“go international”-Initiative verlängert: 25,6 Millionen Euro bis 2021
Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl und WKO-Präsident Harald Mahrer haben im Rahmen des Exporttags die "go-international"-Initiative bis 2021 verlängert. Unter anderem soll der Export nach Südostasien und Afrika verstärkt gefördert werden.
Wirtschaftsministerin Elisabeth Udolf-Strobl verkündet im Rahmen der Exporttags der WKO, die Internationalisierungsinitiative “go-international” bis zum Jahr 2021 zu verlängern. Eine entsprechende Vereinbarung wurde gemeinsam mit Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer im Rahmen einer Pressekonferenz unterzeichnet. Insgesamt stehen für die Initiative über die kommenden zwei Jahre knapp 25,6 Millionen Euro zur Verfügung.
“Wir definieren das Exportgeschäft als eine wichtige Säule der Wirtschaft”, sagt Udolf-Strobl. Gerade in geopolitisch schwierigen Zeiten braucht die Wirtschaft Planbarkeit und Stabilität, daher wird go-international fortgesetzt. Konkret sind laut Udolf-Strobl dabei drei Säulen von Bedeutung: Die Förderung von Technologie und Digitalisierung, das Motivieren künftiger Exporteure zum Sprung ins Ausland und das Erschließen neuer Wachstumsmärkte.
Chancen für Startups im internationalen Geschäft
Der erste Punkt zielt unter anderem auf Startups, welche laut Mahrer immer größere Zuwachsraten verzeichnen. Laut Mahrer werden die Startups unter anderem durch das Global Incubator Network (GIN) unterstützt. Zudem gibt es mit internationalen Forschungseinrichtungen Kooperationen, aus denen sich weitere Partnerschaften entwickeln können.
Außerdem verweist Mahrer darauf, dass Österreich allein wegen der Größe ein beschränkter Markt ist und daher Potenzial in der internationalen Expansion liegt – unter anderem in den bevölkerungsreichen Ländern China und Indien.
Die größten Exportmärkte
Derzeit ist Deutschland der mit Abstand größte Exportmarkt für österreichische Unternehmen, gefolgt von den USA und Italien. Auf Platz 10 der Top10 liegt der Wachstumsmarkt China. “Der Export nach China und Indien ist in den vergangenen Jahren immer um über zehn Prozent gewachsen”, sagt Mahrer. Dementsprechend werde man in den kommenden Jahren auch Indien stärker unter die Lupe nehmen. Dieser Markt ist zwar sehr fragmentiert und unterscheidet sich stark von China und Südostasien. Zugleich bieten sich aber auch großartige Geschäftschancen, da Indien gegenüber Europa aufholen möchte.
Zugleich wird die Präsenz in Afrika und in Südostasien ausgebaut. Die Aussenwirtschaft Austria ist bereits mit sechs Offices in Afrika vertreten, nächstes Jahr soll es einen Südafrika-Schwerpunkt geben: Unter anderem ist eine Reise mit dem Bundespräsidenten in das südlichste Land des Kontinents geplant. Doch auch Ostafrika, die Maghreb-Staaten und Ägypten sind laut Mahrer interessant. Österreichs Unternehmen sollen sich hier unter anderem im Bildungsbereich engagieren und so mit einer Kombination aus Entwicklungshilfe und Exportgeschäft punkten. Weiteres Potenzial sieht er in Umwelttechnologie.
Bezüglich Südostasien verweist Mahrer unter anderem darauf, dass vor Kurzem ein AussenwirtschaftsCenter in Vietnam eröffnet wurde. Auch Vietnam ist mit seinen knapp 100 Millionen Einwohnern ein reizvoller Markt. Udolf-Strobl betont in ihrer Eröffnungsrede des Exporttags, dass rund 40 Prozent des globalen Wirtschaftswachstums in Asien stattfindet.
