19.01.2023

Genesis: Pleite nächster großer Krypto-Firma dürfte bevorstehen

Die Pleite der Börse FTX hat eine ganze Reihe weiterer Kryptofirmen in Mitleidenschaft gezogen. Das Lending-Unternehmen Genesis stoppte bereits im November alle Auszahlungen an Kund:innen. Berichten zufolge könnte das Unternehmen diese Woche nun auch einen Insolvenzantrag stellen.
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The logos of Digital Currency Group and its subsidiary Genesis on screens
Foto: Adobe Stock

Im November hat die Pleite der Kryptobörse FTX die Branche erschüttert – und auch eine ganze Reihe anderer Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Eines davon: Genesis. Die auf den Verleih von Krypto-Assets (Lending) spezialisierte Firma stoppte kurz nach der FTX-Pleite sämtliche Auszahlungen von Kund:innen. Kein gutes Zeichen – und deswegen spekulierten viele, dass es wohl nur mehr eine Frage der Zeit sei, bis die Pleite des Unternehmens offiziell werden würde.

Der Konkurrent BlockFi etwa hatte noch im November einen Insolvenzantrag eingereicht. Bei Genesis dagegen blieb dieser bisher aus. Die Verhandlungen mit Gläubigern liefen weiter.

Jetzt dürfte es allerdings doch dazu kommen: Das Unternehmen bereite einen Insolvenzantrag vor, der noch diese Woche eingereicht werden dürfte. Das berichtete Bloomberg unter Verweis auf Insider. Allerdings würden die Gespräche weiterlaufen und die Pläne könnten sich noch ändern, hieß es weiter. Das Unternehmen nehmen selbst wollte den Bericht nicht kommentieren.

Auch Verkauf von CoinDesk steht zur Debatte

Genesis ist ein Tochterunternehmen der börsenotierten Digital Currency Group (DCG). Neben Genesis gehören unter anderem auch der Vermögensverwalter Grayscale, der unterschiedliche Bitcoin- und Krypto-Fonds anbietet, sowie das Online-Magazin CoinDesk zu DCG.

Ein Verkauf von CoinDesk steht ebenfalls zur Debatte. CoinDesk-CEO Kevin Worth bestätigte dies gegenüber dem Branchenmedium The Block. Diese Woche hat DCG ihren Aktionär:innen mitgeteilt, vorerst keine Dividenden auszuschütten.

Winklevoss-Zwillinge im Clinch mit Genesis

Der Auszahlungsstopp von Genesis betraf nicht nur unmittelbare Kund:innen des Unternehmens. In Mitleidenschaft gezogen wurden auch Kund:innen der US-Kryptobörse Gemini, die deren Lending-Angebot Gemini Earn nutzen. Hinter diesem steht ebenfalls Genesis. Die Gründer von Gemini sind die Winklevoss-Brüder, die vor allem aufgrund ihres Rechtsstreits mit Mark Zuckerburg über die Gründung von Facebook bekannt wurden.

Und die beiden Brüder sind zuletzt auch zunehmend untentpannt geworden, was die Situation von Genesis angeht. Cameron Winklevoss hat DCG-Chef Barry Silbert mehrfach öffentlich attackiert und unter anderem vorgeworfen, Kund:innengelder zwischen den unterschiedlichen DCG-Firmen verschoben zu haben. Er forderte daher auch Silberts Rücktritt.

Genesis soll wohl fortgeführt werden

Schon Wochen vorher hatte Gemini ein Gläubiger-Kommitte formiert, um sich mit anderen Betroffenen abzustimmen. Die Gespräche mit Genesis und Silbert sind aber dann offensichtlich alles andere als zur Zufriedenheit der Gemini-Chefs verlaufen.

Laut einem Bericht von The Block soll es sich beim nun möglicherweise bevorstehenden Insolvenzantrag um einen nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts handeln. Dies bedeutet unter anderem, dass angestrebt wird, das Unternehmen fortzuführen und zu sanieren.

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Neuer CEO bei CycloTech: Marcus Bauer (c) CycloTech

Mit Vorfreude blickt Bauer auf seine neue Aufgabe: „CycloTech ist für mich ein Unternehmen mit beispielloser Innovationskraft. Die CycloRotor-Technologie bietet Möglichkeiten, die die Luftfahrt nachhaltig verändern werden“. Der neue CEO freue sich darauf, „gemeinsam mit dem Team an dieser spannenden Zukunft zu arbeiten, die Entwicklung neuer elektrischer Antriebe voranzutreiben und die Luftmobilität zu revolutionieren“.

Neuer CEO besitzt “Innovationsgeist”

Der künftige CEO Marcus Bauer bringt über 20 Jahre Erfahrung in Führungspositionen mit. Zuvor war er unter anderem bei internationalen Unternehmen wie Airbus, Siemens und Rolls-Royce tätig. Laut Presseaussendung begleitete er in seiner Karriere bereits „zahlreiche technologische Durchbrüche“.

Mit seinem „technischen Know-how“, seiner „strategischen Führungsstärke“ und seinem „Innovationsgeist“ gilt Bauer als ideale Besetzung für die CEO-Position. Seine Aufgabe wird es sein, CycloTech in der Wachstumsphase zu unterstützen und das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Luftfahrtindustrie zu entwickeln.

Kinsky bleibt trotz Rücktritt im Unternehmen

Nach sieben Jahren im Unternehmen übergibt Hans-Georg Kinsky nun seine Position als CEO. Stolz blickt er auf den Erfolg der letzten Jahre zurück: „Die Entwicklung der CycloRotor-Technologie war eine faszinierende Reise, und ich bin dankbar für die engagierte Zusammenarbeit unseres Teams. Mit Dr. Marcus Bauer als neuem CEO sind wir bestens aufgestellt, um unsere Vision einer nachhaltigen, elektrischen Luftmobilität weiter zu realisieren“.

Im Jahr 2016 übernahm Kinsky als Gesellschaftervertreter die Rolle als CEO. Unter seiner Leitung entwickelte sich CycloTech zu einem bedeutenden Anbieter von Antriebssystemen für die Luftfahrt. Nach seinem Rücktritt bleibt er dem Unternehmen als Beiratsmitglied erhalten.

CycloTech entwickelte Modell für fliegende Autos

Das Linzer Startup CycloTech bezeichnet sich selbst als weltweit führendes Unternehmen für Antriebssysteme in der Luftfahrt, die auf dem Voith-Schneider-Prinzip basieren. Es entwickelte ein elektrisch betriebenes 360°-Schubvektor-Antriebssystem. Dabei ermöglichen elektrisch angetriebene CycloRotoren eine direkte Variation der Schubkraft in Größe und Richtung auf einer vollständigen Kreisbahn. Damit unterscheidet sich das System von herkömmlichen Flugzeugantrieben (Düsen, Propeller, Rotoren), die nur Schub in eine Richtung erzeugen können.

Erst Anfang November präsentierte CycloTech einen Prototypen eines Fluggeräts, den „BlackBird“ – brutkasten berichtete. Dieses Konzept soll zukünftig die Entwicklung fliegender Autos mit einem neuartigen Antriebssystem ermöglichen. Langfristig verfolgt das Unternehmen das Ziel, individuelle Luftmobilität in den Alltag zu integrieren.

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