30.08.2016

“Geero”: Steirer Startup läutet neue E-Bike Zeitrechnung ein

Ziel des steirischen Startups "Bikee" aus Gabersdorf war es, ein E-Bike zu entwickeln, das nicht aussieht wie ein E-Bike. Es sollte aber dennoch die Vorzüge eines Elektrofahrrades bieten, und den Style-Ansprüchen einer neuen und jüngeren Zielgruppe entsprechen. Mit Geero ist den Jungunternehmern genau das gelungen.
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Vor ziemlich genau einem Jahr haben die Brüder Thomas und Michael Rath begonnen den “Geero” zu entwickeln. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist das E-Bike 2.0 auf dem Markt und die Nachfrage bestätigt die Jungunternehmer in ihrem Tun.

Neues E-Bike – neues Geschäftsmodell

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(Geero)

“Der Geero ist ein E-Bike, das nicht aussieht wie ein E-Bike. Wir wollten dem Rad ein cooles Design verpassen, das vor allem ein jüngeres Publikum anspricht”, sagt Thomas Rath, Entwickler und Geschäftsführer bei Bikee. Die Steirer entwickeln die Räder und bauen sie selbst zusammen. Für den Vertrieb kooperiert Bikee mit Niceshops, einem Onlinehändler aus der Steiermark. “Die ganze Wertschöpfungskette liegt bei uns. Niemand pfuscht uns rein und somit können wir auch den einzigartigen Preis von 2399 Euro für das Rad anbieten”, erklärt Christoph Schreiner, CEO von Niceshops.

“Wir produzieren und verkaufen unser Produkt selbst. Die ganze Wertschöpfungskette liegt bei uns.”

40 % des Bestandes in 2 Wochen verkauft

Für den Anfang haben die Brüder, die bereits seit 2010 im E-Bike Geschäft aktiv sind, 200 “Geeros” produziert. “Wir wollten sehen wie gut das Produkt ankommt”, erklärt Michael Rath, Geschäftsführer von Bikee. Auf die Frage, wie viele Bikes die drei seit dem Verkaufsstart Mitte August verkauft hätten, sprudeln die Emotionen. “Wir haben bereits viel mehr verkauft als wir uns je erhofft hätten. 80 Räder, sprich 40 Prozent des Bestandes, sind bereits weg”, sagen die drei durcheinander aber doch einstimmig. Aktuell stellt das Nachproduzieren die größte Hürde dar. Wenn wir zu viel Marketing betreiben, haben wir bald keine Ware mehr, so Michael Rath weiters.

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Preisvorteil durch Inhouse-Produktion

Thomas und Michael Rath, Christoph Schreiner (v. li. n. re.)
Thomas und Michael Rath, Christoph Schreiner (v. li. n. re.)

“Preis-Leistungs-technisch kann am E-Bike Markt niemand mit uns mithalten. Wir müssen nichts auslagern, deshalb können wir den “Geero” um 2399 Euro verkaufen. Konkurrenzprodukte mit derartigem Designanspruch fangen bei 3500 Euro an”, sagt Thomas Rath. Das Geero-Team besteht aktuell aus 6 Personen, soll jedoch so bald wie möglich aufgestockt werden. Ziel der Steirer sei es nun, Schritt für Schritt zu wachsen und genau anzusehen, was sich aus der ersten Charge entwickelt.

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“Viel Erfahrung in diesem Business”

Michael und Thomas Rath sind mit Bikee bereits seit 2010 im E-Bike Business tätig. “Wir haben ein Entwicklungs- und Ingenieursbüro in Shanghai aufgebaut. Der Großteil der Produzenten und Lieferanten sitzt in Südostasien. Ohne dieses Büro hätten wir niemals die Kontakte und das Know-How aufbauen können, auf das wir jetzt zurückgreifen konnten”, erklärt Michael Rath. Bikee produziert in erster Linie sehr leistungsstarke E-Bikes mit Motoren mit bis zu 600 Watt. Bikee ist für die beiden mittlerweile zum Selbstläufer geworden. Der Fokus liegt deshalb voll und ganz auf Geero.

“Preis-Leistungs-technisch kann am E-Bike Markt niemand mit uns mithalten.”

Finanzierung und Neugrüdung

Die E-Bike-Spezialisten haben die Entwicklung des Geeros über das laufende Geschäft von Bikee finanziert. “Wir wollten weder einen Investor an Board holen, noch mittels Crowdfundingfunding Geld beschaffen. Wir wollten unsere Flexibilität beibehalten”, meint Michael Rath. Auf der Suche nach einem Vertriebsspezialisten sind die beiden auf “Niceshops” aus Feldbach gestoßen. “Wir haben schnell gesehen, dass wir auf einer Wellenlänge sind und ähnliche Ziele verfolgen. Deshalb funktioniert diese Kooperation auch so unkompliziert und gut”, sagt Schreiner von Niceshops.

“Diese Kooperation ist flexibel und unkompliziert. Deswegen funktioniert sie so gut.”

Selber Reparieren ist möglich

Der Geero wiegt 15,7 kg inklusive Akku und Gangschaltung. Der Akku hat eine größere Kapazität als 90 Prozent der Akkus am Markt. Außerdem ist er nicht sichtbar in den Aluminiumrahmen eingebaut. “Wir haben alle Kabel, Stecker und Leitungen im abnehmbaren Tretlager zusammengefasst. Die Kabellängen sind auf das Minimum optimiert und haben somit die potentiellen Fehlerquellen reduziert. Konsumenten mit einer technischen Grundahnung können das Rad sogar zur Gänze selbst servicieren”, erklären die beiden Entwickler. Im Falle des Falles holt das Team das Rad auch zurück, um es einer Reparatur oder einem Service zu unterziehen.

