Bildschirm übertragen, Links per Chat verschicken oder ganze Dateien versenden. Die Session wird aufgenommen, so dass der Schüler sie sich anschließend nochmal ansehen kann. Unter anderem wird WhatsApp als Engagement-Tool genutzt, um die Schüler zu regelmäßigen Nachhilfestunden zu motivieren.

Fokus auf die richtige Zielgruppe

“40 bis 50 Prozent aller 16- bis 18jährigen in Europa nehmen regelmäßig Privat-Nachhilfe, aber nicht mal ein Prozent davon findet online statt”, erläutert Ohswald gegenüber dem brutkasten auf der Innovationskonferenz Darwin’s Circle in Wien. Der maßgeschneiderte Online-Nachhilfeunterricht ist eine Marktlücke, welche das Startup optimal bedienen kann.

Geändert hat sich dabei auch die Zielgruppe, die von GoStudent angesprochen wird. Denn das Team richtet sich nicht mehr direkt an die Schüler, sondern an jene Menschen, die Geld haben und dieses auch dafür ausgeben, dass die Kinder besser Noten schreiben: Die Eltern.

“Wir haben gemerkt, dass die Eltern für das Angebot bezahlen, wenn wir ihnen einen Service mit Mehrwert anbieten”, sagt Ohswald. Außerdem wird der “Lock-In-Effekt” genutzt, indem die Eltern für die Einheiten im Vorfeld bezahlen: 50 Stunden Nachhilfe kosten vorab rund 1000 Euro – weshalb die Eltern ein entsprechendes Interesse daran haben, dass der Schüler das bereits bezahlte Angebot auch nutzt. “Nach rund drei Monaten belegen die Schüler dann meist ein zweites Fach, weil sich die Noten bessern und der Erfolg sich gut anfühlt”, sagt Ohswald.

GoStudent ist bereit für die nächste Investment-Runde

Schon jetzt verfügt GoStudent über eine Datenbank, mit der – nach Zustimmung der Beteiligten – die Erfolge der Kurse ausgewertet werden können. Ohswald sieht jedoch noch viel mehr technisches Potenzial im Startup: Unter anderem ein datengetriebenes Matching zwischen Schülern und Nachhilfelehrern und die Nutzung der Daten, um “langfristig einen positiven Beitrag zum Bildungssystem zu leisten.”

Schon zuvor hat GoStudent erfolgreich Investments an Land gezogen – nun ist für Ende des Jahres eine Series A-Runde geplant, mit welcher die internationale Expansion vorangetrieben werden soll. Das Startup, das derzeit insgesamt 35 Mitarbeiter beschäftigt, ist aktuell in Deutschland und Österreich aktiv.

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(c) Reeloq - Lukas Watzinger und Julia Watzinger, Gründer von Reeloq, mit ihrem Anti-Drop-System.

Vor vier Jahren stellte das Gründer-Duo Julia und Lukas Watzinger bei der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” erstmalig ihre Reeloq-Smartphone-Sicherung vor. Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zeigte sich damals von der Innovation überzeugt und sagte: „Das muss in jedem Arbeitsoverall eingenäht sein”. Er bot gemeinsam mit Juror-Partnerin Katharina Schneider 75.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile. Obwohl der Deal vor laufender Kamera beschlossen wurde, ließ das Grazer Startup den “2Min2Mio”-Deal platzen – brutkasten berichtete.

Reeloq hört auf Kundenwunsch

Die Smartphone-Sicherung hat sich seit der Ausstrahlung im Bergsport und in der Industrie etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz vor Verlust, sondern ermöglicht auch griffbereites Verstauen des Smartphones. Der Schritt zur Werkzeugsicherung erfolgte auf Kundenwunsch.

Relooq hat auf dieses Feedback reagiert und anhand dessen ein neues Produkt entwickelt: “Das Kundenfeedback steht immer im Zentrum der Produktentwicklung”, sagt Lukas Watzinger, Geschäftsführer der Reeloq GmbH. In Kooperation mit dem Freileitungs-Spezialisten “Fa. Preising GmbH” konnte so ein praxistaugliches Produkt entwickelt werden, das die hohen Anforderungen der Industrie erfülle.

Mehrere Millionen Euro Umsatz

Ob auf Baustellen, bei Wartungsarbeiten oder im Industriekletter-Bereich – das System soll dafür sorgen, dass Werkzeuge sicher befestigt sind und dennoch einfach und schnell zugänglich bleiben.

“Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produkten bereits mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt haben, aber unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft”, sagt Julia Watzinger, Geschäftsführerin. Das Unternehmerpaar ist überzeugt: “Unsere Mission ist es, in den verschiedensten Branchen weltweit mit unseren patentierten Sicherungslösungen mehr Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen.”

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