Wachsendes Exportgeschäft
Im vergangenen Jahr hat das österreichische Exportvolumen die Marke von 150 Milliarden Euro durchbrochen. Im Jahr 2019 soll das Exportvolumen bei 154 Milliarden Euro liegen, für 2020 hält Mahrer die Marke von 160 Milliarden Euro für “ein realistisches Ziel.” Zur Zeit von Österreichs EU-Beitritt vor über 20 Jahren (1995) lag das Exportvolumen noch bei 37 Milliarden Euro. Fast jeder zweite Job in Österreich hängt direkt oder indirekt an der Exportwirtschaft.
Seit dem Jahr 2003 wurden 35.000 österreichische Unternehmen durch go-international unterstützt. Die erneuerte Go-international-Runde läuft konkret bis 31. März 2021, die Auszahlung an die WKO erfolgt in Tranchen: 2019 werden sieben Millionen Euro ausgezahlt, 2020 über 12,6 Millionen Euro und 2021 knapp sechs Millionen Euro.
VERBUND X Accelerator: Neue Proof-of-Concept-Projekte und neuer Call
Batch 6 des VERBUND X Accelerators startet in die Acceleration-Phase und der Call für Batch 7 läuft bereits - mit weiteren Corporate-Partnern und sechs neuen Suchfeldern.
VERBUND X Accelerator: Neue Proof-of-Concept-Projekte und neuer Call
Batch 6 des VERBUND X Accelerators startet in die Acceleration-Phase und der Call für Batch 7 läuft bereits - mit weiteren Corporate-Partnern und sechs neuen Suchfeldern.
Der Call für Batch 7 des VERBUND X Accelerators (VXA) ist gestartet. Startups und innovative Unternehmen aus der ganzen Welt sind dazu aufgerufen, sich zu bewerben, wenn sie Lösungen für die konkreten Anforderungen von VERBUND und den Corporate-Partnern im Accelerator liefern können.
6 Suchfelder für Batch 7
Gemeinsam mit den Partnern – diesmal RHI Magnesita, Axpo und Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) – definierte VERBUND nämlich wieder sechs konkrete Suchfelder: 3D Plant Modelling, Robotics in Property Operations, Energy Storage for Real Estate Properties, Additional Value from Biomethane, Automated Aerial Survey without GNSS Signal und Digital App for Private Customers (detaillierte Beschreibungen siehe unten). Der Call ist nun bis 8. Dezember offen. Im Februar erfolgt dann der Startschuss mit dem Innovation Camp.
Der sechste Batch des VERBUND X Accelerators ging bereits in die Acceleration-Phase, die nun bis Februar dauert. Gemeinsam mit den Corporate-Partnern MOON – eine Tochter der Porsche Holding, Axpo, RHI Magnesita, voestalpine AG und wienerberger sowie den VC-Partnern Speedinvest, Elevator Ventures, UNIQA Ventures und Greiner Innoventures hatte VERBUND acht Suchfelder definiert, wie brutkasten berichtete.
8 Startups aus 77 Bewerbungen ausgewählt
Aus insgesamt 77 Bewerbungen aus 21 Ländern wurden schließlich acht Startups ausgewählt, um beim zweitägigen Innovation Camp gemeinsam mit Mitarbeiter:innen von VERBUND und den Corporate-Partnern mögliche Proof-of-Concept (PoC)-Projekte zu entwerfen. In der Acceleration-Phase bis Februar werden diese PoC-Projekte nun umgesetzt, mit dem Ziel, in eine weitere Zusammenarbeit zu münden. Die Ergebnisse werden beim Demo Day am 20. Februar präsentiert.
“Gemeinsam die Energiezukunft gestalten und den Weg dorthin beschleunigen”
Bis dahin wird intensiv an den Projekten gearbeitet. “Es wurde von den Teams in den vergangenen zwei Tagen viel geleistet. Das Ziel ist klar: Gemeinsam die Energiezukunft gestalten und den Weg dorthin beschleunigen”, sagte Franz Zöchbauer, Managing Director VERBUND X Ventures bei der Präsentation der Projekte durch die gemeinsamen Teams aus Startups und Corporates.
