08.05.2020

G.​ST Antivirals: Sechsstelliges Investment für Wiener Biotech-Startup

Das 2019 gegründete Spin-Off der Medizinischen Universität Wien G.​ST Antivirals konnte sich ein sechsstelliges Investment sichern. G.​ST Antivirals rund um die Gründer Guido Gualdoni und Johannes Stöckl hat sich auf wirtszellbasierte Therapien gegen virale Erkrankungen spezialisiert.
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G.​ST Antivirals
Die Gründer Guido Gualdoni und Johannes Stöckl | © G.​ST Antivirals

Das Wiener BioTech Startup G.​ST Antivirals wurde im Jahr 2019 gegründet und konzentriert sich auf die Entwicklung von Produkten gegen respiratorische Viren, die Schnupfen sowie grippale Infekte auslösen. Zudem ging G.​ST Antivirals laut eigenen Angaben erst kürzlich eine Kooperation mit dem japanischen Pharamakonzern Takeda ein, um gemeinsamen antivirale Produkte gegen COVID-19 zu erforschen.

IST cube ist Lead-Investor

Wie nun bekannt wurde, konnte sich G.​ST Antivirals in einer ersten Finanzierungsrunde ein Investment im mittleren sechsstelligen Bereich sichern. Die Beteiligung erfolgt durch ein Syndikat, das durch IST cube angeleitet wird.

IST cube ist ein Investment Fund, der vom Institute of Science and Technology Austria gemeinsam mit weiteren Investoren ins Leben gerufen wurde. Er fokussiert sich auf Startups mit akademischem Hintergrund, sowie junge High-Tech-Unternehmen aus Österreich, denen Finanzmittel in frühen Entwicklungsphasen, sowie Anschlussfinanzierungen zur Verfügung gestellt werden.

Startu-Up Labs der Wirtschaftsagentur Wien

Derzeit ist G.​ST Antivirals in Laboratorien der MedUni Wien angesiedelt, soll jedoch in Kürze die Aktivitäten in die Start-Up Labs der Wirtschaftsagentur Wien verlagern. Mit dem nun gesicherten Investment möchte das Startup das Produkt- und Anwendungsportfolio ausbauen sowie weitere klinische Forschung finanzieren.

Der Ansatz von G.​ST Antivirals

G.​ST Antivirals verfolgt in seiner Arbeit eine innovative Strategie, die darin besteht, dem viralen Erreger die Nährstoffprodukte der Wirtszelle vorzuenthalten. Nachdem jedes Virus ausschließlich auf die von der Wirtszelle zur Verfügung gestellten Bausteine angewiesen ist, wird das Virus so innerhalb der Zelle ausgehungert.

Guido Gualdoni, Co-Gründer und CEO von G.​ST Antivirals, betont: „Die Weiterentwicklung innovativer Konzepte zur antiviralen Therapie erscheint nun wichtiger denn je. Mit unseren neuen Investoren haben wir ein breites nationales und internationales Netzwerk sowie umfangreiches Know-how, speziell im Bereich von Uni Spin-Offs, an Bord geholt. Zusammen mit der Erweiterung unseres Teams und dem Bezug unserer neuen Labors in den erst kürzlich eröffneten Start-Up Labs leitet dieses Investment eine neue Phase in der Entwicklung von G.​ST ein.”


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v.l.n.r.: Lisa Ambros, Mahdis Gharaei, Tanja Sternbauer, Olena Kondratenko (c) Goldenhour Pictures

Nach fünf Jahren übergeben die Gründerinnen und bisherigen Geschäftsführerinnen Mahdis Gharaei und Tanja Sternbauer ihre Positionen im Unternehmen. Ab dem 1. Jänner 2025 werden Lisa Ambros und Olena Kondratenko die neue Führungsebene von the female factor bilden. Zukünftig wollen sie die Diversität in Führungspositionen stärken und den Anteil weiblicher Talente in den Führungsetagen erhöhen.

Ambros und Kondratenko übernehmen Führungsposition bei the female factor

Lisa Ambros wird die Rolle der CEO übernehmen und damit die Gesamtleitung des Unternehmens verantworten. Olena Kondratenko hingegen wird sich als COO um die operative Umsetzung aller Initiativen kümmern und sicherstellen, dass the female factor weiterhin ihre Mission in Bezug auf Diversität und Inklusion in Führungspositionen verfolgt.

