24.10.2023

Gateway Ventures: Schweizer Crowdlending-Anbieter Acredius wird strategischer Partner

Equity Crowdfunding trifft Crowdlending. Mit der Partnerschaft wollen Gateway Ventures und Acredius jeweils ihren Markt erweitern. Auf Wiener Seite will man zudem maßgeblich von der KI-gestützten Technologie des neuen Partners profitieren.
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vlnr.: Svenja Lassen (MD, Gateway Deutschland), Anna Raafat (COO Acredius), Ghassen Benhadjsalah (CEO Acredius), Markus Kainz (CEO Gateway Ventures) | (c) Gateway Ventures
vlnr.: Svenja Lassen (MD, Gateway Deutschland), Anna Raafat (COO Acredius), Ghassen Benhadjsalah (CEO Acredius), Markus Kainz (CEO Gateway Ventures) | (c) Gateway Ventures

Unter dem Begriff “Crowdfunding” wird bekanntlich eine ganze Reihe unterschiedlicher Finanzierungs-Modelle zusammengefasst. Eine hierzulande – zumindest bis vor kurzem – eher seltene Möglichkeit ist sogenanntes Equity Crowdfunding bzw. Crowdinvesting, bei dem Anteile von Unternehmen erworben werden. Gateway Ventures aus Wien (ehem. PrimeCrowd) geht hier seit Jahren insofern einen Sonderweg, als man mit Mindestinvestments von 10.000 Euro eher finanzkräftige Kund:innen anspricht.

Auf einem anderen Crowdfunding-Modell baut der Anbieter Acredius aus der Schweiz auf: Crowdlending. Hier können Nutzer:innen Beträge ab 200 Franken (ca. 210 Euro) als Darlehen an KMU vergeben, die eine Kampagne auf der Plattform starten.

Gateway Ventures holt sich von Acredius Know-how bei KI und Blockchain

Nun gingen Gateway Ventures und Acredius eine strategische Partnerschaft ein, wie die beiden Unternehmen verkündeten. Dadurch soll nicht nur Kund:innen beider Plattformen künftig das Angebot der jeweils anderen offen stehen. Für Acredius bedeute die Partnerschaft den Einstieg ins Equity Crowdfunding und die Expansion in die EU, heißt es in einer Aussendung. Gateway Ventures will vor allem auch technologisch vom Schweizer Partner profitieren. Hier geht es etwa um KI-basierte Bonitäts- und Bewertungs-Analysen und die Tokenisierung von Werten auf der Blockchain.

“Schlüssel-Partner, der Spitzentechnologie und eine Fülle von Ideen zu uns bringt”

“Unsere Expansion in den Bereich der Startup-Investments und die Partnerschaft mit Gateway Ventures zeigen unsere Überzeugung, bei Fintech-Innovation an der Spitze stehen zu wollen. Wir nutzen unsere technologische Expertise und bauen Allianzen auf, um unseren Nutzern ein vielfältiges und attraktives Portfolio an KI-gestützten Investitionsmöglichkeiten zu bieten”, kommentiert Acredius Co-Founder und CEO Ghassen Benhadjasalah.

Und Gateway Ventures Gründer und CEO Markus Kainz sagt: “Acredius wird zum Schlüssel-Partner, der Spitzentechnologie und eine Fülle von Ideen zu uns bringt. Diese Zusammenarbeit steht für eine neue Ära der Startup-Investitionen, und wir freuen uns, Teil dieser transformativen Reise zu sein”.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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