Fünf PoC-Projekte mit insgesamt sechs Startups gehen nun in die Acceleration-Phase. Zudem identifizierten VERBUND X Ventures und die VC-Partner Elevator Ventures, Uniqa Ventures, Speedinvest und Greiner Innoventures zwei Startups, bei denen nun ein mögliches Investment ausgelotet wird.
Die fünf PoC-Projekte
Hive Power & VERBUND, Moon und Porsche Holding
Um Schwankungen bei Photovoltaik und Windenergie auszugleichen, sollen künftig auch E-Autos aggregiert als Stromspeicher genutzt werden. VERBUND, Moon und Porsche Holding testen dazu gemeinsam mit dem Schweizer Startup Hive Power und dessen System Flexo neue Möglichkeiten. Mit dem System können E-Autos dann laden, wenn der Strom am günstigsten ist und wieder entladen und somit Strom verkaufen, wenn dieser teuer ist. Dabei bleibt der Bedarf der Fahrer:innen immer berücksichtigt. Im PoC-Projekt soll das Potenzial für eine Anwendung mit den Corporate-Partnern und in weiterer Folge für eine breitere Endkunden-Gruppe in Österreich festgestellt werden.
Fast Sense & RHI Magnesita
Für RHI Magnesita spielt Wasserstoff eine wichtige Rolle auf dem Weg zur CO2-Neutralität. Der Konzern nutzt bereits in einem seiner Werke ein Gemisch aus Erdgas und Wasserstoff. Das Startup Fast Sense soll mit seiner Technologie zur Gas-Analyse dabei helfen, diesen Vorgang zu optimieren. Im Proof-of-Concept-Projekt sollen nun die Möglichkeiten eruiert werden.
BReact, Heureka Labs & VERBUND
Die Überprüfung von Daten auf deren Qualität ist ein komplexer und zeitraubender Prozess. Gemeinsam mit den Startups BReact und Heureka Labs will VERBUND hier sogenannte AI Agents zur Hilfe nehmen. Diese sollen den Daten-Expert:innen des Energieanbieters mittels Chatbot-Interface nicht nur dabei helfen, mögliche Fehler in den Daten rascher zu erkennen, sondern in weiterer Folge auch Wege zur Behebung dieser Fehler liefern. Im PoC-Projekt soll ein erstes System aufgebaut und getestet werden.
Kraftblock & voestalpine und VERBUND
Die Dekarbonisierung der Industrie erfordert effektive Energiespeicherlösungen, um einen zuverlässigen und effizienten Betrieb zu gewährleisten. Das deutsche Scaleup Kraftblock hat so eine Energiespeicherlösung entwickelt, mit der Temperaturen bis zu 1.000 Grad Celsius gespeichert und in weiterer Folge für industrielle Prozesse genutzt werden können. Im PoC-Projekt soll nun in den kommenden Monaten festgestellt werden, wie die Corporate-Partner das konkret einsetzen können und ob der Betrieb auch wirtschaftlich ist.
EMCEL & Axpo
Grüner Wasserstoff gilt vor allem in der Industrie als Energieträger der Zukunft. Damit er richtig genutzt werden kann, muss er auch Qualitätsansprüche erfüllen, was eine Reinheitsmessung erfordert. Das Unternehmen EMCEL hat ein vergleichsweise kompaktes Gerät, etwa in Größe einer Waschmaschine, entwickelt, mit dem eine solche Messung einfach, flexibel und auch in kleinem Maßstab möglich ist. Corporate-Partner Axpo betreibt eine erste kleine Erzeugungsanlage in der Schweiz und will im Zuge des PoC-Projekts den Einsatz des EMCEL-Geräts testen.
Die zwei möglichen VC-Cases
Mitiga Solutions aus Barcelona
Mitiga Solutions mit Sitz in Barcelona unterstützt seine Kunden bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Assets. Mit dem Produkt “EarthScan” bietet das Startup eine umfassende On-Demand-Risikoanalyse. Profitieren sollen davon unter anderem Betreiber von Wind- und Photovoltaik-Kraftwerken. VERBUND X Ventures, Elevator Ventures, Uniqa Ventures und Speedinvest loten nun ein mögliches Investment aus.
