26.07.2016

7 Mio Dollar für Codeship: “Fundraising nur Mittel zum Zweck”

In Wien gegründet ist das Startup Codeship seit einigen Jahren in den USA sehr erfolgreich. Nun gelang mit sieben Millionen Dollar Investment ein weiterer großer Schritt. Founder Moritz Plassnig erzählte dem Brutkasten, warum Codeship in die USA ging und warum man nicht um des Fundraisens Willen Fundraisen sollte.
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(c) Codeship: Das Team ist in den USA äußerst erfolgreich.

Codeship hat bereits vor einigen Jahren seine Marktlücke gefunden: Das Startup testet für Entwickler Software-Änderungen. Wenn dann alles fehlerfrei funktioniert, hilft es, die Updates möglichst schnell durchzuführen. Für die Developer geht der Vorgang dadurch deutlich schneller und billiger, als wenn sie selber testen. Über rund 2000 Kunden – vorwiegend in den USA – verfügt das Startup bereits. Mit den sieben Millionen Dollar aus der neuen Finanzierungsrunde soll das Kundennetz vergrößert und die bestehenden Services verbessert werden.

“Geld aufnehmen ist nicht per se positiv”

“Man hat zwei Möglichkeiten zum Ziel zu kommen”, sagt Founder und CEO Moritz Plassnig, “entweder man wächst nach und nach aus dem eigenen Umsatz, oder man holt sich ein Investment und macht einen schnelleren Schritt.” Codeship hat sich für den zweiten Weg entschieden. Dabei räumt Plassnig ein: “Geld aufnehmen ist nicht per se positiv” – es bedürfe eines soliden Plans. Einer der Gründe, weshalb sich Codeship fürs Investment entschieden hat, waren dabei die Fachkräfte: “Wir können jetzt die Leute anstellen, die wir uns wünschen. Das konnten wir uns vorher nicht leisten”, sagt Plassnig.

“Man darf nicht um den Fundraisens willen fundraisen. Es muss immer ein Mittel zum Zweck bleiben”

Mit Leidenschaft und dem richtigen Team zum guten Pitch

(c) codeship: Founder und CEO Moritz Plassnig
(c) codeship: Founder und CEO Moritz Plassnig

Mit diesem Hintergrund sind auch die Tipps zu verstehen, die Plassnig für die Investorensuche hat. “Man darf nicht um den Fundraisens Willen fundraisen. Es muss immer ein Mittel zum Zweck bleiben”, sagt er. Zweck sei für ihn immer gewesen, sein Produkt schnell weiter zu entwickeln und den Kunden bieten zu können – das müsse man auch in den Gesprächen zeigen.

Doch auch für Plassnig ist Leidenschaft allein noch nicht alles für einen guten Pitch. Gerade in der Anfangsphase sollte man vor dem Pitch mit Foundern reden, die schon erfolgreich Investoren gefunden haben. Und dann müsse man mit dem richtigen Team auftreten. Ein Zweierteam mit Technik- und Wirtschaftskompetenz habe sich für ihn bewärt.

+++ Der perfekte Pitch: Auswendiglernen oder nicht? +++

Codeship und der “American Dream”

Und dann wäre da noch ein Softskill, der vielen Leuten beim Pitchen schwer fallen würde: Eine gute Story, die man den potenziellen Investoren erzählen kann. “Denn am Ende des Tages betreibt man da Sales – man verkauft Anteile”, sagt Plassnig. Seine eigene Story erinnert jedenfalls an die alte Geschichte vom “American Dream”. Mit einem funktionierenden Konzept, einer Hand voll Kunden und einem ersten kleinen Investment ging Codeship Anfang 2013 in die USA. Nach kurzer Zeit wurden dort 2,6 Millionen Dollar Investment aufgestellt und der Kundenkreis enorm erweitert. Und der Erfolg reißt bis jetzt nicht ab.

