06.06.2015

Google-Manager Hölzle über die Anfänge und den Plan, in 5 Jahren grün zu sein

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© Google: Urs Hölzle ist Manager bei Google. Er kündigt an, dass Google in 5 Jahren komplett grün sein wird.

Urs Hölzle, ein Schweizer, ist lange bereits bei Google dabei und Manager der ersten Stunde. Immerhin, er war 1999 als achter Angestellter in den Konzern gekommen. Angeworben von seinen Stanford-Kollegen Larry Page und Sergey Brin, den Google-Gründern. “Wir waren 20 Leute und hatten plötzlich eine Million Suchanfragen pro Tag. Es ging darum, irgendwie die nächste Woche zu überleben”, blickt Hölzle in einem Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung zurück.

Vor fünf Jahren warnte er intern vor einer Bedrohung des Konzerns durch das an die Vorlieben der Nutzer angepasste Internet. Ähnlich Bill Gates und dessen berühmter Weckruf in den 90ern: Er hatte damals gedroht, Microsoft würde das Internet-Geschäft verpassen.

Nun gibt es erneut eine Bedrohung, die Google&Co nicht missachten dürfen: Öko-Gruppierungen! Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat kürzlich erst große Unternehmen wie Ebay, Amazon oder Oracle als Klimaproblem identifiziert – der immer mehr steigende Energiebedarf wie jener für Rechenzentren sei daran Schuld. Schon zwei Prozent des globalen Energieverbrauchs gehen für IT drauf.

Google musste reagieren. Bestenfalls vor dem G-7-Gipfel, der dieses Wochenende stattfindet. Das jährliche Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Wirtschaftsnationen findet 2015 auf Schloss Elmau in Grün in Garmisch-Partenkirchen statt. Die Politiker treffen sich seit 1975  jedes Jahr, um die wichtigsten Weltprobleme zu diskutieren. Wie eben den Klimawandel.

Da kommt es nur gerade gelegen, dass Google nun als Vorreiter den kompletten und ziemlich rasanten (fünf Jahre!) Umstieg auf erneuerbare Energie verkündet. Bis 2020 möchte es der US-Suchmaschinenkonzern schaffen, ausschließlich mit erneuerbarer Energie zu arbeiten. “Ich gehe davon aus, dass wir unser Ziel 100 Prozent grünen Stroms in spätestens fünf Jahren erreichen”, meint Hölzle, der Leiter der globalen Infrastruktur bei Google. Und es ist auch höchste Zeit, denn während der Energieverbrauch wächst, deckt der Konzern weltweit erst 35 Prozent seines Bedarfs aus grünen Quellen. Das bedeutet, dass ein Großteil der Klicks von Milliarden Google-Nutzern bisher noch mit klimaschädlichen Energien gespeist wird.

Man darf außerdem nicht vergessen, dass bis 2017 fast 50 Prozent mehr Menschen weltweit Zugang zum Internet haben werden. Trotzdem haben viele IT-Konzerne bisher kaum umgesteuert. Bei Firmen wie Ebay, IBM, Amazon Web Services oder Oracle liegt der Anteil fossiler Energien Greenpeace zufolge noch immer bei 75 bis 90 Prozent.

Quelle

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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