04.03.2016

Google steckt 27 Millionen Euro in europäische News-Tech-Unternehmen

Der Suchmaschinenriese Google will aus seinem Innovationsfonds den digitalen Journalismus in 23 europäischen Ländern weiter fördern.
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Google investiert 27 Mio. Euro in die europäische News-Szene. (georgejmclittle - Fotolia.com)

Wer Google nutzt, weiß, dass er das findet, was er braucht. Der Suchmaschinenriese ist heute in allen Bereichen des alltäglichen Lebens gegenwärtig. Google zeigt sich bei den weltweiten Suchanfragen als Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen.

Das Wichtigste für den Erfolg des Unternehmens sind die Inhalte im Datennetz. Denn je mehr interessante Inhalte oder News im Netz zu finden sind, desto mehr wird von den Usern gesucht. Gerade deshalb will Google nun mehr als 27 Mio. Euro in europäische Nachrichten-Unternehmen investieren.

Ziel ist die Förderung des digitalen Journalismus

Das Ziel der Finanzierung ist laut Google CEO Sundar Pichai, Innovationen im Bereich des digitalen Journalismus in Europa über die nächsten drei Jahre voranzutreiben. Das News-Tech-Projekt „The Digital News Initiative“ (DNI) ist das erste, das Google aus seinem Fonds von 150.000.000 € finanzieren wird.

Investiert wird in 128 Unternehmen, die nützliche Dienste für Medien bereitstellen wie etwa eine automatische Content Personalisierung, Roboter-Journalismus oder ein Online-Tool, das Social Media-Kanäle in Echtzeit-Reporting überprüft.

+++ Mehr zum Thema: AustrianStartups unterstützt Googles “Digital Workshop Österreich” +++

Der neue DNI-Fonds will Projekte in drei Kategorien finanzieren:

  • Prototyp-Projekte – bis zu 50.000 € Investment
  • Startups und Nachrichten-Organisationen – bis zu 300.000 € Investment
  • Große Organisationen erhalten ein höheres Investment

In der ersten Investmentrunde nehmen Startups in über 23 europäischen Ländern teil. Die größten Projekte, die Google finanzieren will, liegen in Deutschland, Großbritannien, Spanien, Frankreich und Belgien.

El Diario: Crowdfunding für Journalisten

Untern den 128 Projekten in Europa hebt Google besonders das Startup El Diario hervor. Die spanische Website bietet einen Finanzierungsdienst für Journalisten an, der auf einem Crowdfunding-Modell basiert. Mit dem Dienst werden Leser einer bestimmten Nische gezielt gesucht und eingeladen, eine Geschichte oder einen Artikel zu finanzieren.

Spectrm: One-to-One-Kommunikation mit Lesern

Ein weiteres spannendes Projekt, das Google finanziert, ist das deutsche Startup Spectrm. Der Dienst soll Verlegern die Möglichkeit bieten, ihre Artikel über Messenger zu verteilen und in direktem Kontakt mit den Lesern zu stehen und zu kommunizieren.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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