2021 hat die EU-Kommission Mitte des Jahres bekannt gegeben, eine neue Überwachungsbehörde gegen Geldwäsche einrichten zu wollen. Alma (Anti-Money Laundering Authority) solle 2024 die Arbeit aufnehmen und in voller Besetzung mit rund 250 Mitarbeiter:innen nationale Behörden koordinieren und die Aufsicht über bestimmte Finanzunternehmen übernehmen können, wenn ein erhöhtes Risiko besteht. Krypto war in dem Entwurf bisher eher eine Randnotiz, aber nun scheint der Druck zu wachsen, die Aufsicht über Krypto-Finanzunternehmen in dieser Behörde hoch zu priorisieren.

Eine Gruppe an EU-Ländern treibe dieses Thema, wie Bloomberg unter Berufung auf EU-Diplomaten berichtet, die nicht namentlich genannt werden wollen. Die Gruppe umfasse auch Österreich, Spanien, Italien, Luxemburg und die Niederlande und fordere, dass die geplante Behörde auch grenzüberschreitend agierende Krypto-Asset-Provider überwache.

Verbot anonymer Zahlungen in Diskussion

Jüngst wird in der EU-Politik vermehrt über die Nachverfolgbarkeit von Kryptozahlungen diskutiert. Einige Abgeordnete sprechen sich für ein Verbot von anonymen Zahlungen mit Krypto aus. In der Argumentation wird in erster Linie auf kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche, aber auch Terrorismusfinanzierung verwiesen. Experten sehen die jüngsten Vorstöße geteilt. Einerseits helfe eine stärkere Regulierung Krypto-Unternehmen in punkto Rechtssicherheit, andererseits könne sie auch eine Gefahr für den Innovationsstandort darstellen und Firmen zur Abwanderung bringen. Die Politik habe zudem nicht verstanden, dass Bitcoin für kriminelle Zwecke ungeeignet seien, erklärte Matthias Reder von Coinfinity unlängst dem brutkasten.