05.05.2023

GoStudent präsentiert KI-Strategie mit gemischten Signalen

Will GoStudent Tutor:innen durch KI ersetzen? In einer Aussendung fällt es dem Unicorn schwer, sich klar zu äußern.
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Felix Ohswald hat GoStudent mitgegründet © brutkasten/schauer-burkart
Felix Ohswald hat GoStudent mitgegründet | © brutkasten/schauer-burkart

Werden unsere Jobs bald durch Künstliche Intelligenzen ersetzt? Diese Frage ist dank dem KI-Hype der vergangenen Monate momentan wohl präsenter als je zuvor. Und sie ist berechtigt, wie zahlreiche Beispiele zeigen: Zuletzt sprach etwa der CEO von IBM in einem Interview offen darüber, in den kommenden fünf Jahren fast 8.000 Stellen ersetzen zu wollen. Nicht ganz so offen – und nicht ganz so klar – kommuniziert das Wiener EdTech-Unicorn GoStudent. In einer Aussendung stellt das Unternehmen seine KI-Strategie vor und sendet dabei in der großen eingangs gestellten Frage gemischte Signale.

“1:1-Nachhilfe von Mensch zu Mensch”

Man wolle KI nutzen, um das personalisierte Nachhilfeangebot zu stärken, heißt es dort. “Bei GoStudent bieten wir 1:1-Nachhilfe von Mensch zu Mensch. Aufgrund dieser persönlichen Verbindung bleiben die Schüler:innen während ihrer gesamten Lernreise bei uns”, wird CEO und Co-Founder Felix Ohswald zitiert. “In erster Linie werden wir KI nutzen, um die Erfahrung von Schüler:innen und Tutor:innen weiter zu verbessern – indem wir zunehmend maßgeschneiderte Unterrichtsstunden und Lernumgebungen schaffen und Prozesse automatisieren, sodass die Tutor:innen mehr Zeit mit den Schüler:innen verbringen können”.

“KI-Tutor könnte wesentlich kostengünstiger sein”

Die Aussagen sind eigentlich eindeutig, doch gleich im nächsten Absatz heißt es dann: “Auch wenn die Nachhilfe durch Menschen weiterhin im Mittelpunkt steht, räumt das Unternehmen ein, dass ein KI-Tutor wesentlich kostengünstiger sein könnte. Langfristig will GoStudent den idealen KI-Tutor entwickeln, der auf der Grundlage der Erfahrungen der mehr als elf Millionen Familien, die die GoStudent-Gruppe weltweit unterstützen, geschult ist”. Der virtuelle Tutor solle also “nach außergewöhnlich hohen Standards gebaut” sein, “aber zu einem weitaus niedrigeren Preis erhältlich [sein], um ein breiteres Spektrum von Familien zu bedienen und ein größeres Marktpotenzial zu erschließen”.

GoStudent will Umsatz durch KI um 40 Prozent steigern

Zu diesem größeren Marktpotenzial führt GoStudent eine laut Aussendung auf Basis dreier Studien selbst angestellte Berechnung ins Treffen, wonach “der weltweite Markt für KI im Bildungsbereich bis 2027 ein Volumen von zehn bis zwanzig Milliarden US-Dollar erreichen könnte”. Man wolle zehn Prozent dieses Potenzials nutzen. Dazu plant das Scaleup, den Umsatz in den kommenden fünf Jahren dank KI um 40 Prozent zu steigern. Im Jahresvergleich habe zuletzt man vom ersten Quartal 2022 auf Q1 2023 ein Nutzer:innenwachstum von 60 Prozent verzeichnen können.

“Erste Generation von ‘Super-Tutoren'”

Wie stark das geplante Umsatzwachstum jeweils durch KI-Tutor:innen und KI-gestützte menschliche Tutor:innen getrieben sein soll, geht aus der Aussendung nicht hervor. Dafür gibt es noch konkretere Angaben zur Natur der KI-Unterstützung für Menschen: “Die Tutor:innen sollen mit Hilfe von KI in die Lage versetzt werden, die erste Generation von ‘Super-Tutoren’ zu werden. Dazu gehört der Einsatz von KI, um einen Unterrichtsplan-Generator zu erstellen, der auf den jeweiligen Lehrplan geschult ist und jeder:m Tutor:in durchschnittlich 15 Minuten pro Unterrichtsstunde spart”.

GoStudent plant weitere KI-gestützte Angebote

Zudem plane man die Einführung eines “Tutoren-Support-Bots”, der den Tutor:innen Auffrischungskurse zur Weiterbildung anbieten soll. Auch wolle man Schüler:innen auf der Plattform künftig “KI-gesteuertes inhaltsbasiertes Lernen” anbieten. “Das heißt, die Schüler:innen können zwischen den Unterrichtsstunden lernen und sich mit Inhalten beschäftigen, die auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind”, so GoStudent.

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Aurox Temprastones
Anwendung der "Temprastones" (c) Aurox

Das Grazer Startup Aurox erweitert seine Lifestyle-Palette und stellt seine sogenannten “Temprastones” vor – kleine Skincare-Devices, optisch ähnlich den Apple AirPods. Die elektrischen Augenpads sollen gezielt Wärme und Kälte auf die dünne Haut im Augenbereich anwenden lassen, was die Durchblutung und Hautstraffung fördert und damit einen Anti-Aging-Effekt erzeugt.

Laut Europäischem Patentamt meldete Aurox bereits im vergangenen Jahr ein neues thermoelektrisches Modul an. Die “Temprastones” könnten für Aurox eine Weiterentwicklung des 2019 vorgestellten Stirnbands sein (brutkasten berichtete).

Aurox: Steirische Anti-Aging-Innovation

“Temprastones setzt in puncto Anwendung und Wirkung neue Maßstäbe im Anti-Aging Bereich. Es ist exakt auf die Bedürfnisse der sensitiven Haut im Augenbereich abgestimmt”, sagt Geschäftsführer Christoph Schöggler.

(c) Aurox

Die Keramik-beschichtete Augenpads werden laut Unternehmen auf rund 44 °C erhitzt, um die Permeabilität der Haut zu erhöhen. Dagegen soll die kühlende Wirkung bei rund 14 °C, Schwellungen reduzieren. Laut Aurox sollen die “Temprastones” also Produkte für die Morgen- und Abendpflege vereinen.

Das Grazer Unternehmen hält mehrere Patente im Bereich Thermoelektrischer Kühlung und arbeitet mit Dermatologen zusammen. Im Februar dieses Jahres gewann das Startup den European Product Design Award. Die “Temprastones” sollen für rund 150 Euro erhältlich sein.

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