G.ST Antivirals: Sechsstelliges Investment für Wiener Biotech-Startup
Das 2019 gegründete Spin-Off der Medizinischen Universität Wien G.ST Antivirals konnte sich ein sechsstelliges Investment sichern. G.ST Antivirals rund um die Gründer Guido Gualdoni und Johannes Stöckl hat sich auf wirtszellbasierte Therapien gegen virale Erkrankungen spezialisiert.
Das Wiener BioTech Startup G.ST Antivirals wurde im Jahr 2019 gegründet und konzentriert sich auf die Entwicklung von Produkten gegen respiratorische Viren, die Schnupfen sowie grippale Infekte auslösen. Zudem ging G.ST Antivirals laut eigenen Angaben erst kürzlich eine Kooperation mit dem japanischen Pharamakonzern Takeda ein, um gemeinsamen antivirale Produkte gegen COVID-19 zu erforschen.
IST cube ist Lead-Investor
Wie nun bekannt wurde, konnte sich G.ST Antivirals in einer ersten Finanzierungsrunde ein Investment im mittleren sechsstelligen Bereich sichern. Die Beteiligung erfolgt durch ein Syndikat, das durch IST cube angeleitet wird.
IST cube ist ein Investment Fund, der vom Institute of Science and Technology Austria gemeinsam mit weiteren Investoren ins Leben gerufen wurde. Er fokussiert sich auf Startups mit akademischem Hintergrund, sowie junge High-Tech-Unternehmen aus Österreich, denen Finanzmittel in frühen Entwicklungsphasen, sowie Anschlussfinanzierungen zur Verfügung gestellt werden.
Startu-Up Labs der Wirtschaftsagentur Wien
Derzeit ist G.ST Antivirals in Laboratorien der MedUni Wien angesiedelt, soll jedoch in Kürze die Aktivitäten in die Start-Up Labs der Wirtschaftsagentur Wien verlagern. Mit dem nun gesicherten Investment möchte das Startup das Produkt- und Anwendungsportfolio ausbauen sowie weitere klinische Forschung finanzieren.
Der Ansatz von G.ST Antivirals
G.ST Antivirals verfolgt in seiner Arbeit eine innovative Strategie, die darin besteht, dem viralen Erreger die Nährstoffprodukte der Wirtszelle vorzuenthalten. Nachdem jedes Virus ausschließlich auf die von der Wirtszelle zur Verfügung gestellten Bausteine angewiesen ist, wird das Virus so innerhalb der Zelle ausgehungert.
Guido Gualdoni, Co-Gründer und CEO von G.ST Antivirals, betont: „Die Weiterentwicklung innovativer Konzepte zur antiviralen Therapie erscheint nun wichtiger denn je. Mit unseren neuen Investoren haben wir ein breites nationales und internationales Netzwerk sowie umfangreiches Know-how, speziell im Bereich von Uni Spin-Offs, an Bord geholt. Zusammen mit der Erweiterung unseres Teams und dem Bezug unserer neuen Labors in den erst kürzlich eröffneten Start-Up Labs leitet dieses Investment eine neue Phase in der Entwicklung von G.ST ein.”
Ist die aktuelle wirtschaftliche Situation wirklich so dramatisch? Und was braucht es jetzt, damit Österreich und die EU wirtschaftlich wieder nach vorne kommen? Storebox-Co-Founder Johannes Braith im Interview.
Ist die aktuelle wirtschaftliche Situation wirklich so dramatisch? Und was braucht es jetzt, damit Österreich und die EU wirtschaftlich wieder nach vorne kommen? Storebox-Co-Founder Johannes Braith im Interview.
Die neue EU-Kommission steht. Hierzulande laufen dagegen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Währenddessen kommt nicht nur Österreich nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben tendenziell negativ. Begleitet wird das Szenario von einer Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.
Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.
Storebox-Co-Founder und -CEO Johannes Braith sieht im brutkasten-Interview auch Chancen, die die Krise biete, formuliert aber konkrete Maßnahmen, die dazu nun auf politischer Seite ergriffen werden müssten.
brutkasten: Düstere Prognosen und drastische Appelle stehen aktuell in der Wirtschaftsberichterstattung an der Tagesordnung. Wie beurteilst Du die Situation? Ist sie wirklich so dramatisch?