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Hardfacts zu Geero

(c) Geero

Gewicht: 15,7 kg (inkl. Schaltung und Akku)

Rahmen: Aluminium

Akku: 85 km – bei optimaler Nutzung bis zu 120 km

Motor: 250 Watt

Ladezeit: 3 Stunden

Preis: 2399 Euro

Bestellen: Niceshops

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Auch wenn es sich vielleicht nicht ganz so anfühlt: Weder gibt es Schlagzeilen in den etablierten Medien noch ist eine Goldgräberstimmung am Markt spürbar. Auch die breite Masse nimmt kaum Notiz davon. 

🇺🇸 US-Wahl aktuell dominierendes Thema am Markt

Das wahrscheinlich größte Thema am Markt ist die anstehende US-Wahl in der kommenden Woche. Die US-Krypto-Community hat sich bereits relativ früh im Wahlkampf überwiegend auf die Seite des republikanischen Kandidaten Donald Trump gestellt. Dieser hatte sich in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident zwar mehrfach kritisch gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen geäußert. Im Mai diesen Jahres positionierte sich Trump aber in mehreren Interviews klar als Pro-Krypto-Kandidat (siehe Crypto Weekly #142). 

In der US-Kryptobranche wurde das mit Freude aufgenommen. Denn die amtierende Biden-Regierung wurde in der Szene eher als feindlich gesinnt wahrgenommen. Dies vor allem aufgrund des Vorgehens der US-Börsenaufsicht rund um Behördenchef Gary Gensler gegenüber vielen Unternehmen aus der Branche. Eine neue US-Regierung würde dann auch den unliebsamen Gensler ersetzen und damit möglicherweise einen neue Herangehensweise gegenüber der Kryptobranche wählen, so die Hoffnung vieler in der Szene.

Seither ist einiges passiert. Amtsinhaber Joe Biden gab seine Kandidatur im Sommer auf. An seine Stelle trat Vizepräsidentin Kamala Harris. Vorschusslorbeeren wurden ihr in der Kryptoszene keine zuteil. In der Branche kursierte zwischenzeitlich sogar das Gerücht, dass Harris Gensler als möglichen Finanzminister in Betracht ziehe. Dann wäre er zwar von der Spitze der Börsenaufsicht verschwunden. Gleichzeitig käme der Wechsel aber einer Beförderung und somit auch einer Bestätigung seines Kurses gleich. Ob an dem Gerücht jemals was dran war, ist unklar. 

⛓️ Trump vs. Harris: Wer ist wirklich pro Krypto?

Dass Harris aber in der Szene von vielen sofort als Anti-Krypto-Kandidatin wahrgenommen wurde, war aber übertrieben. Tatsächlich bot der Kandidatenwechsel den Demokraten ja auch eine günstige Gelegenheit, ihre Ausrichtung gegenüber der Krypto-Branche mehr oder weniger unauffällig “nachzubessern”. Harris war klarerweise Teil der Biden-Regierung, sie selbst war jedoch ein eher unbeschriebenes Blatt, was Krypto angeht. 

Tatsächlich äußerte sich die Kandidatin der Demokraten dann einige Wochen nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur mehrfach positiv über Blockchain und digitale Assets. Sehr konkret wurde sie dabei zwar nicht. Und dass die Aussagen primär aus wahltaktischen Gründen gefallen sind, liegt ebenfalls auf der Hand. Allerdings wird wohl auch niemand annehmen, dass Trumps Meinungsumschwung aus inhaltlichen Gründen unabhängig vom Wahlkampfgeschehen erfolgt ist.

Wobei: Trump hat in der Zwischenzeit sogar ein eigenes Kryptoprojekt namens World Liberty Financial gestartet. Dieses startete im Oktober sogar einen Token-Sale, der allerdings eher semi-erfolgreich über die Bühne ging. Der WLFI-Token ist, technisch gesehen, übrigens ein ERC-20-Token auf der Ethereum-Blockchain. Zuletzt wurde bekannt, dass World Liberty Financial offenbar auch einen eigenen Stablecoin plant. Wie seriös das gesamte Projekt überhaupt ist und ob die Medienaufmerksamkeit für World Liberty Financial für die Kryptobranche vielleicht sogar eher kontraproduktiv ist, sei dahingestellt. 

🤔 Preist der Bitcoin-Kurs einen Trump-Sieg ein?

Jedenfalls aber haben die meisten in der US-Kryptobranche nach wie vor die Erwartung, dass Trump der für sie günstigere Kandidat ist. Die Umfragen haben sich zuletzt für den Ex-Präsidenten durchaus vorteilhaft entwickelt, weshalb der Markt eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Trump-Siegs eingepreist hat. 

Ob es kommende Woche dann tatsächlich dazu kommt, ist ebenso offen wie die Frage, wie lange es dauern wird, bis überhaupt klar feststeht, wer die Wahl gewonnen hat. Wie der Kryptomarkt reagieren wird, ist dann noch einmal eine ganz andere Frage. Klar ist aber: Zumindest kurzfristig sollte man auf hohe Volatilität eingestellt sein.


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