31.10.2019

Google Duplex: KI täuscht Gesprächspartner am Telefon

Google hat im Vorjahr ein Service namens Google Duplex vorgestellt. Das Besondere an dieser Künstlichen Intelligenz: Sie imitiert menschenähnliche Gesprächsweisen, wie kaum eine KI vor ihr. Zwei Beispiele ihrer Funktionsweise zeigen einen faszinierenden wie auch erschreckenden Ausblick, was bald möglich sein wird.
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© Aleksei/ stock.adobe.com

Nachdem Google mit seinem Quantencomputer-Experiment vor wenigen Wochen die Welt überrascht hat, setzt der Tech-Gigant aus den USA seinen Weg fort, weltweit Menschen in Erstaunen und Schock zugleich zu versetzen. Google Duplex ist ein Projekt, bei dem User  Reservierungen per Smartphone tätigen können, ohne direkt mit Angestellten des Restaurants oder Friseurs zu reden. Dies übernimmt eine AI, die mit menschlicher Stimme die Aufgabe vollführt. Nun startet die Internationalisierung des Google-Tools.

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Duplex als Feature vom Assistant

Dabei geht die Künstliche Intelligenz erschreckend realistisch vor, wie der Konzern bereits 2018 mit zwei Audioaufnahmen bei der Entwicklerkonferenz Google I/O bewies. Duplex ist als Zusatz-Tech hinter einem ausgebauten Google-Assistant zu betrachten. Bei der Vorführung im Vorjahr zeigte Google CEO Sundar Pichai, wie das Service mittels einer AI-basierten Stimme funktioniert.

In der Demo hörte man, dass die KI nicht bloß die Person auf der anderen Seite der Leitung verstehen, sondern auch auf deren Fragen mit korrekten Antworten aufwarten konnte. Sogar kleine, menschentypische Gesten wie eine kurze “Nachdenkpause” zwischen gesprochen Sätzen oder ein “ähm” waren Teil des Repertoires der KI.

Google Assistant reserviert einen Tisch im Restaurant

Google Assistant bucht einen Friseur-Termin

Internationaler Start von Google Duplex in Neuseeland

Seit März 2019 ist die Nutzung von Google Duplex in 48 US-Staaten möglich – einzig Kentucky und Louisiana sind von diesem Service ausgenommen. Nun lief in Neuseeland ein Pilotprojekt, das den Start der internationalen Ausweitung von Duplex darstellte. Dort hat die AI lokale Geschäfte angerufen, um die Öffnungszeiten am “Labour Day” herauszufinden. Die Ergebnisse sind nun auf Google Maps aktualisiert aufzufinden.

Google hat Duplex zuerst auf seinen Pixel-Phones gelauncht, mittlerweile aber auch den Rollout auf anderen Android-Geräten – Version 5.0 oder neuer – und auf iPhones, die den Google Assistant installiert haben, gestartet.

Duplex-Support benötigt

Und so funktioniert es: Der User muss zuerst den Google Assistant am Smartphone aktivieren und ihn dann bitten, zum Beispiel eine “lunch, breakfast oder dinner-“Reservierung zu machen. Dies aktiviert den Duplex-Dienst. Einmal erwacht, erhält man eine Liste von allen Restaurants in der Umgebung. Google betont an dieser Stelle, dass nicht alle Zielorte das KI-Feature supporten. Deshalb sei es wichtig, das passende Lokal zu bestimmen. Danach fragt der Google Assistant nach der Anzahl der Leute und einem alternativen Zeitrahmen, sollte der gewünschte Termin nicht verfügbar sein. Erst dann ruft die KI im Restaurant an.

KI kann auch canceln

Innerhalb von 15 Minuten erhalte man folglich eine Reservierungs-Bestätigung. Sollte es nicht geklappt haben, weil es keinen Platz gab oder niemand erreichbar war, informiere der Assistant auch hierbei den Smartphone-Besitzer.

Überlegt man es sich anders oder findet doch keine Zeit zum Essen gehen, so kann die KI auch Termine canceln. In Zukunft soll Google Duplex auch Autos reservieren können, so der Plan.

KI ohne Kontrolle

Ein großer Kritikpunkt – der bei allem Erstaunen über die Menschen-mimende AI auftaucht – ist, dass man als User keine Chance hat, der Aufzeichnung des Gesprächs zwischen Duplex und Zielpersonen zu lauschen. Auch ein Transkript davon ist nicht möglich. Der Konzern schweigt bezüglich solcher Anfragen.

Abschließend ist zu erwähnen, dass Google bei seinem Duplex-Service eine Art “Spam-Schutz” eingebaut hat: Wer aus Spaß an der Freude bei mehreren Restaurants über die KI Termine bucht und sie dann storniert, der verliert Google Duplex. Der Tech-Gigant sperrt den Dienst für einen gewissen Zeitraum, um Duplex daran zu hindern, Lokale und andere Dienstleister mit “Cancel-Calls” vollzuspammen.


⇒ Neuseeland Google Blog

⇒ Google Blog

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Eyyes
(c) Eyyes - Das Kremser KI-Unternehmen Eyyes möchte für mehr Sicherheit im Verkehr sorgen.

Das Kremser Startup Eyyes (ehemals AVI-Systems) hat eine Sensorik-Technologie für autonomes Fahren entwickelt, welche die gleiche Rechenleistung wie namhafte US-Konkurrenz bieten soll, dabei aber 90 Prozent weniger Energie verbrauche, wie brutkasten berichtete. Im März des heurigen Jahres wurde die Firma vom Stuttgarter Software-Spezialist Vector Informatik mehrheitlich (96,16 Prozent) übernommen. Nun wurde man im Nachbarland mit einem Preis prämiert.

Eyyes: Gefahren reduzieren

Oft ist es nur ein kurzer Blick aufs Handy oder ein Sekundenschlaf – und ein Auto rast mit mehr als 100 km/h in eine Straßenbaustelle. Allein auf Deutschlands Autobahnen kommt es im Schnitt einmal wöchentlich zu derartigen Unfällen. Die Folgen sind meist verheerend: Die Baustellenfahrzeuge werden beschädigt, im schlimmsten Fall gibt es Verletzte und Tote. Autobahnmeister, Pannenhelfer, Polizei und Feuerwehr setzen sich täglich für die Sicherheit ein – doch ihre Arbeit wird durch unaufmerksames Verhalten von Autofahrern massiv gefährdet.

Das KI-System des niederösterreichischen Unternehmens Eyyes soll diese Gefahren deutlich reduzieren können: “Das ‘CollisionEye’ des Kremser Startups warnt Arbeiter und Einsatzkräfte an Gefahrenstellen frühzeitig, wenn ein Kfz oder LKW ungebremst auf sie zurast. Die Lösung wurde auf Deutschen Autobahnen intensiv getestet”, heißt es per Aussendung.

Virtueller Sicherheitskorridor

Das “CollisionEye” warnt konkret Einsatzkräfte in Echtzeit, wenn sich Fahrzeuge gefährlich nähern. Sobald ein Einsatzfahrzeug stoppt, erstellt das System mithilfe einer Kamera einen virtuellen Sicherheitskorridor hinter dem Fahrzeug. Die KI analysiert die Umgebung in Echtzeit, erkennt Gefahrenquellen und berechnet potenzielle Kollisionen. Nur bei tatsächlicher Gefahr werden akustische, optische und mobile Funkalarme ausgelöst. Damit sich Einsatzkräfte im Notfall rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

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