Beide sind im Unternehmen bestens bekannt: Ambros und Kondratenko bringen bereits viele Jahre Erfahrung aus dem internen Team mit. Kondratenko übernahm zuvor verschiedene Führungsrollen bei the female factor und konzentrierte sich dabei darauf, eine Jobplattform zu entwickeln, die weibliche Talente mit Unternehmen vernetzt. Ambros hingegen verfügt über jahrelange Erfahrung im Business Development und im Aufbau strategischer Partnerschaften.

Die neue Führungsetage erhält zudem Unterstützung von Karina Streng, die zuvor bei Dynatrace tätig war. Als erfahrene Leadership-Coach wird sie künftig als Chief People Officer (CPO) für die strategische Entwicklung der Teams verantwortlich sein. Darüber hinaus wird Ana Janosev, ehemalige Geschäftsführerin des Social Impact Award, die Leitung des Leaders Circle übernehmen.

Gründerinnen bleiben dem Unternehmen erhalten

Obwohl die Gründerinnen Mahdis Gharaei und Tanja Sternbauer ihre Position als Geschäftsführerinnen niederlegen, bleiben sie dem Unternehmen weiterhin verbunden. Beide werden künftig im Advisory Board tätig sein und ihre Expertise als “Sparringpartner für die Geschäftsführung” einbringen sowie bei speziellen Projekten unterstützen.

Gharaei blickt optimistisch auf die Zukunft von the female factor: „Wir sind stolz darauf, was wir gemeinsam in den letzten fünf Jahren mit the female factor erreicht haben. Jetzt ist es an der Zeit, mit frischer Energie und neuen Ideen das Unternehmen in die nächste Phase zu bringen“. Die Gründerinnen freuen sich darauf, weiterhin Teil des Unternehmens zu sein, während sie gleichzeitig mehr Zeit für eigene Projekte gewinnen. Sternbauer ergänzt zu ihrem Rückzug: “Gleichzeitig möchte ich auch Raum für persönliche Meilensteine schaffen und diese nächste Phase mit einer guten Balance angehen”.

Globale Plattform zur Stärkung weiblicher Führungskräfte und Förderung von Diversität

Die globale Karriere- und Leadership-Plattform wurde 2019 von Mahdis Gharaei und Tanja Sternbauer ins Leben gerufen, um die weltweite Community von weiblichen Führungskräften zu stärken (brutkasten berichtet). Das Unternehmen begleitet Frauen auf ihrem Weg in Führungspositionen und fördert „weibliche Talente“ durch „maßgeschneiderte Programme“. Zudem haben weibliche Führungskräfte die Möglichkeit, sich mit Entscheidungsträger:innen und untereinander zu vernetzen.

The female factor kooperiert mit namhaften Unternehmen wie Google, Visa, Mondi, Porsche, Henkel und Unicredit, um der unzureichenden Präsenz von Frauen in Führungspositionen entgegenzuwirken. Dies geschieht durch Veranstaltungen für Entscheidungsträger:innen sowie strategische Employer-Branding-Initiativen, die Unternehmen helfen, diverse und inklusive Führungsteams aufzubauen. Langfristig soll dies zu einer systematischen Veränderungen in der Wirtschaft führen.

Mittlerweile zählt the female factor 15 Mitarbeiter:innen, die Frauen in über 80 Ländern unterstützen und ein Netzwerk von mehr als 10.000 Mitgliedern.

2025: Fokussierung auf strategische Partnerschaften und gezielte Talentförderung

Im Jahr 2025 stehen für the female factor im Führungsbereich bedeutende Veränderungen an. Die Mission des Unternehmens bleibt jedoch unverändert. Lediglich der Fokus ändert sich: „Unsere Priorität liegt in dieser nächsten Phase darauf, langfristige, strategische Partnerschaften mit Unternehmen zu stärken, die echten Wandel wollen. […] Es geht nicht nur um Diversität als Ziel, sondern um Diversität als Business-Strategie, die Erfolg garantiert“, erklärt CEO Lisa Ambros.

Für das kommende Jahr 2025 stehen Programme im Fokus, die Talente gezielt fördern und auf Führungsrollen vorbereiten sollen. Zudem will sich the female factor verstärkt auf exklusive Formate konzentrieren, die nur für Führungskräfte zugänglich sind. Diese sollen das Netzwerk stärken und einen strategischen Austausch ermöglichen.

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