21.04.2023

Global Entrepreneurship Monitor: Wie Österreich beim Unternehmertum aufgestellt ist

Der Global Entrepreneurship Monitor (GEM) ist die größte internationale Vergleichsstudie zu Unternehmertum, an der Österreich seit 2012 regelmäßig teilnimmt. Am Freitag wurden die jüngsten Ergebnisse des GEM 2022/23 in Wien präsentiert.
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GEM
Christian Friedl, Studienleiter für Österreich und Professor am FH JOANNEUM in Graz / (c) aws/Schedl

Wie ist Österreich beim Unternehmertum aufgestellt? Eine detaillierte Antwort darauf liefert traditionsgemäß der Global Entrepreneurship Monitor (GEM), dessen jüngste Ergebnisse am Freitag in Wien präsentiert wurden. Beim GEM handelt es sich laut den Studienautor:innen um die größte internationale Vergleichsstudie zu Unternehmertum. Insgesamt wurde sie in über 100 Nationen durchgeführt. In regelmäßigen Abständen werden dabei Schlüsselindikatoren zu unternehmerischer Aktivität, Motiven, Chancen, Ökosystem und Demographie erhoben.

Global Entrepreneurship Monitor: “Gründungsdynamik nimmt zu”

Dem jüngsten GEM zufolge nimmt die “Gründugsdynamik” nach der Pandemie wieder an Fahrt auf. “49,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung sieht derzeit gute Gründungsmöglichkeiten in ihrer Region”, so Eva Landrichtinger, Generalsekretärin im Wirtschaftsministerium (BMAW), im Zuge der Präsentation.

Österreich verbessert sich damit im Vergleich mit den teilnehmenden europäischen Ländern auf Rang zehn. Ebenfalls jede:r Zweite betrachtet hierzulande eine Unternehmensgründung als erstrebenswerte Karriereoption (plus 4,7 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020).

SDGs & Frauen als Schwerpunkt

Im GEM wurden zudem Gründungsmotive erhoben. Dabei zeigt sich: Mehr als zwei Drittel der österreichischen Gründer:innen berücksichtigen Umwelt- oder soziale Aspekte bei Unternehmensentscheidungen und 37,9 Prozent gründen, um die Welt ihrer Definition nach “zum Besseren zu verändern”. Es wäre laut den Studienautor:innen aber noch mehr Potenzial vorhanden: Die Sustainable Development Goals sind beispielsweise nur weniger als einem Drittel der Gründer:innen bekannt.

Im Anschluss an die Präsentation fand auch eine Podiumsdiskussion zum GEM statt: (v.l.) BMAW Generalsekretärin Eva Landrichtinger, WKÖ Vizepräsidentin Amelie Groß, Holy Pit Gründer Asmir Samardzic, Lithoz CEO Johannes Homa, Vertreterin des Startup Beirats des BMAW Claudia Falkinger und aws Sprecher Matthias Bischof | (c) aws/Schedl

Weiters gibt der GEM Aufschluss über den Frauenanteil bei Unternehmensgründungen. “Der Frauenanteil steigt erfreulicherweise auf 44,8 Prozent. Es gibt jedoch noch viel zu tun, denn der Frauenanteil geht mit der Technologieintensität des Unternehmens stark zurück und 28,7 Prozent der Gründungsteams sind noch immer rein männlich”, so Amelie Groß, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Osterreich im Zuge der Präsentation.

Hervorragendes Förderangebot – Herausforderungen bei Bildung

Wie bereits die Jahre zuvor identifiziert der GEM auch Handlungsempfehlungen. “Während die Politik in Bezug auf Unternehmertum in Österreich durchschnittliche Bewertungen erhält, wird das heimische Förderangebot zur Unterstützung junger Unternehmen als sehr positiv wahrgenommen und erreicht im internationalen GEM-Vergleich heuer sogar Rang eins”, erläutert Christian Friedl, Studienleiter für Österreich und Professor am FH Joanneum in Graz.

Verbesserungsbedarf gibt es laut dem Experten allerdings im Bereich Entrepreneurship Education, und zwar vor allem in Schulen und der Berufsbildung. In der Gesamtbewertung des unternehmerischen Ökosystems liegt Österreich sowohl im europäischen als auch im internationalen Vergleich erneut im Mittelfeld.


Die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst:

  • Die Rate der Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer erholt sich langsam vom Einbruch im Zuge der Pandemie, auch im europäischen Vergleich.
  • Andere Schlüsselindikatoren wie die Rate der etablierten Unternehmen erreichen bereits wieder das Vor-Pandemie-Niveau und die stärker vom Tourismus abhängigen Bundesländer können die Rückgänge von 2020 kompensieren.
  • Die gesamte unternehmerische Aktivität nimmt gegenüber 2020 um 1,1 Prozentpunkte zu und liegt im internationalen Vergleich im Mittelfeld
  • Die Beschäftigungs- und Wachstumserwartungen von Österreichs Jungunternehmen sind derzeit zurückhaltend, die Unternehmensausstiege nehmen auf niedrigem Niveau wieder zu.
  • Frühere Internationalisierungsgrade werden noch nicht erreicht; Österreichs Jungunternehmen agieren jedoch wieder verstärkt international, auch im europäischen Vergleich.