Gridcog aus London
Das in London ansässige Startup Gridcog bietet mit seiner Plattform Langzeit-Simulationen für Kraftwerks-Standorte. Kunden sollen damit besser abschätzen können, ob der Betrieb langfristig rentabel ist. VERBUND X Ventures, Elevator Ventures, Uniqa Ventures und Speedinvest eruieren nun ein mögliches Investment.
Die sechs Suchfelder für Batch 7
3D Plant Modelling – RHI Magnesita & Axpo
Einige der Anlagen von RHI Magnesita und Axpo sind schon sehr lange in Betrieb und es liegen daher keine aktuellen, digitalen Baupläne für sie vor. Die beiden Corporate-Partner suchen daher über den VERBUND X Accelerator Unterstützung, um aktuelle 3D-Modelle der Anlagen zu erstellen, die dann etwa bei Renovierungsarbeiten eingesetzt werden können.
Robotics in Property Operations – BIG
Die BIG betreibt etwa 2.000 Liegenschaften. Deren Instandhaltung ist zeit- und arbeitsintensiv. Im VERBUND X Accelerator sucht die Bundesimmobiliengesellschaft nach Robotik-Unternehmen, mit denen eine Vielzahl möglicher Einsatzbereiche für Roboter in den Liegenschaften, etwa in den Bereichen Inspektion und Dokumentation, überprüft werden soll.
Energy Storage for Real Estate Properties – BIG
Im Zuge der Nachhaltigkeitsstrategie nutzt die BIG auch umfassende Photovoltaikanlagen, etwa auf den von ihr verwalteten Universitätsstandorten. Dazu sucht die Bundesimmobiliengesellschaft im VERBUND X Accelerator nach praktischen Speicher-Lösungen, die ohne die Notwendigkeit von Neubauten in den Liegenschaften installiert werden können.
Additional Value from Biomethane – Axpo
Axpo betreibt bereits umfangreiche Biogas-Kraftwerke in der Schweiz und verfolgt dabei weitere Wachstumspläne. Verstärkt will sich das Unternehmen auch in der Biomethan-Produktion engagieren. Im VERBUND X Accelerator sucht Axpo nun nach Lösungen, mit denen Biomethan-Produktion und -Nutzung weiter verbessert werden kann, konkret etwa in den Bereichen Transport und CO2-Nutzung.
Automated aerial survey without GNSS signal – VERBUND
Bei der Inspektion von Wasserkraftwerken werden Drohnen mittlerweile umfassend eingesetzt. Diese müssen aber aktuell noch manuell gesteuert werden. Denn prinzipiell wäre ein Einsatz autonomer Drohnen zwar möglich, die dafür notwendige Satellitennavigation fällt jedoch aufgrund des Terrains oft aus. VERBUND sucht daher im Accelerator nach Lösungen, die dieses Problem nicht haben oder umgehen.
Digital App for Private Customers – VERBUND
Smart-Meter-Daten ermöglichen genaue Einblicke in den Energieverbrauch. Mit einer App will VERBUND diese Auswertungen Endkund:innen zugänglich machen, damit etwa tägliche Kosten einsehen können und ihren Energie-Konsum somit besser kontrollieren können. Zur Umsetzung der App, die noch einige weitere Funktionen vereinen soll, etwa Möglichkeiten zum Vertragswechsel, sucht VERBUND im Accelerator nach Unterstützung.
Die Bewerbungsphase für den 7. Batch des VERBUND X Accelerators dauert noch bis 8. Dezember. Nach der Auswahl startet das Programm mit dem Innovation Camp am 19. und 20. Februar. Am 20. Februar findet außerdem der Demo Day von Batch 6 statt. Der Demo Day von Batch 7 findet dann im Juni statt.
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