“All in” gehen, um Erfolg zu haben

Founder, die es in den USA versuchen wollen, hält Plassnig jedoch trotzdem an, das vorher gut zu überlegen: “Wenn du hier her kommst, musst du ‘All in’ gehen. Halbe Sachen funktionieren nicht.” Daher sei er nicht blindlings hinüber gezogen, sondern als schon etwas da war. Dort traf er auf Leute, wie er sie in Österreich nicht getroffen hatte – Menschen, die ihm halfen und Codeship weiterbrachten. Auch sein Konzept passte gut zum amerikanischen Markt.

“Nur weil ihr die besten in Österreich seid, heißt das nicht, dass bei euch wirklich alles funktioniert.”

“Vergleicht euch nicht nur mit Österreichischen Startups”

Doch das gelte ja nicht für alle Konzepte. Viele können auch in Österreich gut aufgehoben sein. Und mit den Entwicklungen in der hiesigen Startup-Szene sei er sehr zufrieden. Was es dabei zu bedenken gilt, formuliert Plassnig allerdings recht scharf: “Vergleicht euch nicht nur mit Österreichischen Startups. Nur weil ihr die besten in Österreich seid, heißt das nicht, dass bei euch wirklich alles funktioniert.” In den USA ginge das ob der großen Konkurrenz schon deutlich besser.

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Das Team von AnovonA (c) AnovonA

In den rund 1.300 Billa-Filialen in Österreich sind bereits drei “mucki”-Getränke des Wiener Startups AnovonA flächendeckend erhältlich, zudem bei Mpreis und Metro. Und auch jenseits der Grenzen gibt es bereits einige Listungen, zum Beispiel bei coop in der Schweiz, bei Rewe in Bayern und bei Edeka deutschlandweit. Man habe die Umsätze seit Marktstart jährlich im Durchschnitt um den Faktor 3,5 steigern können, heißt es vom Startup.

Weitere Expansion im DACH-Raum geplant

Und so soll es auch weitergehen. “Deutschland und insbesondere Bayern wird 2025 neben dem weiteren Wachstum in der Schweiz und in Österreich ein ganz besonderer Wachstumsfokus sein”, so AnovonA in einer aktuellen Aussendung. Dazu sollen auch weitere Produkte auf den Markt gebracht werden, etwa ein Müsli.

Weitere Finanzierung für AnovonA bereits im Jänner

In den vergangenen Jahren kommunizierte AnovonA bereits mehrere Finanzierungsrunde – teilweise in Millionenhöhe. Anfang Jänner dieses Jahrs berichtete brutkasten zuletzt über eine siebenstellige Finanzierung aus dem davorliegenden Dezember mit SalzburgMilch als strategischem Investor. Bei dieser wurde die Firmenbewertung mit 9,2 Millionen Euro angeben. Bereits kurze Zeit später, noch im Jänner 2024, habe man eine weitere Investmentrunde mit dem deutschen Getränkehersteller VILSA über die GreenRock Brands GmbH zu einer Bewertung von 10,8 Millionen Euro abgeschlossen, heißt es nun vom Startup.

Aktuelles Millioneninvestment mit 14-Millionen-Euro-Bewertung

Nun befinde man sich in einer weiteren Finanzierungsrunde in Millionenhöhe durch Bestandsinvestoren zu einer Bewertung von mittlerweile mehr als 14 Millionen Euro, heißt es von AnovonA. Bei dieser werden die Bestandsgesellschafter “zu einer knappen Million Euro mitziehen”, sagt CEO Alexander Novotny auf brutkasten-Anfrage. “Der Zielbetrag, den wir in den nächsten Monaten einwerben möchten, ist zwei Millionen Euro”, so der Gründer.

AnovonA: Weitere Investoren u.a. im Lebensmittelbereich gesucht

Dieses Kapital diene zur Finanzierung eines Maßnahmenpaketes zusätzlicher Werbe- und Vertriebsmaßnahmen in der Schweiz und in Deutschland. Ein Großteil der Maßnahmen sei für Bayern geplant. “Bei der Suche nach neuen Investoren sind wir – ohne uns darauf einzuschränken – insbesondere auch an Partnern aus anderen Bereichen der Lebensmittelindustrie interessiert, da die Vision unseres Unternehmens ist zu einem der führenden Anbieter für Proteinlebensmittel zu werden”, erklärt Novotny.

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