31.01.2023

Geschäftsmodell Kartoffel: Startup schreibt Messages auf Erdäpfel

Ein Investor meinte zur Idee, das sei "Dummheit auf einem Stock".
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Potato Parcel, Kartoffel drucken lassen,
(c) Potato Parcel - Mit der Kartoffel zum Erfolg.

Kreativität ist eine Grundeigenschaft in der Startup-Welt. Manches “out of the box-thinking” artet jedoch aus und endet als skurrile Idee in Gründungsmemoiren. Anderes wiederum ist in vielen Augen zum Scheitern verurteilt, überrascht dann aber mit seiner Performance. So auch das US-Startup Potato Parcel.

Potato Parcel bei Shark Tank

Sichtbar wurde das Unternehmen erstmals 2016 in der US-Variante von “2min2mio” namens “Shark Tank“. Kurz davor hatte Gründer Alex Craig für 42.000 US-Dollar sein Startup an Riad Bekhit verkauft. Der nahende Auftritt im TV jedoch führte dazu, dass sich der Founder einen US-Dollar von jedem künftigen Verkauf sicherte.

Das Geschäftsmodell: Für knapp zehn US-Dollar schreibt das Startup personalisierte Nachrichten auf eine Kartoffel und schickt sie als Paket an die Zielperson – auch anonym und mit bösen Nachrichten, wenn erwünscht.

Während es in der Show von Investor Mark Cuban heftige Kritik und Gelächter für die Pitcher gab (“this is stupid on a stick”), investierte sein damaliger TV-Kollege Kevin O’Leary 50.000 US-Dollar für zehn Prozent und einer Vereinbarung über die Aufteilung der Lizenzgebühren.

Sechsstellige Umsätze und Google als Kunde

Keine zwei Jahre später konnte Potato Parcel rund 70.000 Kartoffeln verkaufen und sechsstellige Jahresumsätze erzielen, die sich auch heute noch in ähnlicher Größe halten. Mittlerweile gibt es personalisierte Kartoffel-Bundles (inklusive der Möglichkeit Gesichter von Haustieren oder etwa Celebrities drucken zu lassen), die sich preislich zwischen 20 und etwas über 30 US-Dollar bewegen.

Potato Parcel
(c) Potato Parcel – Auch Gesichter, hier Danny de Vito, sind Bestandteil des Angebots von Potato Parcel.

Zudem konnte das Startup die Produktpalette erweitern und führt nun, neben der Kartoffel, Portraits-Bilder, personalisierbare Socken, Pölster, Decken und Rucksäcke im Portfolio.

Potato Parcel hat mittlerweile auch den b2b-Markt betreten und kann auf namhafte Kunden, wie Google, Salesforce, Yelp oder Hasbro verweisen.

Bekhit selbst fiel nach Sharktank durch PR-Aktionen auf, etwa als er 150 NBA-Playern (zunächst anonym) eine Kartoffel mit Glückwünschen sandte. Nachdem Basketballstar Dirk Nowitzki das Geschenk für das Erreichen von 30.000 Punkten auf Twitter publik gemacht hatte, bekannte sich der selbsternannte “Chief Potato Officer” (CPO) zur Aktion.

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Niki Futter über WIN und Dachfonds
Niki Futter | Foto: Patrick Münnich/Angels United GmbH & Adobe Stock (Hintergrund)

Während in Österreich der Wahlkampf in der heißen Phase ist, ist im großen Nachbarland Deutschland noch ein Jahr Zeit bis zur Bundestagswahl. Vielleicht hat es Startup-Politik dort nun genau deswegen kurz auf die ganz große Bühne geschafft. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) unterzeichneten am vom Wirtschaftsministerium organisierten “Start-up Germany Summit” eine Absichtserklärung für ein “umfangreiches Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Wachstums- und Innovationskapital (WIN) in Deutschland”.

Große Banken, Versicherungen und Konzerne bei WIN-Initiative dabei

Ebenfalls unter den 39 Unterzeichner:innen waren Vertreter:innen zahlreicher großer Banken, Versicherungen und anderer Unternehmen, etwa Allianz, BlackRock Deutsche Bank und Henkel, sowie von der Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die eine zentrale Rolle bei WIN spielen soll. Gemeinsam will dieses Bündnis “etwa zwölf Milliarden Euro bis 2030 in die weitere Stärkung des deutschen Venture Capital-Ökosystems” investieren.

12 Milliarden Euro: Nicht nur direkte Investitionen in VCs

Das soll einerseits über “direkte Investitionen in Wachstums- und Innovationskapital” passieren, also mit einem Modell, das dem von den österreichischen Startup-Institutionen geforderten und von der ÖVP mittlerweile ins Wahlprogramm aufgenommenen Dachfonds ähneln dürfte. Daneben soll das Kapital aber auch in “die finanzielle Unterstützung beim Aufbau von Startup-Factories” oder strukturelle Beiträge wie den “Aufsatz und Vertrieb von VC-Investmentvehikeln für geeignete Privatpersonen” fließen.

Futter: “zeigt uns, dass die Regierung in Deutschland die Situation der Startups erkannt hat”

Sollte die das Vorhaben zum Vorbild für Österreich werden? Business Angel Niki Futter, seines Zeichens auch Chairman of the Board von invest.austria, meint gegenüber brutkasten: “Die WIN-Initiative der Bundesregierung zeigt uns, dass die Regierung in Deutschland die Situation der Startups erkannt hat.” invest.austria hat erst kürzlich gemeinsam mit drei weiteren Organisationen die “Vision 2030” präsentiert (brutkasten berichtete).

Auch in Österreich fehle es an ausreichend Risikokapital aus dem Inland, sagt Futter nun weiter. Daher seien vielversprechende Startups gezwungen, im Ausland nach Investor:innen zu suchen. “Dadurch verlieren wir nicht nur wirtschaftliche Potenziale, sondern auch Innovationskraft, die für das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes entscheidend wäre”, meint Futter.

Dachfonds-Vorschlag mit gleicher Zielsetzung: “Kapital heimischer institutioneller Investoren bündeln”

Deutschland habe mit der WIN-Initiative “einen wichtigen Schritt getan, um genau dieses Problem anzugehen”. “Ähnlich wie dort gibt es auch in Österreich erhebliche Vermögen bei institutionellen Investoren – wie Pensionskassen und Versicherungen –, die bisher nur selten in Risikokapital investiert werden”, so Futter. Mit dem Dachfonds-Vorschlag verfolge invest.austria genau die Strategie: “das Kapital heimischer institutioneller Investoren bündeln und es als Anker-Investor für heimische Startups und KMUs in der Wachstumsphase einsetzen”.

WIN: Futter hofft auf Dachfonds-Einführung mit nur einem Jahr Verzögerung

Und der Business Angel fügt an: “Bei der Einführung der Mitarbeiterbeteiligung im Jänner 2024 waren wir rund ein Jahr später als Deutschland. Wenn wir ein Jahr Verzögerung gegenüber unserem größten Wirtschaftspartner als gegeben hinnehmen, dann sollten wir im Sommer 2025 den von uns vorgeschlagenen Dachfonds zur Wirkung bringen”. Es sei “eine wichtige Aufgabe mit großen Auswirkungen, die die kommende neue Bundesregierung schnellstmöglich angehen muss”.

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