07.09.2021

GoStudent übernimmt Wiener Startup hinter SchoolFox

Konsolidierung am österreichischen EdTech-Markt: Fox Education wird von GoStudent übernommen und skaliert international.
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Die Gründer-Teams von Fox Education und GoStudent © GoStudent
Die Gründer-Teams von Fox Education und GoStudent © GoStudent

Pünktlich zum Schulstart gibt das Wiener EdTech-Unicorn GoStudent die Übernahme von Fox Education bekannt. Vielen Eltern und Schülern ist das Jungunternehmen eher unter dem Namen SchoolFox bekannt – jener App, die von vielen Lehrern zur Kommunikation mit Eltern und Schülern genutzt wird. Für sie wird sich durch die Übernahme nichts ändern, denn Marke und Unternehmen sollen genau so weiterlaufen wie gewohnt. Für die beiden Unternehmen ist es aber ein großer Schritt: GoStudent erweitert seine Service-Palette von Lernunterstützung zur Kommunikationsplattform. Und für Fox Education bedeutet der neue Rückenwind durch das Unicorn voraussichtlich eine schnelle internationale Skalierung.

Fünf neue Märkte für SchoolFox

“Unsere Business Angels und A1 sind sicher sehr zufrieden und haben einen guten Return on Investment gemacht”, sagt Fox-Education-Mitgründer Julian Breitenecker im Talk mit dem brutkasten. “Und auch wir freuen uns natürlich, dass wir mit frischem Kapital jetzt kräftig anschieben können”. Konkret stehe nun eine Expansion in fünf neue Märkte an, also eine Verdopplung der Länder, in denen das EdTech derzeit aktiv ist. Über die Höhe der Übernahmesumme wurde Stillschweigen vereinbart.

“SchoolFox hat in den letzten Jahren ein Produkt aufgebaut, das in den Schulen von Lehrerinnen und Lehrern extrem gut angenommen wird. Die Schulkommunikation hat in der Vergangenheit immer ein großes Problem dargestellt und wurde weitgehend offline abgewickelt”, sagt GoStudent Co-Founder und CEO Felix Ohswald im Talk mit dem brutkasten. Man selbst sei mit der Nachhilfe-Plattform im Nachmittagsmarkt stark und SchoolFox decke den Vormittag ab. Gemeinsam wolle man der Vision, im Schulbereich global zur Nummer 1 zu werden, näher kommen. Im Bildungsbereich sei die Fragmentierung am Markt noch sehr groß – durch die Bündelung der Kräfte könne es gelingen, einen starken europäischen Player aufzubauen. “Wir wollen den Schulalltag durch die Digitalisierung stark verbessern”, sagt Breitenecker – diese Vision soll auch nach der Übernahme konsequent weiterverfolgt werden.

GoStudent: Unicorn ist in 21 Ländern aktiv

GoStudent wurde 2016 von Felix Ohswald und Gregor Müller gegründet. Vergangenes Jahr, in Zeiten von Home Schooling und Lockdowns, hat das Angebot enorm geboomt: Die Plattform verbindet mittlerweile rund 7.000 Tutoren, also Nachhilfelehrer, mit rund 18.000 Kunden. 2020 gelang eine umfassende Internationalisierung – mittlerweile ist GoStudent in 21 Ländern aktiv, wo monatlich insgesamt mehr als 420.000 Nachhilfestunden gebucht werden. Investoren gefällt das und so hat das Jungunternehmen unter anderem bei Left Lane Capital, DN Capital, Coatue und DST Global in Summe 291 Millionen Euro eingesammelt und es heuer als zweites österreichisches Startup nach Bitpanda in den Rang eines Unicorns geschafft.

Fox Education spielte als digitale Kommunikationsplattform für den Bildungssektor in Österreich 2020 ebenfalls eine große Rolle. Stefan Siegl, David Schalkhammer und Julian Breitenecker haben das Startup 2016 gegründet. Das Jungunternehmen bietet SchoolFox für Schulen, KidsFox für Kindergärten und TeamFox für Vereine an und ist damit in mittlerweile fünf Ländern und an knapp 6.000 Schulen aktiv.

SchoolFox-Übernahme erst der Anfang

Den ersten Wachstumsschub habe Fox Education aber durch die Datenschutzgrundverordnung der EU erfahren, die man als europäischer Player besser und strenger umgesetzt habe als amerikanische Anbieter. “Der zweite Schub kam dann durch Corona, wo wir für 6.000 Schulen das Distance Learning organisiert haben”. Breitenecker rechnet damit, dass die Konsolidierung von Digitalangeboten im schulischen Bereich in einer App den nächsten Schub bringen wird. Der Zusammenschluss von GoStudent und SchoolFox sei erst der Anfang, betont auch Ohswald. “Wir schauen uns gerade viel an im Markt. Im Bildungsbereich gibt es weltweit oft auf lokaler Ebene etablierte, coole Produkte”. GoStudent könne dann seine Stärken im Bereich der Internationalisierung ausspielen.

Ohswald und Breitenecker im Interview über den Exit

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v.l. Kilian Kaminsiki und Markus Linder

Neben der Klimakrise erleben wir eine ebenso Biodiversitätskrise. Während der Fokus meist auf der Reduktion von CO₂-Emissionen liegt, gerät der rasante Verlust an Artenvielfalt oftmals in den Hintergrund. Dabei sind beide Krisen eng miteinander verwoben: Intakte Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Korallenriffe sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch essenzielle Kohlenstoffspeicher.

Um die Biodiversitätskrise wirksam anzugehen, ist ein umfassendes Monitoring entscheidend, um den Zustand der Ökosysteme zu bewerten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Eine Lösung dafür bietet das Münchner Startup Hula Earth.

Die Lösung von Hula Earth

Hula Earth hat sich auf das Echtzeit-Monitoring von Biodiversität spezialisiert. Durch die Kombination von Satellitendaten mit vor Ort installierten IoT-Sensoren das Unternehmen eine präzise Erfassung und Analyse von Umweltparametern. Diese Sensoren sind solarbetrieben und sammeln kontinuierlich Daten, die über ein Funknetzwerk übertragen werden, selbst in abgelegenen Waldgebieten.

Die gesammelten Daten werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet und in eine benutzerfreundliche Plattform integriert. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen, zu überwachen und transparente Berichte zu erstellen. Zudem unterstützt Hula Earth laut eigenen Angaben auch die Ausstellung von Biodiversitätszertifikaten, die gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) anrechenbar sind.

Hula Earth holt bekannte Investoren an Bord

Für das weitere Wachstum konnte sich Hula Earth im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde ein 1,6-Millionen-Euro-Investment sichern. Die Runde wurde von Point Nine Capital angeführt, mit Beteiligung von Climate Founders, Partners in Clime, WithEarth sowie Tier Mobility Gründer. Lawrence Leuschne.

Mit Kilian Kaminski, Gründer von refurbed, und Inoqo-Gründer Markus Linder, beide bekannt für ihr Engagement in der Nachhaltigkeit, beteiligen sich auch zwei bekannte Investoren aus Österreich am Unternehmen.

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. Unter anderem hat er dafür das Investment-Vehikel Triple Impact Ventures gegründet. Zum Portfolio zählen unter anderem die zwei bekannten FoodTech-Startups Arkeon und Fermify (brutkasten berichtete).


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