Johannes Braith: Ich beobachte die Großwetterlage natürlich laufend. Allerdings halte ich es für gut, wenn man sich in seinen daily Operations als Founder nicht zwangsläufig beunruhigen lässt. Gerade Startups sind es gewohnt Krisen zu managen bzw. mit ihnen umzugehen. In manchen Fällen kann dadurch sogar etwas Positives entstehen. Denn Krisen erzwingen oft Veränderungen, welche wiederum oft Chancen beinhalten.
Aber natürlich finde ich es beunruhigend, dass wir, was unsere Wettbewerbsfähigkeit in Europa angeht, so dramatisch den Anschluss verlieren. Ich hoffe, dass der steigende Schmerz dazu führt Regulierungen abzubauen und ein neues Selbstverständnis hinsichtlich Wirtschaft, Startups und Technologie einkehrt.
Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten in Österreich möglichst schnell umgesetzt werden? Was muss unbedingt ins Regierungsprogramm?
Das Thema ist leider ziemlich mühsam, da sehr, sehr gute Vorschläge seit langer Zeit am Tisch liegen, die allerdings nicht umgesetzt wurden. Ein wichtiger Punkt ist es bestimmt, Risikokapitalgeber zu incentivieren – Stichwort Beteiligungsfreibetrag.
Noch wichtiger wäre es allerdings die Steuern auf Arbeit deutlich zu reduzieren. Wir sind in einer Zeit, in der wir die Extrameile gehen müssen. Das sollte auch belohnt werden. Man könnte z.B. Überstunden steuerlich freistellen, Pensionisten incentivieren, wenn sie in der Rente arbeiten möchten – eventuell gänzlich steuerfrei, oder man kann über Modelle nachdenken, mit denen man Vollzeitarbeit nicht nur ermöglicht (Kinderbetreuung) sondern eventuell auch belohnt.
Generell stelle ich mir die Frage, wie Menschen den Sinn in ihrer beruflichen Tätigkeit wieder zurückerlangen können. In vielen Gesprächen und Beobachtungen sehe ich, dass die Leistungebereitschaft extrem abgenommen hat. Ob das immer durch politische Maßnahmen geheilt werden kann, bezweifle ich. Ich halte viel von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung.
Und was sollte die neue EU-Kommission unbedingt sofort angehen?
Regulierung massiv abbauen. Ich bin mit Storebox mittlerweile in sechs Ländern und mehr als 200 Städten operativ tätig. Es kann ja nicht sein, dass wir gefühlt hunderte unterschiedliche Regulierungen vorfinden, die das Prosperieren von Unternhemen extrem erschweren.
Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?
Die Lohnkosten senken, Regulierungen massiv reduzieren und die Zuwanderung hochqualifizierter Personen massiv erleichtern.
Was bräuchte es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse für einen IPO eines Scaleups wie Storebox attraktiv ist?
Große Anschlussfinanzierungen müssen in Europa mit europäischem Kapital getätigt werden, um ab einer gewissen Stage als logischen Schritt einen IPO auch in einem europäischen Heimatmarkt zu forcieren.
Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?
Aktuell noch nicht. Ich lebe sehr gerne in Österreich und sehe nicht alles nur negativ. Wir leben in einem tollen Land mit vielen Möglichkeiten, toller Infrastruktur und einigermaßen stabilen Verhältnissen. Die Verwaltung dieses Zustands wird allerdings nicht ausreichen. Es muss gestaltet werden, um den Standort attraktiv zu halten.
Bitte eine Prognose: Abhängig von den Entscheidungen, die in nächster Zeit getroffen werden – was ist das Worst- und was das Best-Case-Szenario für Europa?
Das Worst-Case-Szenario: Die EU zerfällt in unterschiedliche Lager, weil es nicht möglich war, Interessen zu alignen und die großen Hebel zu betätigen. Geopolitisch wäre das eine absolute Katastrophe!
Das Best-Case-Szenario: Die Wettbewerbsfähigkeit wird durch radikale Maßnahmen wieder hergestellt. Die Menschen spüren eine deutliche Entlastung, haben Perspektiven und glauben an eine bessere Zukunft. Europa wächst weiter zusammen und bleibt ein starker und wichtiger globaler Player.
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G.ST Antivirals: Sechsstelliges Investment für Wiener Biotech-Startup
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