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Reinhard Birke – General Manager NTT DATA Österreich, Hermann Erlach – General Manager Microsoft Österreich, Birgit Kraft-Kinz – CEOs FOR FUTURE Obmann-Stellvertretreterin, Marco Porak – Generaldirektor IBM Österreich, Rudolf Schrefl – CEO Drei Österreich (v.l.n.r) (c) CEOs FOR FUTURE/Martin Hron

2019 gegründet, zählt der Verein “CEOs for Future” mittlerweile mehr als 80 Topmanager:innen und Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zu seinen Unterstützer:innen – darunter einige der größten Namen der Tech-Branche. Vier davon haben am Donnerstag Einblick in aktuelle Projekte gegeben, die Künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um die Wirtschaft nachhaltiger und effizienter zu machen: Microsoft Österreich, IBM, Drei und NTT Data.

“CEOs For Future”-Obmann-Stellvertreterin Birgit Kraft-Kinz betonte dabei, dass technologische Innovationen entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der österreichischen Wirtschaft seien: „Die Digitalisierung und der gezielte Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind zentrale Hebel, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken und eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft zu schaffen“.

Künstliche Intelligenz als Werkzeug für Ressourcenschonung

Im Fokus standen Projekte, die auf Künstliche Intelligenz und Technologieoffenheit setzen. Laut Hermann Erlach seien die nämlich für die österreichische Wirtschaft essentiell. Der General Manager von Microsoft Österreich erklärt: „KI bietet enorme Potenziale, um Nachhaltigkeit und Effizienz in allen Branchen signifikant zu steigern. Eine aktuelle Economica-Studie im Auftrag von Microsoft zeigt, dass wir damit nicht nur die Wertschöpfung in Österreich um 18 Prozent steigern, sondern auch die Energiewende maßgeblich beschleunigen können“. Als Beispiel nannte Erlach die Supermarktkette Spar, die „KI-basierte Bedarfsprognosen“ anwendet, um Lebensmittel frischer zu halten und die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaforschung

Im September dieses Jahres war Österreich von schweren Unwettern betroffen. Insbesondere nach so einer Hochwasserkatastrophe ist der Einsatz technologischer Innovationen wichtiger denn je. Ziel ist es, extreme Wetterverhältnisse und Hochwasser frühzeitig vorhersagen zu können.

Marco Porak, Generaldirektor von IBM Österreich, präsentierte ein Projekt in Zusammenarbeit mit der NASA. Das soll präzisere Wettervorhersagen und globale Klimaforschung ermöglichen: „Durch die Analyse globaler Satellitendaten liefern KI-Modelle Warnungen vor Stürmen, Hochwasser, Unwettern und anderen Wetterextremen“. Zudem sollen diese Daten auch für Nachhaltigkeitsprojekte zum Schutz und Ausbau von Wäldern verwendet werden.

Auch NTT Data Österreich spricht sich für eine “nachhaltige Energiewirtschaft und einen hohen Lebensmittelstandard” aus. General Manager Reinhard Birke stellte dafür die Plattform “Hydro 4.0” vor. Sie soll das Sicherheitsmanagement von Wasserkraftwerken und die Absicherung von Staudämmen mit Echtzeit-Bildübertragung und Warnmeldungen verbessern.

“Drei Wetter”: Ausweitung des Projekts auf 100 Gemeinden zur Extremwetterprognose

Einer der führenden Telekommunikationsanbieter Österreichs gab die Ausweitung seines Projekts „Drei Wetter“ bekannt. Rudolf Schrefl, CEO von Drei Österreich, bestätigt: „Nach dem abgeschlossenen Rollout in Vorarlberg stellen wir die intelligenten Wettermessstationen nun auch 100 Gemeinden in Niederösterreich und Einsatzorganisationen zur Verfügung.”

Diese digitalen Wettermessstationen ermöglichen genauere Vorhersagen von Wetterphänomenen und unterstützen die Einsatzkräfte in den Gemeinden dabei, potenzielle Extremwetterlagen besser einzuschätzen. Mit den digitalen Wettermessstationen werden Wetterphänomene besser vorhergesagt. Das hilft zum Beispiel den Einsatzkräften in den jeweiligen Gemeinden, mögliche Extremwetterlagen besser einschätzen zu können.

Tech-Unternehmen setzen gemeinsam auf nachhaltige Transformation

Die Unternehmen sind sich in einem Punkt einig: Technologische Innovationen sind entscheidend, um Österreichs Wirtschaft und Gesellschaft auf einen erfolgreichen und nachhaltigen Kurs zu bringen. Der gemeinnützige Verein “CEOs For Future” konzentriert sich gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen auf die „Beschleunigung der nachhaltigen Transformation zu einer fossilfreien, umwelt- und rohstoffschonenden Wirtschaft und Gesellschaft“.

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