11.09.2023

Gate Space: Wiener SpaceTech wird in bekannten US-Accelerator aufgenommen

Das Wiener Startup Gate Space baut Satelliten-Triebwerke. Geschäftlich ist es ähnlich schnell unterwegs: Nun will es in Kalifornien durchstarten.
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Für das österreichische Startup Gate Space geht es schnell. Foto: (c) Gate Space
Für das österreichische Startup Gate Space geht es schnell. Foto: (c) Gate Space

Gate Space ist ein österreichisches Startup, das Antriebssysteme für Satelliten entwickelt. Das mittlerweile von Tulln nach Wien übersiedelte Unternehmen wurde 2022 gegründet und ist ein Spinoff des TU Wien Space Teams, wo sich die Gründer kennenlernten. Heuer im Juli feierte das Startup seien ersten Geburtstag, seit August hat das Startup bereits eine Geschäftsniederlassung in San Francisco. Laut einer Aussendung wagte Gate Space diesen Schritt ganz bewusst – sie wollten sich mit damit Zugang zum “größten Markt für Raumfahrt” verschaffen.

Aufnahme in Tech Stars Space Accelerator

Nun wurde Gate Space in den bekannten Tech Stars Space Accelerator in Los Angeles aufgenommen. Das ist ein gemeinsames Projekt der United States Air Force und des Jet Propulsion Laboratory der NASA. Unternehmen, die in den Accelerator aufgenommen werden, lernen wichtige Persönlichkeiten aus der Luft- und Raumfahrtindustrie kennen. Außerdem werden sie in ihrer Unternehmensentwicklung von Profis unterstützt. Bereits im April dieses Jahres konnte sich Gate Space einen von vierzehn Plätzen im Amazon Web Services Space Accelerator sichern. Zu den Investor:innen des österreichischen Startups gehört unter anderem Franz Viehböck. Als einziger Österreicher war er bisher im Weltraum.

“Wir sind immens stolz und freuen uns über diese Gelegenheit, Österreichs Ingenieurs- und Technologiekompetenz mit der globalen Gemeinschaft zu teilen. Wir freuen uns darauf herauszufinden, was die Zukunft und der US-amerikanische Raumfahrtmarkt für unser Unternehmen bereithält”, wird CEO Moritz Novak in der Aussendung zitiert.

Gate Space will Triebwerke in Österreich testen

Das Führungsteam von Gate Space, Moritz Novak (CEO), Clemens Weisgram (CFO) und Alexander Sebo (CTO), betont aber, dass Kalifornien kein Ende der Geschäftsaktivität in Österreich bedeutet und sie der österreichischen Startup-Szene treu bleiben wollen. Das Ingenieurteam soll in Österreich bleiben und damit “mehr Talente nach Österreich locken”, heißt es in der Aussendung.

Auf einem Testgelände in der Nähe von Wien sollen künftig die Triebwerke getestet werden. Im November 2023 soll der erste Testflug ihrer Entwicklung “GATE Jetpack” stattfinden.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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